Viele Pflanzen vertragen sich untereinander und befördern ein gutes Wachstum, weshalb auf eine gute Nachbarschaft im Gemüsebeet zu achten ist.
Eine wohldurchdachte Gemüsekultur orientiert sich ein wenig an den Gegebenheiten in freier Natur. Hier gibt es keine Monokulturen, sondern ein Miteinander verschiedener Pflanzenarten, welche ähnliche Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit, Licht und Wärme stellen. Trotz aller Gemeinsamkeit klappt jedoch nicht immer ein gedeihliches Miteinander. Manche Pflanzen können sich – ähnlich wie bei Menschen – „nicht riechen“. Ihre Wurzelausscheidungen oder ihr Duft machen dem Nachbarn das Leben schwer. Pflanzen bilden in ihren Blättern, Blüten, Früchten und besonders in den Wurzeln biologische Wirkstoffe, die sog. Phytonzide, welche sich auf die umgebenden Pflanzen, aber auch auf Tiere, Bakterien und andere Bodenlebewesen negativ auswirken, etwa um Krankheitserreger oder Schädlinge fernzuhalten.
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Das bekannteste Beispiel ist die toxische Wirkung der Tagetes auf Nematoden.
Auch bei Starkzehrern besteht untereinander Futterneid. Werden im Gemüsebeet unpassende Pflanzengemeinschaften angelegt, die es bei der natürlichen Auslese nicht gäbe, kann kein optimales Wachstum erfolgen: Die Pflanzen kümmern oder gehen gänzlich ein.
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Auf gute Nachbarschaft
Aber auch das Gegenteil ist oft der Fall, wie es die Pflanzensymbiose in freier Natur zeigt. Die Phytonzide einzelner Pflanzen bewirken untereinander einen Wachstumsschub und/oder verleihen ihnen Resistenzen gegen Schädlinge, was bei einer Monokultur nicht zu beobachten ist. Dieses Wissen gilt es sich nutzbar zu machen. Denn bestimmte Pflanzengemeinschaften bringen nicht nur bessere Ergebnisse, auch Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel werden gespart, was der Umwelt zugutekommt.
Wissenschaftliche Aufarbeitung
Bereits 1937 schrieb der Direktor des Pflanzenphysiologischen Institutes der Universität Wien, Prof. Hans Molisch, ein Buch bezüglich seiner Erkenntnisse über die Wechselwirkung von Pflanzen untereinander mit dem Titel: „Der Einfluss einer Pflanze auf die andere – Allelopathie“, ein Werk welches zunächst in Vergessenheit geriet, aber in heutiger Zeit zunehmend an Bedeutung gewinnt und Grundlage weiterführender Forschung ist.
Dieses oder ähnliche Werke seien dem interessierten Gärtner anempfohlen, denn der vorstehende Aufsatz kann nur eine grobe Orientierung liefern und nur einige wenige Beispiele nennen.
Gute Nachbarn sind zum Beispiel:
- Möhren und Zwiebeln, Lauch
- Salat und Tomaten, Radieschen, Kohlarten
- Erbsen und Möhren, Salat, Radieschen, Kohl, Kopfsalat
- Bohnen und Salat, Kohlarten, Kartoffeln, Tomaten, Rote Bete
Schlechte Nachbarn sind:
- Salat und Sellerie, Petersilie
- Bohnen und Erbsen, Zwiebeln, Lauch, Fenchel
- Erbsen und Zwiebeln, Lauch, Bohnen, Kartoffeln
- Gurken und Tomaten, Radieschen
- Kohl und Zwiebeln
- Tomaten und Kartoffeln, Gurken, Erbsen
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