Küchenkräuter, besser gesagt: Gewürzkräuter, haben inzwischen einen höheren Stellenwert als zur Zeit unserer Eltern, für die Petersilie und Schnittlauch das Nonplusultra der Küchenkräuter waren und Pfefferminze oder Salbei allenfalls als Tee bei Unwohlsein verabreicht wurde.
Mit zunehmendem Gebrauch mediterraner oder asiatischer Rezepturen wurde auch das Spektrum der Kräuter erweitert. Basilikum, Rosmarin, Koriander oder Zitronengras sind heute selbstverständlich. Sie würzen die Speisen markant, so dass auf eine Verwendung von allzu viel Salz oder gesundheitlich zweifelhafte Geschmacksverbesserer verzichtet werden kann.
Schon der Arzt und Apotheker Paracelsus (1493 – 1541) schrieb: „Nährpflanzen sollen Heilpflanzen, Heilpflanzen sollen Nährpflanzen sein“.
Dies gilt für Gewürz- oder Küchenkräuter in besonderem Maße, denn viele dieser aromareichen Kräuter haben auch eine Heil- oder unterstützende Funktion.
So hilft Fenchel, Kümmel oder Beifuß bei der besseren Verdauung fettreicher Speisen.
Zwiebelgewächse wie der wiederentdeckte Bärlauch unterstützen durch ihren Gehalt an Senfölen das Immunsystem.
Aber nicht alle Kräutlein sind so brav wie sie erscheinen. So war der Samen der durchaus biederen Petersilie ein probates Mittel, Abtreibungen durchzuführen.
Dass Knoblauch Vampire und Oregano Teufel und böse Geister in die Flucht schlagen, amüsiert uns heute nur noch, denn ihre Wirkung ist obsolet, wenn man das Fernsehprogramm betrachtet.
Scherz beiseite: Küchenkräuter aromatisieren nicht nur Speisen, sondern reichern die Nahrung mit wichtigen Inhaltsstoffen an, die helfen, das Wohlbefinden zur unterstützen.
Küchenkräuter sind in getrockneter Form in einem großen Sortiment im Gewürzregal erhältlich. Nicht ganz so gängige Pflanzen gibt es in Apotheken. Aber wer nur getrocknete Kräuter verwendet, bringt sich um ein Geschmacks- und Geruchserlebnis.
Leider ist im Handel trotz vieler Fortschritte nur ein begrenztes Angebot erhältlich. Deshalb sollten Küchenkräuter selbst gezogen werden.
Hierfür ist kein eigener Garten erforderlich. Ein paar Töpfe auf dem Balkon oder notfalls auf der Fensterbank sind bei richtiger Pflege mehr als ein Notbehelf.
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