Pomeranzen, die Bitterorangen, sind eine begehrte Zutat für etliche Köstlichkeiten.
- Lecker in Marmelade
- Bedeutend in der Heilkunde
- Haltung in Kübeln
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Ein Obst mit mehreren Namen
Mit etwas Glück erhält man im Spätwinter oder auf Bestellung bei einem netten Gemüsehändler Pomeranzen (Citrus × aurantium L.), besser bekannt als Bitterorangen, auch Saure Orangen oder Sevilla-Orangen genannt.
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In der Antike waren die „goldenen Äpfel“ äußerst begehrt. Heute haben ihnen andere Zitrusfrüchte, welche in zahlreichen Variationen erhältlich sind, den Rang abgelaufen. Ihr extrem saures und bitteres Aroma macht sie zum Sofortessen schlichtweg ungenießbar. Wer jedoch die typisch britische (ursprünglich: schottische) Orangenmarmelade aus Orangengelee mit feinen Schalenzesten oder einen fruchtigen Orangenlikör herstellen will, sollten nach Pomeranzen, natürlich in Bio-Qualität, Ausschau halten.
Blüten und Blätter
Nicht nur die Früchte finden Verwendung, auch Blüten und Blätter haben als appetit- und magenstärkende Mittel Bedeutung.
Ätherische Öle aus den Blüten (Nafaöl, Neroliöl), aus der Schale (Bigaradaöl) und aus jungen Früchten und Trieben (Petitgrainöl) sind in der Heilkunde (Aromatherapie) und in der Parfümindustrie bedeutungsvoll.
Historie
Wo genau die Heimat der Pomeranzen zu verorten ist, weiß man nicht eindeutig: Indien oder China. Ende des 4. Jahrhunderts kamen die Zitrusfrüchte nach Griechenland. Dort wurden die Früchte so geschätzt, dass sie als sagenumwobene „Goldene Früchte der Hesperiden“ (Nymphen der griechischen Mythologie, die die goldenen „Äpfel“ bewachten) kolportiert wurden. Der Name Pomeranze leitet sich vom lateinischen „pomum aurantium (pomum = Apfel, aurum = Gold) her.
Nach Spanien kamen die Zitrusfrüchte erst mit den osmanischen Eroberern. Über Italien gelangten die Früchte jenseits der Alpen, wo sie seit dem Mittelalter als Luxusfrüchte heiß begehrt waren und die Tafeln fürstlicher Höfe schmückten.
Die Handelswege waren weit und beschwerlich und so lag es nahe, die prestigeträchtigen Pflanzen vor Ort zu kultivieren. Nachweislich gab es 1559 in Stuttgart einen Pomeranzengarten. Hier wurden die Bäumchen in der warmen Jahreszeit als Hain draußen gezogen und vor der winterlichen Kälte mit transportablen Pomeranzenhäusern, welche mit Öfen beheizt wurden, geschützt. Hieraus entwickelten sich im 18. Jahrhundert die oftmals prächtigen Orangerien.
Gar nicht so empfindlich
Die Bitterorange, welche als Kreuzung aus Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata) entstand, war ursprünglich eine dickschalige Frucht mit wenig Fleisch. Ihr Vorteil gegenüber den wohlschmeckenden Verwandten war ihre Robustheit, die auch mit niedrigeren Temperaturen zurechtkommt. Deshalb ist sie in mediterranen Ländern als Ziergehölz für öffentliche Grünanlagen beliebt.
Aber nicht nur da. Auch in Passau findet man Bitterorangen als Parkbäume, wo sie große Wertschätzung nicht nur als exotische Kuriosität erfahren. In etlichen Restaurants findet man Gerichte mit diesen Früchten.
Kübelpflanze
Im Laufe der Zeit entstanden neue Sorten, welche mit dekorativen Früchten und duftenden Blüten (Mai/Juni) erfreuen. Noch ist es ratsam, die Pflanzen in Kübeln zu ziehen, obwohl die immer wärmeren Winter einen ganzjährigen Aufenthalt im Freien ermöglichen. Beispielweise wachsen auf dem Bremer Golfplatz in Oberneuland zwei buschartige Exemplare seit Jahrzehnten ohne jegliche Pflege. Die älteste, ca. 300 Jahre alte Bitterorangenpflanze im deutschsprachigen Raum kann man im Schlosspark Pillnitz bei Dresden bewundern.
Je nach Sorte können Pomeranzen bis zu drei Meter hoch werden. Ein regelmäßiger Schnitt hält die Pflanze kompakt. Im Sommer ist ein möglichst sonniger Standort erwünscht. Die Temperaturen im Winter sollten drei Grad Celcius nicht unterschreiten. Erntezeit ist der Spätwinter.
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