Um die Jahrhundertwende vor gut 100 Jahren war die Kletterrose Maréchal Niel die Moderose Nummer eins. Heute ist sie kaum noch zu finden.
Die gelbe Noisette-Rose Maréchal Niel wurde einst als Rose gefeiert, die keinerlei Wünsche offen lässt. Sowohl ihr unbeschreiblicher Duft als auch die anmutige Form der Blüten bezauberte das Publikum derartig, dass sie zu keiner festlichen Gelegenheit im Mai, sei es als Brautstrauß, im Knopfloch des feinen Herrn oder als Tischdekoration fehlen durfte. Selbst in Literatur und Kunst wurde dieser Kletterrose ein Denkmal gesetzt.
Herkunft der Maréchal Niel
Als 1857 der französische Züchter Pradel aus der Noisette-Rose ‚Cloth of Gold‘ und einer namenlosen Teerose eine schwefelgelbe, dicht gefüllte große Rosenneuheit mit einem wunderbaren Duft gelang, traf er den Zeitgeschmack. Gelbe Rosen waren bis dato eine Rarität. 1864 kam die nach dem damals als Held von Solferino umjubelten französischen Feldmarschall Adolphe Niel benannte Rose in den Handel und eroberte Europa. Rasch füllten die Gärtnereien ihre Gewächshäuser mit dieser Rose, um die enorme Nachfrage nach der früh blühenden Sorte zu befriedigen. Selbst Gemüsebauern stellten ihr Sortiment zu ihren Gunsten um. Bei einer 1883 erhobenen Umfrage landete Maréchal Niel auf einer Bestsellerliste von 16 Rosen an erster Stelle.
Was ließ sie in Vergessenheit geraten?
Zum einen ist es ihre Kälteempfindlichkeit. Sie gedeiht nur im milden Weinbauklima, oft auch nur mit viel Winterschutz oder im Gewächshaus. Ihre unbändige Wuchsfreudigkeit bis zu acht Metern in die Höhe bringt private Kalthausbesitzer schnell an ihre Grenzen. Ein kräftiger Rückschnitt, um sie einzudämmen, regt sie zu stärkerem Wachstum an. Zum anderen wird bemängelt, dass sie nur einmal blüht und empfindlich gegenüber Rosenrost und Mehltau reagiert.
Ein wahrer Rosenliebhaber, der ihr den geeigneten Standort bieten kann, wird bei Züchtern alter Rosensorten fündig, wie z. B. im Rosenhof Schultheis, 61231 Bad-Nauheim-Steinfurth oder in der Rosengärtnerei Kalbus, 90518 Altorf.
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Am 9.03.1929 erhielt die ostpreussische Dichterin Agnes Miegel zu ihrem 50. Geburtstag vom Königsberger Oberbürgermeister Dr. Hans Lomeyer einen Strauss Marschall-Niel-Rosen überreicht. Durch diesen „Akt“ bin ich erstmalig auf diese wohlriechende Rose gestossen worden.