Kümmel
Kümmel

 

Carum carvi, zu Deutsch Echter Kümmel oder Wiesen-Kümmel, gehört zur Familie der Doldenblütler (lat. Apiaceae) und ist eine altbekannte Arzneipflanze sowie eines der ältesten Gewürze überhaupt.

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Geschichte des Kümmels

Die Geschichte des Kümmels reicht zurück bis ins Alte Ägypten, wo die Ägypter ihn zur Beschwörung ihrer Totengeister verwendeten, aber auch zur Beruhigung der Verdauung und für die Erfrischung des Atems. Es handelt sich um eine zwei- bis dreijährige sommergrüne Pflanze, die wild auf mageren Wiesen und am Wegesrand wächst. Häufig findet man sie in den Ländern rund um das Mittelmeer und in Vorderasien. Sehr beliebt ist der Anbau in Klostergärten. Sie bevorzugt Hügellandschaften oder gar alpine Höhenzonen und wächst sogar bis in Höhenlagen von 2000 Metern. Der Wiesen-Kümmel wird zwischen 30 und (in seltenen Fällen) 120 Zentimetern hoch. Typisch ist sein stark aromatischer Geruch. Die Pflanze wird als Kultur- und Gewürzpflanze kultiviert. Die Länder, in denen Kümmel am häufigsten angepflanzt wird, sind die Niederlande, Teile Osteuropas und Ägypten. Kümmel blüht von Mai bis Juli. Die Samen sind Lichtkeimer und reifen zwischen Juni und August. Verbreitet werden sie durch Huftiere oder durch den Menschen.

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Medizinische Verwendung

In der Volksheilkunde wird Kümmel traditionell zur Magenberuhigung eingesetzt. Wissenschaftlich lässt sich die Wirkung sehr gut bei krampfartigen Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, bei Blähungen und Völlegefühl nachweisen. Sowohl die Früchte als auch das ätherische Öl, das in den Früchten enthalten ist, werden arzneilich verwendet. Sie wirken krampflösend, blähungstreibend und magenberuhigend. Kümmel regt die Verdauungsdrüsen an und wirkt besonders effektiv in Kombination mit Fenchel, Anis und Koriander. Auch eine äußerliche Anwendung als Auflage ist bei Kopf- und Zahnschmerzen wegen der antimikrobiellen Wirkung empfehlenswert. Nicht zuletzt wird Kümmelöl bei Hautparasiten und Erkrankungen der Atmungsorgane verwendet.

Kochen und Würzen

Kümmel zählt zu den am häufigsten verwendeten  Küchengewürzen. Er sorgt dafür, dass Speisen besser verdaut werden. Kümmeltee ist zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden hilfreich, vor allem bei Blähungen. Dafür nimmt man zwei Löffel zerstoßenen Kümmel und gibt ihn in eine Kanne, die man mit heißem Wasser aufgießt und mindestens eine Viertelstunde lang ziehen lässt. Die Blätter des Kümmels sind geeignet für Salate und Suppen, die Wurzeln können als Gemüse verkocht werden. Kümmel findet man im Gewürzregal aller Supermärkte oder in der Apotheke. Er wird allen möglichen Speisen zugesetzt, zum Beispiel Sauerkraut oder Kohlgerichten. Besonderer Beliebtheit erfreut er sich in Israel, in Osteuropa und Skandinavien, wo das Gewürz häufig Brot, Kuchen, Käse, aber auch Spirituosen zugemischt wird. Der Kümmel enthält viele Proteine, Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren.

Kümmel im eigenen Garten anpflanzen und richtig pflegen

Die Kümmel-Pflanze gilt als wenig arbeitsintensiv, aber als schwierige Feldfrucht. Um die Gewürz- und Heilpflanze im eigenen Kräutergarten erfolgreich anpflanzen zu können, ist ein sonniger oder halbschattiger Standort und ein nährstoffreicher, lehmiger Boden ein Muss.
Im Freien können die Samen Ende April ausgesät werden, alternativ kann das Saatgut schon Monate vorher auf der Fensterbank zum Keimen gebracht werden, idealerweise bei Temperaturen von 5 bis 15 Grad Celsius.

Lichtkeimer

Da die Samen Lichtkeimer sind, dürfen sie nur leicht mit Erde bedeckt werden. Was das Pflegen anbelangt, sollte man darauf achten Staunässe zu vermeiden, kurze Trockenphasen übersteht die mediterrane Pflanze jedoch gut. Im Freiland muss nicht zusätzlich gedüngt werden, die Beigabe von Kompost ist ausreichend. Bei Topfpflanzen eignet sich organischer Dünger, der die Pflanze mit Nährstoffen versorgt. Das Blattgrün kann immer wieder geerntet werden, allerdings sollte man dies nur in geringem Ausmaß tun, um der Pflanze nicht zu schaden. Hat mit dem Pflegen alles geklappt, sollten zwischen Juni und Juli die braun gefärbten und leicht harten Früchte zum Ernten bereit sein. Diese kann man nun zum Trocknen aufhängen, um die Kümmelkörner dann ausreiben zu können. Ganzer Kümmel kann an einem lichtgeschützten, kühlen Ort bis zu fünf Jahre aufbewahrt werden, gemahlener verliert nach einigen Monaten sein Aroma.




 

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