Efeu am Baum mit Eichhörnchen
Efeu am Baum mit Eichhörnchen

 

Schön anzusehen ist es allemal, wenn sich Efeu an einem Baum rankt. Darüber gibt es nur selten zwei Meinungen. Aber an der Frage, ob Efeu den Bäumen schadet oder nicht, scheiden sich durchaus die Geister. Wir haben an dieser Stelle das Thema etwas näher beleuchtet.

  • Efeu – ein hübsche Rankpflanze
  • Was tun bei Efeu an Bäume?
  • Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse

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Optisch immer ansehnlich

Der Gemeine Efeu (Hedera helix), kurz Efeu, ist eine immergrüne, sehr ausdauernde Pflanze und zugleich ein Klettergehölz. Er ist optisch immer ansehnlich und gilt als Bereicherung für das eigene Grundstück. Er ist zudem äußerst variabel in seinen Lebensformen. Efeu entwickelt sich zunächst als krautige Pflanze, überwuchert dabei sogar flächendeckend den Boden. Wenn Bäume, Mauern oder sonstiges Hochragendes erreicht wird, ist der Gemeine Efeu in der Lage, daran hochzuklettern – bis in eine Höhe von 20 bis 30 Metern. Bewerkstelligt wird dies durch seine Haftwurzeln. Der Gemeine Efeu ist damit der einzige sogenannte Wurzelkletterer, der in europäischen Gefilden heimisch ist.

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Strauch und Klettergehölz

Nach einiger Zeit entwickelt sich Efeu vom Halbstrauch zum Strauch und sogar zur Liane, in manchen Fällen wächst er sogar baumartig. Verholzte Stämme können einen Durchmesser von rund 30 Zentimetern erreichen. Der Gemeine Efeu kann bis zu 450 Jahre alt werden. Ursprünglich entstammt er den Tropenwäldern des Tertiärs. Er ist in West-, Mittel- und Südeuropa heimisch, bis in mittlere Gebirgslagen. Sein Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis in die Türkei und im Norden bis nach Schweden. Als Standorte dienen ihm nicht nur Wälder, sondern auch Häuser, Steinbrüche und Ruinen.

Baumschäden durch Efeu?

Hartnäckig halten sich die Vorbehalte gegenüber dem Gemeinen Efeu, dass er ziemlich schädigende Wirkungen auf Bäume habe – etwa dadurch, dass er den Bäumen das Licht nehme, dass er die Baumkrone überwuchere und den Stamm quasi erdrossele. Die Meinungen gehen dabei bis heute auseinander. Mehrheitlich wird aber heute davon ausgegangen, dass Efeu für große Baumarten unschädlich ist, wohingegen kleinere Bäume oder größere Sträucher wie Apfelbäume, Birken oder Weißdorn durch das Überwachsen mit Efeu durchaus Schäden nehmen und im schlimmsten Falle sogar absterben können. Das deckt sich auch mit dem aktuellen Stand der Forschung.

Vieles kann wiederlegt werden

Viele der „Vorwürfe“ an den Gemeinen Efeu konnten mittlerweile wissenschaftlich widerlegt werden. So können die Haftwurzeln des Efeus keine Nährstoffe aufnehmen, das oft beschriebene Schmarotzen des Efeus an Bäumen findet somit also nicht statt. Der bisweilen auftretende Eindruck, Efeu wachse aus einem Baum heraus, lässt sich dadurch erklären, dass ein heranwachsender Baum mit seinem Stamm den Efeu umschließt. Auch das Vorurteil, dass der Gemeine Efeu die Bäume mit seinem eigenen Stamm und seinen Trieben bedrängt, bis sie ersticken, ist aus heutiger Sicht haltlos.

Da Efeu in der Regel an einer Seite in die Höhe wächst und sich dabei ausschließlich am Licht orientiert, hat er gar keinen Grund, die Bäume rundherum einzuwickeln. Überhaupt das Licht: Efeu sucht sich wie beschrieben seinen Weg den Stamm hinauf und begnügt sich in der Regel mit dem wenigen Licht, das ins Kroneninnere fällt. Die bisweilen beschriebene „Lichtkonkurrenz“ ist also in der Regel kein Thema zwischen Bäumen und Efeu. An dem Vorwurf wiederum, Efeu verursache statische Probleme, ist etwas dran – denn geschwächte Bäume können durch den aktiven Kletterer durchaus ihre Standfestigkeit verlieren. Andererseits können sehr alte Bäume, die seit Jahrhunderten von Efeu bewachsen sind, von ihm noch mehrere Jahre aufrecht gehalten halten – nämlich dann, wenn der Efeu so kräftig verholzte Triebe aufweisen, dass sie wie eine Rüstung wirken.

Eine Besonderheit unserer Flora

Der BUND bezeichnet den Efeu als eine „Besonderheit unserer Flora, die ihn nicht nur für das Landschaftsbild, sondern auch für die Tierwelt sehr wertvoll macht.“ Gerade alte Efeupflanzen verdienten daher, ähnlich wie alte Bäume, unseren speziellen Schutz. Sie über dem Boden zu kappen und absterben zu lassen, erzeuge nicht nur wegen der im Baum hängenden „Efeuleichen“ einen trostlosen Anblick. Es sei zu wünschen, dass Aktionen zur generellen Efeubekämpfung an Bäumen endlich der Vergangenheit angehören, schreibt der BUND.




 

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