Was für ein Name – mag derjenige denken, der diese Bezeichnung zum ersten Mal hört. Und doch macht er Sinn, beschreibt er doch den unteren Abschnitt der Wurzel, der wie abgebissen erscheint. Ansonsten ist die Wildstaude aber sehr viel schöner, als ihr Name klingt – und nebenbei sehr wertvoll für Falter und Wildbienen.
- Die wichtigsten botanischen Fakten
- Der Teufelsabbiss im eigenen Garten? Schwierig!
- Als Heilpflanze
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Allgemeines
Der Gewöhnliche Teufelsabbiss (botanischer Name: Succisa pratensis), auch bekannt als Abbiss oder Teufelswurz, gehört zur Familie der Geißblattgewächse und ist mit der Witwenblume verwandt. Die für Insekten sehr wertvolle Staude ist leider bedroht, da sie auf Standorte mit stickstoffarmen und wechselfeuchten Böden angewiesen ist. Man findet sie entsprechend in Sumpfwiesen und Niedermooren, bevorzugt in Höhenlagen bis zu 1300 Metern. 2015 wurde der Teufelsabbiss zur Blume des Jahres gewählt.
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Lebensraum und Böden
Man findet den Gewöhnlichen Teufelsabbiss nicht nur in Deutschland, wo er in einigen Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht, sondern auch in ganz Europa verstreut vor bis hin nach Nordafrika sowie in der Kaukasusregion und bis nach Sibirien. In Kanada und den USA gibt es ihn auch, dort wurde er aber erst in jüngerer Zeit heimisch. Der Teufelsabbiss braucht einen sonnigen Standort, um zu gedeihen, außerdem wechselfeuchte, basen- und humusreiche Böden, die neutral bis mäßig sauer sein können. Der Teufelsabbiss verträgt keine salzhaltigen Böden und gehört in die Pflanzengesellschaft der Feucht- und Nasswiesen.
Verwendung im Garten
Die Pflanze kann mit ihren speziellen Ansprüchen leider nur sehr begrenzt im eigenen Garten angepflanzt werden. Sie fühlt sich an feuchten, nährstoffarmen Standorten wie etwa innerhalb einer Wildpflanzenwiese mit entsprechenden Bedingungen deutlich wohler.
Wuchs und Blätter
Der Teufelsabbiss hat ein senkrecht in der Erde verankertes Rhizom, das bis zu 50 Zentimeter in die Tiefe reicht. Der deutsche Name der Pflanze bezieht sich auf diesen Wurzelstock, der, wie oben schon geschrieben, im Herbst am unteren Ende wie abgebissen aussieht. Der Grund liegt darin, dass er im Alter von unten teilweise abstirbt. Die Pflanzen bilden erst grundständige Blätter und dann aufrechte, verzweigte Blütenstiele. Der Teufelsabbiss wird mindestens 25, 80 Zentimeter groß; in den meisten Fällen liegt er aber zwischen 30 und 50 Zentimetern. Die Blätter der Pflanze haben in Bodennähe eine lanzettliche Form. An den Stielen ist das Laub gegenständig angeordnet, da sind sie etwas schmaler.
Blüten und Früchte
Der Teufelsabbiss hat halbkugelige Blütenkörbchen mit einem Durchmesser von etwa zwei Zentimetern haben. Darin sitzen bis zu 80 helllila bis violette Einzelblüten, die etwa sechs Millimeter lang sind. Sie haben vier Kronblätter und sind von einem behaarten Kelch umgeben. Die rosavioletten Staubblätter ragen deutlich aus der Blütenkrone heraus. Rund um jedes Blütenkörbchen ragen zudem schmale, zugespitzte Hüllblätter heraus. Die Blütezeit fällt in den Sommer und reicht von Juli bis September. Aus den befruchteten Blüten entstehen vierkantige, zottig behaarte Schließfrüchte, Achänen genannt. Sie sind fünf bis sieben Millimeter groß und enthalten je einen bräunlichen Samen, der Borsten trägt. Die Fruchtreife beginnt im August.
Ökologisch wertvoll – und auch als Heilpflanze
Die Blüten des Teufelsabbisses sind besonders bei Schmetterlingen begehrt, zum Beispiel beim Ochsenauge und beim Braunfleckigen Perlmutterfalter. Einige heimische Schmetterlinge nutzen die Pflanzen als Raupenfutterpflanze, verschiedene Wildbienen-Arten sind ebenfalls auf den Blüten zu finden. Auch als Heilpflanze wird der Teufelsabbiss genutzt. Einige seiner Inhaltsstoffe wirken unter anderem entzündungshemmend. Die Pflanze ist daher auch heute noch Bestandteil von vielen überwiegend homöopathischen Arzneimitteln.
Vermehrung
Der Teufelsabbiss vermehrt sich in erster Linie durch Aussaat. Die Samen werden dabei durch den Wind oder durch Ameisen verbreitet, bisweilen auch über ihr Anhaften an Tierfellen oder Vogelfedern. Da die Pflanzen zu den sogenannten Kaltkeimern gehören, brauchen sie eine Zeit lang kühlere Temperaturen, um die Keimruhe der Samen zu brechen. Die Vermehrung aus Saatgut gilt insgesamt als sehr effektiv. Die Samen sind keimfreudig und die Keimlinge entwickeln sich schon in ihrer zweiten Vegetationsperiode zu kräftigen, blühfreudigen Pflanzen.
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