Frisch geerntete Ingwerknollen schmecken besser als Ware aus dem Handel, die schon eine lange Reise hinter sich hat. Mit etwas Geduld gelingt der Anbau.
- Vorteile des Eigenanbaus
- So wird es gemacht
- Pflege und Ernte
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Die scharf würzigen Knollen aus der Familie Ingwergewächse (Zingiberaceae) sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Sie geben asiatischen Gerichten die typische Würze. Zudem kurbelt Ingwer (Zingiber officinale) den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem.
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Warum Eigenanbau?
Die dicken Knollen aus dem Import (traditionell aus den Tropen und Subtropen Ostasiens und Afrikas) werden so gezüchtet, dass sie robust sind und lange haltbar. Deswegen bleiben sind länger als nötig im Boden, bis sie eine dicke Schale gebildet haben. Die längere Lagerung lässt das Fruchtfleisch oft faserig und den Geschmack leicht seifig werden.
Ingwerknollen aus eigenem Anbau sind nach fünf Monaten erntereif. Dieser Ingwer hat dann eine dünne Schale und – bedingt durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen – einen frischen, scharfen Geschmack. Von Nachteil ist seine eingeschränkte Lagerungsfähigtkeit. Ware aus hiesigem Anbau ist also ein saisonales Produkt.
Wärme und Zeit
Ingwer stammt ursprünglich aus tropischen bis subtropischen Gefilden, wo er eine dauerhaft hohe Temperatur, gepaart mit einer hohen Luftfeuchtigkeit findet. Auch wenn der Klimawandel die heimischen Temperaturen in die Höhe treibt, reichen sie für die Ansprüche des Ingwers nicht aus. Nächtlicher Wärmeverlust oder Regenperioden sind für ein Rhizomwachstum nicht förderlich. Für den Sommeraufenthalt draußen ist daher ein Gewächshaus von Vorteil, aber ein Vliestunnel mit doppelter Folie tut es auch.
Eine Anzucht im Haus ist ganzjährig wegen der gleichmäßigen Temperaturen möglich. Aber um wirklich große Rhizome zu ziehen, braucht es große Behältnisse. Wer möchte schon seine Wohnung mit großen Kübeln oder Wannen teilen?
Da Ingwer lange Zeit benötigt, um nennenswerte Erträge zu liefern, muss die Pflanze schon ab Januar vorgezogen werden.
Die Anzucht
Als Ausgangsmaterial wird eine Knolle aus dem Handel verwendet. Sie wird über Nacht in warmem Wasser eingeweicht und dann mit einem scharfen Messer so in Stücke geschnitten, dass jedes Teilstück mindestens zwei Knospen hat (ähnlich wie die „Augen“ bei der Kartoffelzucht). Diese Teilstücke werden zwei Tage lang angetrocknet und dann mit den Knospen nach oben in Anzuchterde fünf Zentimeter tief gepflanzt. Sodann stellt man sie an einen warmen Ort und lässt sie nie austrocknen. Wärme ist wichtiger als Licht, denn Ingwer wächst in freier Natur im Boden von Wäldern.
Ende Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind und der Boden sich auf mindestens 13 Grad Celsius erwärmt hat, kann der Umzug ins Freie (Gewächshaus, Folientunnel) erfolgen.
Der Boden
Um gute Rhizome zu bilden, braucht es leichten, sandigen Boden, denn in schweren Lehmböden faulen die Knollen schnell und lassen sich schlecht ernten.
Wer keinen entsprechenden Boden von Natur aus hat, zieht die Pflanzen in großen Töpfen oder Kübeln. Sehr gut geeignet sind Mörtelwannen. Dabei sollte man die Löcher für guten Wasser-Abzug nicht vergessen und die Knollen tief pflanzen.
Wasser und Dünger
Ingwer benötigt viel Wasser, das hier ausnahmsweise über das Blattgrün gegossen werden darf, denn so erhöht man die Luftfeuchtigkeit. Ingwer benötigt relativ wenig Stickstoff, dafür aber viel Kalium (Holzasche).
Die Ernte
Sinkt im Herbst die Temperatur unter 13 Grad Cesius beginnt die Pflanze einzuziehen. Jetzt sind auch die Knollen erntereif. Mit einer Grabgabel werden die Rhizome vorsichtig aus dem Boden gehoben. Geerntet wird nach Bedarf. Wird es zu kalt, müssen alle Wurzeln aus dem Boden und können eingefroren werden.
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