Mediterrane Kräuter sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Neben den üblichen Klassikern gibt es weniger bekannte. Aber auch sie verdienen einen Stammplatz im Küchengarten.
Basilikum, Rosmarin, Thymian und Salbei haben einen festen Platz im Kräuterbeet oder im Küchenregal. Daneben gibt es einige andere, die hier gut gedeihen, aber noch wenig bekannt sind.
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Artemisia
Ligurischer Beifuß (Artemisia species), auch Italienischer Beifuß oder Edelraute genannt, verströmt beim Zerreiben eines Blattes ein intensiv würziges Aroma, welches wesentlich vollmundiger und harziger als unser heimischer Beifuß ist. Dem französischen Likör „Chartreuse“ verleiht er sein typisches Aroma. Wir verwenden ihn wie seinen heimischen Verwandten aber in Suppen, Soßen und Schmorgerichten. Im Garten wächst er an sonniger Stelle und übersteht problemlos den Winter.
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Wilde Rauke
Die Kultur-Rauke (Eruca sativa) ist durchaus eine gängige Salatzutat. Wesentlich intensiver ist ihre wilde Form (Diplotaxis tenuifolia). Hier genügen nur wenige der feinen Fiederblättchen um einem Salat einen mediterranen Geschmack zu bescheren.
Die Wilde Rauke, auch unter dem Namen Schmalblättrige Doppelsame bekannt, gedeiht auf jedem Boden ohne Staunässe, muss aber bei Trockenheit gegossen werden. Sie übersteht Kälte und Schnee ohne Winterschutz. Für eine Neuansiedlung greife man auf Saatgut oder vorgezogene Pflänzchen zurück.
Das leicht scharf schmeckende Grün wird vor der Blüte je nach Bedarf geschnitten. Bleibt ein handbreiter Rest zurück, treibt die Pflanze willig neu aus.
Currystrauch
Italienischer Currystrauch (Helichrysum italicum ssp. angustifolium) wird bis zu 60 cm hoch. Seine silberhellen feinen Nadeln verströmen bei Berührung einen kräftigen, an Curry erinnernden Geruch. Die Blätter werden zum Würzen von kräftigen Suppen und Eintöpfe mitgekocht. Eine Beigabe für Reisgerichte verleiht ihnen ein asiatisches Aroma.
Kommt der Halbstrauch, welcher mit der Zeit verholzt, zur Blüte, so lassen sich die gelben knopfartigen Blüten gut trockenen (ital. Immortelle).
Die Sorte ‚Dartington‘ ist besonders würzig.
Olivenkraut
Wer Oliven mag, sollte Olivenkraut (Santolina viridis) kultivieren, denn das Aroma der fein geteilten Fiederblättchen erinnert an die Ölfrucht mit einer Spur Thymian.
In sandig humosem Boden wächst es in voller Sonne und übersteht mit etwas Winterschutz die kalte Jahreszeit. Sein harziger Geschmack übersteht auch Trocknen, sodass auch im Winter Marinaden damit gewürzt werden können.
Frisch auf dem Grill gibt es seinen Duft an beiliegende Speisen ab.
Santolina eignet sich außerdem als Räucherpflanze.
Olivenkraut wird auch Zypressenkraut genannt. Zu dieser Familie gehören etliche Kleinsträucher, wie zudem das Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus). Alle diese Kräuter können als kleine Hecke und zur Beeteinfassung, z. B. im Kräutergarten, eingesetzt werden.
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Basilikum
Wieso erscheint denn hier dieses überaus gebräuchliche Kraut? Bekannt ist das Genoveser-Basilikum (Ocimum basilicum „Genovese“), das klassische, aus Italien bekannte grüne Basilikum, eventuell noch das Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora). Dabei gibt es dieses Würzkraut in so vielen Varianten, dass es ein eigenes Kapitel füllt (vgl. nachgeharkt.de: „Basilikum – eines der beliebtesten Würzkräuter“).
Lorbeer
Wer hat nicht die grau-grünen getrockneten Blätter im Regal, welche kaum Geschmack geben? Anders ist es bei frischen Blättern des Lorbeers (Laurus nobilis), welche so intensiv schmecken, dass schon ein Blatt reicht, um einen großen Topf mit Suppe oder Soße zu würzen. In voller Sonne wächst er langsam zu kleinen Bäumchen heran.
Mit entsprechendem Schutz übersteht er milde Winter. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man ihn im Topf hält und bei starken Frösten ins Haus bringen kann.
Lavendel
Das grau-grüne Laub des kleinen Lavendel-Strauches, bot. Lavandula angustifolia, ist aus unseren Ziergärten nicht wegzudenken. Dass man mit seinen Blättern und Blüten (sparsam verwenden!) auch süße und herzhafte Speisen würzen kann, ist wenig bekannt.
Probieren geht über Studieren!
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