Ein gesunder Boden, ganz ohne mineralische oder animalische Dünger, also rein biologisch, gelingt am besten mit einer Gründüngung.
- Lapouge-Déjean, Brigitte (Autor)
Leuchtend gelbe Felder im Spätsommer tragen nicht eine zweite Rapsschicht, sondern Senfsaat, welche als Gründüngung ausgebracht wurde. Ebenso häufig sieht man zart lilafarbene Blüten von Phacelia, dem Bienenfreund, auch Bienenweide genannt. Was in der Landwirtschaft gebräuchlich ist, kann auch im Gemüsegarten eingesetzt werden.
- Mayer, Joachim (Autor)
Nackte Böden vermeiden
Sind im Spätsommer oder Herbst die Gemüsebeete abgeerntet, sollte die Erde nicht unbedeckt Sonne und Regen ausgesetzt sein, denn dadurch geht durch Auswaschung und Erosion wertvolle organische Substanz verloren. Um dies zu verhindern, und sogar neuen Humus und Nährstoffe zu bilden, ist die Einsaat von Pflanzen zur Gründüngung anzuraten.
Je nachdem, wie die Bodenstruktur beschaffen und was als Folgesaat geplant ist, stehen verschiedene Pflanzen zwecks Gründüngung zur Auswahl.
Winterharte Gründüngung
Für sandige Böden ist eine Gründüngung mit winterharten Pflanzen geeignet. So stehen den fleißigen Bodenlebewesen in Herbst und Winter genügend Nährstoffe zur Verfügung und die Beete bieten zudem in der trüben Jahreszeit keinen trostlosen Anblick.
Sobald im Frühling der Boden etwas abgetrocknet ist, werden die Pflanzen mit der Grabgabel herausgeholt und als Mulchdecke liegen gelassen. Sobald die Reste verrottet sind, werden sie in die obere Bodenschichteingeharkt.
Schmetterlingsblüher, welche Stickstoff im Boden sammeln, werden bis August auf die abgeräumten Beete ausgesät. Hierzu gehören Winterwicken (Zottelwicken, Vicia villosa), Rot-, Weiß- und Inkarnatklee sowie Serradella(Ornithopus sativus), ein ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammender Hülsenfrüchtler.
Die Gemüsesorten Spinat und Feldsalat sind als Gründüngung durchaus geeignet, denn Reste, die nicht geerntet werden, können auf dem Feld verbleiben.
Nicht winterharte Gründüngung
Auf schweren lehmigen Böden lassen sich im Frühling Pflanzen nur mühevoll herausheben. Deshalb nimmt man den Frost zu Hilfe, der die nicht winterharten Pflanzen absterben lässt. Die Reste bleiben auf dem Boden liegen und verrotten dort. Im Frühjahr braucht die Erde nur gelockert zu werden.
Lupinen, Sommerwicken (Vicia sativa) und Perserklee (Trifolium resupinatum L.) sind wie alle Schmetterlingsblüher Stickstoffsammler. Sie sollten jedoch nicht eingesetzt werden, wenn als Folgesaat Bohnen oder Erbsen vorgesehen sind.
Senf wächst schnell, ist jedoch nicht für Kohlbeete geeignet, ebenso Ölrettich (Raphanus sativus), welcher tief den Boden lockert.
Zur tiefen Bodenlockerung sind auch Sonnenblumen geeignet. Für sie gilt keine Beschränkung, was die Fruchtfolge betrifft.
Sollen Erdbeeren gepflanzt werden, ist auf die Bienenfutterpflanze zu verzichten. Als gleichwertiger Ersatz dienen Buchweizen, Tagetes und Ringelblumen. Sie schmücken durch ihre schönen gelben Blüten und vertreiben Bodenälchen (Nematoden). Salate vertragen sich mit ihnen nicht sonderlich.
Alle Pflanzen können von Ende April bis August eingesät werden.
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