Der Spätsommer gilt als Holunderzeit – und der schwarze Holunder als einer unserer vielseitigsten Wildsträucher. Die kleinen Beeren sind säurearm und zugleich sehr vitaminreich, und auch sonst haben die Beeren viele Vorzüge. Die Erntezeit für die Holunderbeeren ist im September und Oktober. Doch wie erntet man richtig? Lesen Sie hier, was Sie beachten sollten, um Verfärbungen Ihrer Kleidung und andere Fehler beim Pflücken zu vermeiden.
Keine Produkte gefunden.
Wissenswertes
In früheren Zeiten spielte der Holunder eine große medizinische Rolle, indem er quasi die Apotheke ersetzte. Der Farbstoff Sambucyanin, der sowohl in der Beerenhaut als auch im Saft vorhanden ist, wird gerne und erfolgreich zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems eingesetzt; auch gegen Erkältungen ist er wirksam. Von der Lebensmittelindustrie wird Holdundersaft als natürlicher Farbstoff verwendet, in früheren Zeiten wurde auch Leder mit Holunder gefärbt. Allerdings gibt es neben den ganzen Vorteilen und Verwendungsmöglichkeiten auch eine Schattenseite, da unreife Früchte ebenso wie die Blätter und die Rinde den Giftstoff Sambunigrin enthalten – das kann beim Verzehr zu Erbrechen und Durchfall führen. Reife Früchte sind weitgehend frei von Sambunigrin, Menschen mit empfindlichen Mägen können aber auch von ihnen Magenschmerzen und Übelkeit bekommen.
Keine Produkte gefunden.
Die richtige Erntezeit
Zwar gelten – wie oben geschrieben – grundsätzlich der September und der Oktober als die beste Erntezeit für die Holunderbeeren, viele Gärtner betrachten die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt für die Ernte aber auch als einen Balanceakt. Sie müssen zweierlei beachten: Zum einen, dass unreife Holunderbeeren sogar nach dem Kochen noch giftig sind, so dass Sie das Pflücken von unreifen Beeren unbedingt vermeiden sollten, zum anderen, dass die Früchte mitsamt der Blätter im Herbst abgeworfen werden. Sie dürfen also nicht zu früh, aber auch nicht zu spät dran sein mit der Ernte – prüfen Sie ihn ab Ende August, Anfang September am besten täglich und legen Sie dann den Erntetemin fest.
So erkennen Sie die Reife
Merkmale: Schwarz-violette Beeren dürfen nicht mehr rötlich schimmern, wenn sie geerntet werden sollen. Die roten Früchte von anderen Arten wiederum dürfen keine grünen Stellen mehr aufweisen. Unabhängig vom Kalenderdatum endet die schöne Holunderzeit spätestens dann, wenn das Laub fällt. Und widerstehen Sie der Versuchung, von den rohen Früchten zu naschen – denken Sie an den Giftstoff, der sich erst nach dem Kochen zersetzt.
So pflücken Sie richtig
Steht der Termin für die Ernte, bereiten Sie sich gut dafür vor – unter anderem benötigen Sie unbedingt Arbeitshandschuhe, um sich vor dem Giftgehalt der Pflanze zu schützen. Schneiden Sie dann mit dem Messer jeweils komplette Dolden ab; wahrscheinlich befinden sich immer noch einzelne unreife Holunderbeeren daran, die sortieren Sie aus. Legen Sie die Dolden dann in den Korb oder in ein anderes mitgebrachtes Behältnis und bringen Sie sie ins Haus, wo sie unter fließendem Wasser sehr gründlich ausgewaschen werden sollten. Denken Sie daran, dass Sie spätestens jetzt die Handschuhe anziehen, besser ist es aber, es schon vorher zu tun! Breiten Sie zum Schutz vor Verfärbungen eine Plastikfolie aus und streifen Sie die Beeren über dieser Folie dann vorsichtig ab – machen Sie dies am besten mit Hilfe einer Gabel, die wie ein Kamm funktioniert. Denken Sie daran, dass frische Holunderbeeren nicht über eine längere Zeit haltbar sind. Allerdings können Sie die kompletten Dolden auch einfrieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verarbeiten.
Pflücken in der freien Natur
Wenn man Holunderbeeren in der freien Natur sammelt, sollte man sich vorher vertraut gemacht haben mit den Unterschieden zwischen den einzelnen Arten. Denn: Es gibt den harmlosen Schwarzen Holunder, aber auch den giftigen Zwergholunder, den Sie meiden sollten. Ein Tipp – achten Sie auf den Geruch! Meiden Sie im Zweifelsfall jede krautige Pflanze mit scheinbar reifen Früchten, die erbärmlich stinkt. Der Gestank ist in diesem Falle tatsächlich als Warnung zu werten.
Wie Sie aus den Holunderbeeren einen leckeren Sekt oder Saft herstellen, das können Sie in diesem Artikel erfahren.
Das könnte Sie auch interessieren:
Rosen okulieren: So wird es gemacht
Leckere Tomaten richtig einlegen
Keine Produkte gefunden.
Keine Produkte gefunden.
Spendieren Sie uns einen Kaffee!
Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat, bitten wir Sie, uns mit einem kleinen finanziellen Beitrag zu unterstützen. Ein Kaffee kostet einen Euro. Achtung: Da wir kein Verein sind, können wir keine Spendenquittung ausstellen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.