Die wohl bekannteste unbekannte Kletterrose ist die Rose aus dem Märchen der Brüder Grimm vom Dornröschen. An Robustheit und Wüchsigkeit ist sie unübertroffen: 100 Jahre alt wurde sie und überrankte ein ganzes Schloss. Um welche Sorte es sich dabei handelte, bleibt indes ein Geheimnis.

Aber welcher Rosenfreund würde wohl den Kampf mit ihr aufnehmen wollen, weiß er doch, wie schwierig es ist, wüchsige Sorten wie „Kiftsgate“, „Paul’s Himalayan Musk“ oder „Bobbie James“ in Zaum zu halten?

Ansonsten sind Kletterrosen – und sei der Garten auch noch so klein – überall willkommen. Sie benötigen nur eine kleine Pflanzfläche und erobern von dort aus die dritte Dimension. Ein Spalier, ein Rosenbogen oder ein Teil der Hauswand hübsch berankt, und schon zieht zur Blütezeit ein Hauch von Romantik, ja sogar Märchenhaftigkeit ein.

Die Sortenvielfalt ist breit gefächert wobei zwischen Climberrosen und Ramblerrosen unterschieden wird.

Climber, die „Kletterer“, wachsen mit dicken Trieben in die Höhe und benötigen nur wenig Unterstützung an ihrem Rankgerüst.

Anders die Rambler, die „Rankrosen“. Ihre biegsamen Triebe müssen sorgfältig in die Höhe geleitet und gut aufgebunden werden. Die meisten Rambler sind sog. „alte Rosen“, auch „historische Rosen“, d. h., sie blühen nur einmal im Jahr, dafür aber mit überschwänglicher Fülle. Ihr gesundes Laub ziert sodann für den Rest des Jahres.

Moderne Kletterrosen blühen mehrfach im Jahr, benötigen aber eine intensive Pflege wie Schnitt im Sommer nach der Blüte, eine gute Düngung und stete Wasserversorgung. Rambler sind wesentlich robuster.

Für alle Kletterrosen gilt es, einen luftigen, aber nicht windigen Standort im Südwesten oder Südosten zu finden. Pralle Sonne lässt die ursprünglichen Waldrandpflanzen verbrennen.