Der Kalte Kasten und das Mistbeet sind zwei bewährte Ausführungen des Frühbeets. Hier werden natürliche Wärmequellen genutzt, um ein günstiges Kleinklima für frühe Saaten und wärmeliebende Pflanzen zu schaffen.
- Ein Frühbeet anlegen
- Früh in die Gartensaison starten
- Nutz- und Zierpflanzen anbauen
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Ein Frühbeet gehörte einst zu jedem Gemüsegarten. In ihm konnte man seine Jungpflanzen zeitig vorziehen oder aber im frühen Frühjahr Salate und Radieschen ernten. Dieses Mistbeet war die einige Möglichkeit, die Erntesaison um vier bis sechs Wochen zu verlängern, im Frühling nach vorn und im Herbst nach hinten. Ein Gewächshaus war einst kaum erschwinglich und die Anzucht auf der Fensterbank brachte keine Vorteile, denn dort war es zwar hell, aber kalt. Es gab nur Ofenheizungen, also keine Wärme von unten und durch die einfach verglasten Fensterscheiben drang die nächtliche Kälte.
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Frühbeete werden heute fix und fertig, sogar mit „Fußbodenheizung“ angeboten. Aber wesentlich umweltfreundlicher, weil kein Strom benötigt wird, ist Opas Mistbeet oder sein „Kalter Kasten“.
Kalter Kasten
Ein Kalter Kasten nutzt passiv die Sonnenenergie, um in seinem Inneren ein warmes Klima zu erzeugen. Er besteht aus zwei Zentimeter dicken Brettern im Ausmaß von ca. 1m x 1,5m und wird mit einer Glasabdeckung versehen. Früher benutzte man hierfür ausrangierte Fenster. Heute haben wir leicht zu handhabende Doppelstegplatten oder Rahmen, welche mit geeigneter Folie bespannt sind. Die hintere Wand sollte 10 – 20 cm höher als die Seitenwände und das Vorderteil sein. So liegen die Scheiben schräg auf dem Kasten, was den Vorteil hat, dass Regen abläuft und der Lichteinfall optimiert wird. Der Kasten wird in Nord-Süd-Richtung in sonniger und windgeschützter Lage aufgestellt. Der Kalte Kasten ist mobil und kann nach Bedarf umgesetzt werden, z. B., um Erdbeeren zeitiger reifen zu lassen oder Setzlingen das Bewurzeln zu erleichtern. Paprika, Auberginen und Gurken wissen so ein kleines Gewächshaus sehr zu schätzen.
Das Mistbeet
Seine Bauweise ist die Gleiche wie beim Kalten Kasten. Dieses bleibt jedoch an Ort und Stelle. Statt des Holzrahmens kann auch ein Unterbau aus Ziegeln, Beton oder dicken Balken errichtet werden. Diese Konstruktion ist länger haltbar.
Schon im Herbst wird im Mistbeet die Erde 40 – 60 cm tief ausgehoben, mit einer ca. 30 cm dicken Schicht aus Pferdemist gefüllt und gut angetreten. Pferdemist ist hitzig, d. h. er gibt beim Verrotten Wärme ab und dient so als Fußbodenheizung. Ersatzweise kann Stroh genommen werden, das aber weniger effektiv in der Wärmeerzeugung ist.
Auf den Mist kommt eine etwa 20 cm dicke Schicht guter Gartenerde oder reifer Kompost. Als zusätzliche Isolierung kommt eine Packung aus Laub oder Stroh um den Kasten herum.
Im Februar wird mit Brennnesseljauche oder einer anderen Düngerbrühe gegossen und mit Anzuchtserde 10 – 20 cm hoch abgedeckt.
Die Aussaat
Die Oberfläche der Anzuchtserde wird geglättet. Es wird in Reihen ausgesät und mit warmem Wasser leicht überbraust. Die Aussaat sollte mit Etiketten gekennzeichnet werden. Die Fenster werden geschlossen und mit Strohmatten oder Vlies abgedunkelt, bis sich die Keimlinge zeigen.
Nächtliche Abdeckung
Die folgenden Handhabungen sind beim Kalten Kasten und beim Mistbeet dieselben. Um die Temperatur zu halten, werden nachts die Fenster mit Strohmatten oder Vlies bedeckt. Bei zu hohem Sonneneinfall muss schattiert werden.
Das Lüften
Für das Gedeihen der Kulturen ist das Lüften wichtig. Herrscht im Kasten eine Temperatur von 15 °C, muss gelüftet werden. Die Fenster werden mit einem Holzpflock o. ä. nach der windabgekehrten Seite geöffnet. Zugluft ist zu vermeiden. Je nach Temperatur werden die Fenster mehr oder weniger schräg gestellt.
Haben die Setzlinge die gewünschte Größe für einen Umzug ins Freiland erreicht, werden sie abgehärtet, indem die Fenster vier bis fünf Tage lang nicht mehr geschlossen werden.
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