Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) wird auch Batate, Weiße Kartoffel oder Knollenwinde genannt und gehört zur Familie der Windengewächse in der Ordnung der Nachtschattenartigen. Wie sie sich im eigenen Garten anbauen lässt, das verraten wir euch in dem folgenden Beitrag.
- Alles rund Wissenswerte rund um die Süßkartoffel
- Süßkartoffeln anpflanzen
- Süßkartoffeln ernten
Eine Pflanze aus Mittelamerika
Ursprünglich stammt die Süßkartoffel aus Mittelamerika. Zu uns gelangte sie im 15. Jahrhundert. Heutzutage ist China der Hauptproduzent der nährstoffreichen Knollen.
Süßkartoffeln sind Speicherwurzeln und mit ihrem Namensvetter, der Kartoffel, nur entfernt verwandt.
Wie sehen Süßkartoffeln aus?
Sie können leicht variable Formen haben, von rund bis spindelförmig. In den heimischen Supermärkten findet man für gewöhnlich Süßkartoffeln in Größen von 10 bis 20 Zentimeter. In ihren tropischen Herkunftsländern können die Knollen aber auch eine Größe von bis zu 30 Zentimeter erreichen und mehrere Kilogramm schwer sein. Farblich unterscheiden sich die Sorten voneinander. Die Farbe der Knollen reicht dabei von orange, wie sie in Deutschland am häufigsten zu kaufen ist, über gelb und weiß bis hin zu rosa und violett.
Die oberirdisch sichtbare Pflanze kennzeichnet sich durch lange Sprossen, die aus der Knolle heraustreiben und viel Blattwerk tragen. Die Blätter der Süßkartoffelpflanze sind herzförmig und gestielt.
Einige Süßkartoffelsorten haben auch optisch schön anzusehende Blüten, andere Sorten blühen kaum bis gar nicht. Die Blütezeit der Süßkartoffelblüten ist in jedem Falle äußerst kurz, dauert manchmal nur einen einzigen Tag lang. Wer die Blüten jedoch zu sehen bekommt, findet trichterförmige Blüten, die, abhängig von der Sorte, von Juli bis September lavendelfarben, lila bis purpur in vielen Farbabstufungen oder rötlich-weiß blühen.
Gibt es einen geschmacklichen Unterschied zur Kartoffel?
Wie der Name schon vermuten lassen könnte, haben Süßkartoffeln einen relativ hohen Zuckergehalt und haben daher einen süßlicheren Geschmack als alle anderen bekannten Kartoffeln. Geschmacklich erinnert die Süßkartoffel daher mehr an gekochte Möhren, die Konsistenz ist aber der Kartoffel ähnlicher, sowohl in roher als auch in gekochter Form. Im rohen Zustand hat die Batate einen frischen, kräftigen Geschmack. Orangefarbene und weiße Süßkartoffeln schmecken süßer als die violette Sorte.
Der Anbau von Süßkartoffeln – viel einfacher als gedacht
Süßkartoffeln lassen sich relativ einfach im eigenen Garten anbauen. Und selbst diejenigen, die keinen Garten haben, können ihren Balkon nutzen, um sie zu kultivieren.
Denn für ihren Anbau eignen sich auch Balkonkästen und Hochbeete, am besten geht es aber im Gewächshaus. Wichtig ist dabei, die richtige Erde auszuwählen. Sie sollte locker und sandig sein sowie nährstoff- und humusreich. Darüber hinaus ist ein hoher Stickstoffgehalt ideal.
Die Süßkartoffel mag Sonnenlicht und sollte daher an einem sonnenreichen, geschützten Standort gepflanzt werden. Außerdem sollte sie regelmäßig gegossen werden, denn sie bevorzugt eine konstante Bodenfeuchte, jedoch keine Staunässe.
Um eine ausreichend große Knolle zu züchten, sollte das Pflanzgefäß mindestens 30 Liter fassen. Im Beet sollte ein Abstand von 30 bis 50 Zentimeter pro Pflanze eingehalten werden.
Wie sät man Süßkartoffeln aus?
Wer Süßkartoffeln anbauen will, sollte besser nicht auf deren Samen zurückgreifen, denn diese lassen sich nur äußerst schwer kultivieren. Sie keimen in den seltensten Fällen.
Stattdessen sollten Stecklinge vorgezüchtet werden. Dabei kann man auf zwei verschiedene Methoden zurückgreifen.
Bei der ersten Methode legt man eine oder mehrere Süßkartoffel-Knollen in einen Eimer oder einen Kübel mit lockerer Erde. Werden die Knollen gleichmäßig feucht gehalten und befinden sich in einem hellen Raum, treiben sie nach wenigen Wochen aus.
Eine zweite Methode ist die Knolle zur Hälfte in ein mit Wasser gefülltes Glas zu hängen und am besten auf ein sonnengeflutetes Fensterbrett zu stellen. Auch hier sollten nur wenige Wochen vergehen, bis die Triebe ausreichend lang sind. Dann kann man entweder die ganze Knolle einpflanzen oder die einzelnen Sprossstecklinge. Entscheidet man sich dafür die ganze Knolle zu pflanzen, sollte sie etwa zur Hälfte aus der Erde herausschauen.
Wann sollte man Süßkartoffeln anbauen?
Während die Stecklinge bereits ab Januar angesetzt werden können, sollten diese dann anschließend nicht vor den Eisheiligen ausgepflanzt werden. Zum Anbauen eignet sich die Zeit von April bis Mai, in einem Gewächshaus auch schon etwas eher. Frost vertragen die Knollen und Pflanzen gar nicht. Bei -10°C sterben sie ab.
Ernte der reifen Knollen
Die Ernte der Süßkartoffel beginnt ab September. Wenn sich die Pflanzen beginnen gelb zu färben, sind die Knollen reif. Nach der Ernte sollten sie noch zwei Tage getrocknet werden, bevor man sie verzehrt. Lange lagern kann man die Knollen im Gegensatz zu Kartoffeln jedoch nicht, da sie schnell anfangen zu faulen. Sie sollten daher relativ zügig gegessen werden.
Für das erfolgreiche Anbauen der Süßkartoffel in einem Garten sollte jährlich das Beet gewechselt werden, um den Boden nicht auszulaugen und Krankheiten vorzubeugen. Als Nachbarn der Knolle eignen sich Sommerblumen besonders gut.
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- Scheu-Helgert, Marianne (Autor)
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