Beifuß am Feldrand
Beifuß am Feldrand © Dieter Hupka

 

Beifuß wurde einst als Küchenkraut und Abwehrpflanze gegen mancherlei Unbill häufig verwendet. Heute wird er als Gewürz kaum noch genutzt. Als Räuchermittel und zur Moxation in der chinesischen Medizin hat er dagegen immer noch einen gewissen Stellenwert.

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Der Beifuß (Artemisia vulgaris) gehört zu der großen Familie der Wermutpflanzen. Schon in der Antike galt Beifuß als bewährtes Frauenmittel. Er wurde zur Förderung der Menstruation und zur Geburtsbeschleunigung eingesetzt. Kräuterfrauen, die bei unerwünschten Schwangerschaften um Hilfe gebeten wurden, brauten Tränke, die u. a. Petersiliensamen und Beifuß enthielten. Beide Pflanzen haben abortive Wirkung.

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In der Kräuterheilkunde wird ein Pulver aus der Beifußwurzel bei Epilepsie, Krampfzuständen und gegen Schlaflosigkeit eingesetzt. Allein der Geruch der gehackten Pflanze sollte schon die erwünschte Wirkung zeigen. Überhaupt sollte diese Pflanze mit übernatürlichen Kräften ausgestattet sein. Der Römer Plinius der Ältere schrieb, Artemisia schütze vor Schlangen und dem Biss wilder Tiere.

Beifuß war beliebt bei Wanderern

In der deutschen Volksmythologie wurde Beifuß vielfältig eingesetzt. Ein Wanderer, der einige Blätter in seine Schuhe legte, sie also „bei Fuße“ trug, wurde angeblich niemals müde. Zur Abwehr böser Geister hing man Kräuterbündel mit Beifuß über Haus- und Stalltüren. Man flocht Kränze und Gürtel aus dieser Pflanze, die beim Tanz um das Johannisfeuer getragen und anschließend dem Feuer übergeben wurden. Alles Unheil und aller böser Zauber, den die Pflanze in sich aufgenommen hatte, sollte auf diese Weise im Feuer vernichtet werden. In ganz Europa wurde Beifuß als Räucherpflanze benutzt. Ihr Rauch sollte desinfizierend wirken, zum Beispiel hoffte man auf diese Weise, der Pest Einhalt zu gebieten.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird Beifuß heutzutage noch in Form von Brennkegeln bei der Moxibustion (Erwärmung spezieller Punkte) verwendet.

In der Küche leistet der Beifuß auch derzeit noch gute Dienste. Die Inhaltsstoffe, ätherische Öle und Bitterstoffe, aktivieren die Galle-Leberfunktion und machen fette Speisen wie Aal, Gänse- oder Entenbraten um ein Vielfaches bekömmlicher. In Großmutters Küche wurde ein Schweinebraten immer unter Zugabe von Beifuß zubereitet. Beifuß verliert getrocknet weder an Wirkung noch an Geschmack und kann deshalb auf Vorrat gesammelt werden.

Beifuß wächst auf mageren Böden und ist daher auf Ödland und Schutthalden zu finden. Seine 50 Zentimeter bis einen Meter hohen Stängel sind leicht bräunlich, die gefiederten Blätterauf der Oberseite grün, auf der Unterseite weißlich behaart. Die kleinen gelbgrauen Blüten erscheinen im Hochsommer an den verzweigten Rispen. Die beste Erntezeit ist Anfang August, wenn sich die Knospen noch nicht geöffnet haben.

Die gesamte Pflanze bietet einen schönen Anblick, lässt sich sehr leicht trocknen und ist in Trockensträußen äußerst dekorativ.




 

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