Bisweilen kommt es in der Natur vor, dass man beim Beschreiben einer Pflanze zunächst einmal betont, was sie nicht ist – die Robinie ist so ein Fall. Die Gewöhnliche Robinie (Robinia Pseudoacacia), so der komplette Name, wird nämlich häufig verwechselt mit der Akazie; deshalb wird die Robine (wie im lateinischen Namen) häufig auch als Scheinakazie oder Falsche Akazie bezeichnet. Dabei sind die beiden Pflanzen noch nicht einmal eng miteinander verwandt, eine Ähnlichkeit ist aber nicht von der Hand zu weisen.
- Botanische Beschreibung der Robinie
- Pflanzung und Pflege
- Das Holz – ein wertvoller Baustoff
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Aus Nordamerika
In Europa ist die Pflanze erst seit rund 300 Jahren zu sehen: Sie wurde im 18. Jahrhundert aus Nordamerika hierher gebracht, setzte sich in Europa aber überall schnell durch, ganz besonders in Ungarn. In Deutschland hat sie in ihren größten Bestand in Brandenburg, das daher auch als Robinienland gilt. Sie gilt unter anderem als idealer Straßenbaum, da ihr weder Streusalz noch die Emissionen der Autos etwas anhaben können.
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Merkmale der Robinie
Die Gewöhnliche Robinie ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler in der Familie der Hülsenfrüchtler. Sie hat eine rundliche Krone und einen Stammdurchmesser, der über einen Meter erreichen kann. Die raue Borke des Stammes ist dunkelbraun, hat tiefe Furchen und ist längsrissig. Die Robinie, die auch im übrigen Deutschland weit verbreitet ist, wird mindestens zehn Meter hoch, kann bis zu 30 Meter hoch werden. Die sommergrünen Bäume beginnen erst im späteren Frühjahr mit dem Laubaustrieb. Ihre Blätter werden 15 bis 30 Zentimeter lang und bestehen aus mindestens neun und höchstens 19 eiförmigen Einzelblättchen. Charakteristisch ist dabei: die Anzahl ist immer ungerade. Besonderes Merkmal der Blätter: Wenn es der Robinie zu heiß wird, kann sie die kleinen Blätter nach unten klappen. Die Äste der Robinien sind zum Teil mit Dornen versehen. Die Robinie ist winterhart, reagiert allerdings empfindlich auf Früh- und Spätfröste.
Schöne weiße Blüten
Äußerst beliebt sind die Robinien auch für ihre weißen, sehr schönen Schmetterlingsblüten, die sich bereits ab dem sechsten Standjahr zwischen Mai und Juni an den jungen Zweigen entwickeln. Die Trauben weißer Blüten werden bis zu 25 Zentimeter lang: die Blüten duften nach Bergamotte und werden mit ihrem reichen Nektarangebot nicht nur von Insekten geliebt.
Standort, Boden und Pflanzung
Die Robinie braucht für den Austrieb sehr viel Sonne, bevorzugt von daher entsprechend lichtintensive und sonnige Standorte. Aber auch im Halbschatten gedeiht sie gut. Was die Bodenqualität betrifft, ist sie relativ anspruchslos: Sie kommt auch auf sandigen oder lehmigen Böden gut zurecht. Robinien können im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt werden. Allerdings brauchen sie viel Platz, daher sollte auf ausreichend Abstand zu anderen Bäumen oder auch Mauern geachtet werden. Die Robinie muss nach der Pflanzung regelmäßig gegossen werden. Da sie Stickstoff binden kann, ist die Robinie quasi selbstdüngend, braucht diesbezüglich nichts von außen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Robinie ist kaum anfällig für Krankheiten oder Folgen durch Schädlinge, weil fast alles an der Robinie giftig ist, besonders die Früchte und die Rinde. Einzig die Robinien-Miniermotte gilt als spezieller Schädling. Ihre weißen Raupen fressen ausschließlich an den Blättern der Robinie. Der Befall durch die Motte beeinträchtigt den Baum aber nur gering.
Besonderes Holz
Das Holz der Robinie gilt als ganz besonders hochwertig. Es ist widerstandsfähiger als Eichenholz und hält auch den extremsten Witterungsbedingungen stand. Zudem ist es sehr hart und zäh. Robinien-Hölzer werden gerne für Spiellätze, Baumhäuser und Geländer genutzt, weil das Holz einerseits sehr fest ist, andererseits nur eine sehr geringe Splitterneigung hat.
Einen Nachteil gibt es doch
Bei so viel Vorteilen könnte die Robinie leicht als der ideale Baum gelten; einen Nachteil gibt es aber doch. Die Robinie ist ein so genannter „invasiver Neophyt“, heißt: wenn sie einmal im Boden ist, gibt es nur schwerlich ein Zurück – beim Wachstum zeigt sie sich zudem recht aggressiv anderen Pflanzen gegenüber. Durch Robinienbewuchs wird oftmals zugleich die Artenvielfalt in ihrem Umfeld reduziert. Das liegt daran, dass die Robinie auch auf mageren Böden viel besser zurechtkommt als andere Pflanzen.
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