Neophyten, die pflanzlichen Neubürger aus fernen Ländern, sind nur dann willkommen, wenn sie sich in unseren Lebensraum integrieren. Breiten sie sich unkontrolliert aus, gibt es Probleme.
- Verbreitung von neuen Pflanzen in unseren Breiten
- Veränderung der Flora
- typische pflanzliche Einwanderer
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„Hallo, wir sind die Neuen!“ Diese Aussage trifft auf einen sehr großen Teil unserer Flora zu. Sie bereichern schon jahrhundertelang unsere Natur in mannigfaltiger Weise, sodass wir sie als unbedingt dazugehörig und notwendig erachten.
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1492
Als im Jahr 1492 Columbus Amerika entdeckte, erschloss sich für unseren Kontinent eine immense Vielfalt an Nutzpflanzen, ohne die unsere Ernährung sehr viel weniger abwechslungsreich bis schwierig wäre. Man erinnere sich etwa an die Kartoffel als eines der bekanntesten Beispiele.
Und doch bezeichnet man alle Arten, die nach diesem Zeitpunkt aus Amerika oder anderen Ländern zu uns gekommen sind, wo sie bisher nicht vorkamen, als Neophyten (benannt nach den griechischen Wörter neos = neu und phyton = Pflanze).
Aber ob Gäste auch willkommen sind oder als lästig empfunden werden, hängt weniger von ihnen ab als von uns und der Feststellung, ob wir sie in irgendeiner Form als Nutz – oder Zierpflanze gebrauchen können.
Gezielt eingeführt
Unter dem Aspekt der Verwendbarkeit wurden viele Neubürger gezielt gesucht, selektiert und importiert. Man denke etwa an die sog. „Pflanzenjäger“, die in fremden Ländern oft Leib und Leben riskierten, um exotische Pflanzen nach Europa zu bringen.
Ungebetene Gäste
Es gibt aber auch Pflanzen, welche sich auf eigene Faust auf die Reise machten und sich hier stark ausbreiteten. Ihre starke Vitalität und das Fehlen von Schädlingen oder Krankheiten, die sie in ihrer Heimat im Zaum hielten, ließen sie fast konkurrenzlos wuchern, was nicht selten zum Aussterben heimischer Arten beiträgt. Der Klimawandel mit seinen steigenden Temperaturen beschleunigt diesen Prozess.
Invasiv
Nehmen diese Pflanzen zu viel Raum ein, so spricht man von Invasiv- oder Problempflanzen. Sie bringen nicht nur das Gleichgewicht in der heimischen Pflanzenwelt in Schieflage, sondern können auch zur Gefahr für Menschen werden wie z. B. die ursprünglich im Kaukasus beheimatete Herkulesstaude, auch Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) genannt. Sie breitet sich in feuchten Regionen explosiv aus. Bei Kontakt mit der Haut bilden sich große, nässende Blasen.
Eines der stärksten Allergene enthält die aus Nordamerika stammende Beifuß-Ambrosie, auch Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia). Ihre Pollen bergen in sich ein fünf Mal so hohes allergieauslösendes Potenzial wie zum Beispiel Gräser. Ihre späte Blüte von Juli bis Oktober verlängert die Leidenszeit von Allergikern bis in den Herbst.
Bienenweide
Aber nicht alle als Problempflanzen eingestufte Arten haben aggressive Eigenschaften. So ist das aus Indien kommende Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) mit seinen hübschen rosa Blüten eine reiche Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Gleiches gilt für die die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis). Was beide in unseren Augen so unbeliebt macht, ist ihr ungestümes, alles verdrängendes Wachstum.
Ähnlich verhält es sich bei dem ursprünglich in Japan, Korea und China ansässigen Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica). Unter seinem Blätterdach ist für wachstumsschwächere Pflanzen kein Überleben möglich.
Um die heimische Artenvielfalt zu schützen, muss diesen Pflanzen Einhalt geboten werden, zumal sie keine Fressfeinde haben.
Nahrungsmittel
Dass hier die alte Nutzpflanze Topinambur (Helianthus tuberosus) und die als Superfood gepriesene Erdmandel (Cyperus esculentus) erwähnt werden, mag verwundern. Aber diese beiden Pflanzen können im Garten und auch außerhalb ein so enormes Wachstum entwickeln, das man ihrer schlecht Herr werden kann.
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