Die überfaustgroßen Zapfen der Pinien werden in der Weihnachtszeit gern als dekorativer Schmuck benutzt. Ihre darin enthaltenen Kerne sind sehr wohlschmeckend. Aber was ist daran magisch?
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Wenn wir durch Schlossgärten flanieren, sehen wir auf Zaunabschlüssen, Toren und Pfosten oft längliche schuppige zapfenähnliche Gebilde aus Stein gehauen, aus Eisen gegossen oder aus Terrakotta geformt. Hierbei handelt es sich um Pinienzapfen. Selbst in unseren profanen Gärten taucht dieses dekorative Zierelement häufig auf.
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Uraltes Symbol
Der Pinienzapfen ist ein jahrtausendaltes Symbol für Fruchtbarkeit, Auferstehung und Unsterblichkeit, welches bei allen Völkern des Mittelmeerraumes gleichermaßen Anerkennung fand.
Die Assyrer und alten Ägypter glaubten, dass in Pinienzapfen die gesamte Kraft des Universums enthalten sei. Um ihr teilhaftig zu werden, schufen sie oft überproportionale Abbildungen von ihnen aus Bronze oder Stein.
Die alten Griechen widmeten den Baum ihrer Jagdgöttin Diana. Bei den Dionysos-Mysterien schwangen ekstatische Priester den sog. Thyrsosstab, einen mit Efeu und Weinlaub geschmückten Stock, welcher mit einem Pinienzapfen gekrönt war.
Auch bei den Römern genoss die Frucht der Pinie Kultstatus.
In christlicher Zeit
Die katholisch-christliche Kirche übernahm wie viele heidnische Symbole auch den Pinienzapfen. Um das unheilige Fruchtbarkeitssinnbild zu läutern, wurde es der Jungfrau Maria geweiht. So gelangte das orientalische Wahrzeichen für Unsterblichkeit in unsere kirchliche Ikonografie.
In Klöstern wurde of der zentrale Brunnen mit einem Pinienzapfen gekrönt. Von dort war es kein großer Sprung in die dekorative Ornamentik der Schlösser des Adels und von dort aus in die profanen Gärten, wo sich dieses schmückende Element in vielfältiger Ausführung bis heute großer Beliebtheit erfreut.
Dekorative Floristik
Mit diesem Wissen wird es uns verständlich, wenn die Zapfen gern als Dekoration zur Weihnachtszeit aber auch als Schmuck auf Grabkränzen verwendet werden. Hier verbindet sich das Symbol der Auferstehung mit dem Sinnbild des ewigen Kreislaufs des Lebens, denn ein Kranz hat keinen Anfang und kein Ende.
Der Baum
Pinien (Pinus pinea) sind eine Kiefernart des Mittelmeerraumes. Bis zu 25 m hoch wird ein ausgewachsener Baum. Seine flache, schirmartige Krone wird aus kräftigen Ästen gebildet, welche 10 – 15 cm lange Nadeln tragen. Nach ca. fünfzehn Jahren erscheinen erstmals die Zapfen, die drei bis vier Jahre wachsen und reifen. Die Rinde der Pinien wird als Rindenmulch verwendet.
Geerntet werden die geschlossenen Zapfen, welche sich bei ausreichender Wärme mit lautem Knall öffnen und die Kerne freigeben. Ein Pinienbaum liefert etwa 10 bis über 60 Kilogramm Samen. Um aber an die köstlichen ölhaltigen „Nüsse“ zu gelangen, muss noch die harte Schale geknackt werden. Kein Wunder also, dass Pinienkerne recht teuer sind.
Aber in der mediterranen Küche sind sie kaum entbehrlich. Sie enthalten pro 1.000 Gramm 700 Kalorien, viel gesundes Eiweiß, dazu Phosphor und B-Vitamine.
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