Diverse Gartenpflanzen müssen im Winter geschützt werden. Wie man Schäden durch Frost, Verdursten oder Fäulnis vermeidet, kann man hier nachlesen.
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen fallen, sollte man sich Gedanken machen, wie die Pflanzen im Garten durch die kalte Saison zu bringen sind, ohne allzu großen Schaden zu nehmen. Die Klimaerwärmung sorgt zwar seit längerem für milde und nasse Winter, aber wie aktiv Väterchen Frost sein kann, hat der Winter 2009/2010 bewiesen. Wochenlang herrschten Temperaturen weit unter null, und der Schnee türmte sich mancherorts meterhoch.
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Natürliche Winterdecke
Der erfahrene Gärtner macht sich die Natur zu Nutze. Das herabfallende Laub wird nicht zusammengefegt und restlos entsorgt, sondern als schützende Decke auf den Beeten verteilt. Zweige vom Heckenschnitt werden locker darübergebreitet, damit die Blätter an Ort und Stelle bleiben. Die oft als empfindlich eingestuften Rosen sind tatsächlich sehr robust. Wichtig ist nur, dass ihre Veredelungsstelle beim Pflanzen tief genug gesetzt wurde. Ist dies unterblieben, hilft Anhäufeln von Erde oder eine dicke Schicht Kompost. Rindenmulch ist dagegen weniger empfehlenswert, weil bei seiner Verrottung reichlich Stickstoff verbraucht wird. Sind obere Triebe erfroren, treibt die Rose gleichwohl nach einem Rückschnitt erneut aus.
Schutz für Hochstammrosen
Schwieriger ist es hingegen, Rosenbäumchen genügend zu schützen. Ihre Veredelungsstelle ist den Elementen ausgesetzt. Schutz bietet ein Polster aus Stroh oder Fichtenzweigen, welche ausreichend fixiert werden müssen, um nicht vom Wind weggetragen zu werden. Tannen- bzw. Fichtenreisig fällt spätestens in größeren Mengen an, wenn die Weihnachtsbäume ausgedient haben und vor den Haustüren auf ihre Entsorgung warten. Da die größte Kälte meist ab Januar zu erwarten ist, kommt der Winterschutz nach Weihnachten fast immer noch rechtzeitig. Vom Einsatz von Hauben aus Plastikfolie raten Experten ab, weil durch Sonneneinstrahlung im Spätwinter und Kondenswasserbildung ein für die Pflanzen ungünstiges Klima entstehen kann.
Erfroren? Nein, verdurstet!
Junge immergrüne Pflanzen wie etwa Rhododendren, Koniferen oder Kirschlorbeer, deren Wurzelwerk noch nicht in tiefere Bodenschichten gedrungen ist, überleben strengere Winter oftmals nicht. Dabei ist es weniger die Kälte als der Wassermangel, der den Gewächsen den Garaus macht. An frostfreien Tagen sollten die Immergrünen deshalb gegossen werden.
Kübelpflanzen
Pflanzen wie Buchsbaum oder Rosen, die im Freiland klaglos den Unbilden des Winters trotzen, sind in Kübeln extrem gefährdet. Die Kälte hat von allen Seiten Zutritt und der Wurzelbereich ist schnell durchgefroren. Zudem verdunstet der oberirdische Teil bei Sonne und Wind viel Feuchtigkeit. Sowohl der Topf als auch die Zweige sollten gut verpackt werden.
Warme Mäntel
Der Fachhandel bietet etliche Materialien an: Strohmatten sind schon lange in Gebrauch. Mit ihnen lassen sich Stämme junger Bäume und empfindliche Stauden im Beet schützen. Jutegewebe schützt immergrüne Pflanzen vor zu viel Sonneneinstrahlung und Wind. Noppenfolie isoliert dank ihrer Luftpolster sehr gut. Als Mantel für Töpfe ist sie die beste Wahl. Als Schutz für Stängel und Blätter der Pflanzen ist sie demgegenüber ungeeignet, weil wegen ihrer Luftundurchlässigkeit leicht Fäulnis entstehen kann. Kokosmatten und Jutefilz bieten sich ebenfalls an und können als Alternative zur Noppenfolie eingesetzt werden, zumal ihr Anblick schöner ist.
Gefahr durch Staunässe
Eine ähnlich große Gefahr wie das Vertrocknen ist ein Zuviel an winterlicher Nässe. Sind „nasse Füße“ schon im Sommer unerwünscht, können sie im Winter tödlich werden. Untersetzer, in denen sich das Wasser sammeln kann, sind deshalb zu entfernen und durch das Loch im Topf muss das Wasser frei abfließen können. Dies kann man dadurch gewährleisten, dass man den Topf beispielsweise auf zwei Leisten setzt.
Kleines Gewächshaus
Hat man im Haus keinen Platz für seine mediterranen Schätze wie Zitrusbäumchen, Olive oder Oleander, kann man sie in einem kleinen Gewächshaus aus stabiler Spezialfolie unterbringen, welches sich bei allzu tiefen Temperaturen beheizen lässt (z.B. Gewächshaus „Florino“).
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