Auf den ersten Blick gibt es kaum einen Unterschied zu gewöhnlicher Garten- und Blumenerde. Doch es sind die Bestandteile, die Zusammensetzung und die Herstellung, die den Unterschied ausmachen. Für die erfolgreiche Anzucht von Jungpflanzen und Stecklingen ist Aussaaterde immer die erste Wahl.
- Warum Anzuchterde so gut ist
- Das zeichnet Anzuchterde aus
- So wird die Erde produziert
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Warum spezielle Anzuchterde besser ist
Herkömmlicher Gartenerde ist in der Regel nicht für die Anzucht von Pflanzen geeignet. Denn oftmals sind zum Beispiel die Böden zu fest, zu feucht, zu lehmhaltig, zu trocken, zu nährstoffreich, oder die Erde enthält Samen und ist von Schädlingen befallen. Diese ungünstigen Bedingungen wirken sich negativ auf das Wachstum von Jungpflanzen aus. So kommt es vor, dass die Saat gar nicht aufgeht oder die Keimlinge bzw. die jungen Pflanzen schon nach kurzer Zeit wieder eingehen. Aus diesem Grund empfehlen Experten spezielle Aussaaterde. Die gibt es im Gartenhandel fertig zu kaufen. Sie kann aber auch selbst hergestellt werden.
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Welche Kriterien sind für Anzuchterde wichtig?
Die perfekte Anzuchterde soll locker und luftig sein sowie genügend Wasser speichern können. Nur so entwickeln sich empfindliche Jungpflanzen optimal und werden langfristig widerstandsfähig. Zudem ist eine weitest gehende Keimfreiheit wichtig. Denn gerade Pflanzennachwuchs hat kaum Abwehrkräfte und kann deshalb blitzschnell unter typischen Pflanzenkrankheiten leiden. Weiter ist zu beachten, dass Aussaaterde einen geringen Nährstoffgehalt aufweist und frei von Düngemitteln ist. Das hat den Vorteil, dass junge Pflanzen selbst starke Wurzeln bilden, um an die wenig vorhandenen Nährstoffe heranzukommen. Wird die Jungpflanze später in nährstoffreichen Boden umgesetzt, wächst sie schneller an und entwickelt sich bei richtiger Pflege prächtig.
Wie wird Anzuchterde hergestellt?
Bei Aussaaterde beziehungsweise Anzuchterde handelt es sich um ein nährstoffkontrolliertes, feinkrümeliges und keimfreies Substrat. Für eine torffreie Basismischung sind 1/3 lockere Gartenerde, 1/3 feiner Sand und 1/3 ausgereifter Kompost nötig.
Die drei Komponenten sind fein zu sieben, gut durchzumischen und gleichmäßig durchzufeuchten. Danach beginnt das Sterilisieren, um mögliche Keime und Sporen abzutöten. Für diesen Vorgang am besten einen ausrangierten Backofen (45 Minuten bei 120 °C) oder eine Mikrowelle (10 Minuten bei 800 Watt) nutzen. Die Mischung gleichmäßig auf ein altes Backblech oder eine ausrangierte Mikrowellenschale verteilen. Die Erde nach dem Sterilisieren unbedingt auskühlen lassen, in passende Keimgefäße füllen und mit der Aussaat oder mit der Stecklingsanzucht beginnen. Bei richtiger Pflege und optimalen Standort werden die Pflanzen super gedeihen.
Tipp: Vor dem Gebrauch die selbst produzierte Anzuchterde testen: Kresse dafür in die Aussaaterde säen, und nach drei Tagen sollte die Saat keimen. Nun sollte die Kresse eine Woche lang grün bleiben und kann nun bedenkenlos verwendet werden.
Die Zusammensetzung der Anzuchterde variiert in manchen Fällen, da Pflanzen unterschiedliche Ansprüche haben: Unterschieden wird hier zwischen Schwach-, Mittel- und Starkzehrern.
Zur besseren Erklärung einige Beispiele und Rezepturen:
Schwachzehrer sind Kräuter, Salate, Stiefmütterchen, Dickblattgewächse, Palmen und Olivenbäume. Für die Pflanzen wird ein Gemisch aus 50 Prozent feinster Holzfasern, 20 Prozent feinkrümelige Gartenerde, 15 Prozent Sand und 15 Prozent Rindenhumus empfohlen.
Mittelzehrer sind Gurken, Kürbis, Dahlien, Löwenmaul und Gloxinien. Das Aussaaterde-Substrat setzt sich aus 55 Prozent feinen Kokosfasern, 20 Prozent feinkrümeliger Kompost, 15 Prozent Sand und 10 Prozent aus Rindenhumus zusammen.
Starkzehrer sind einjährige Blumen- und Gemüsepflanzen, wie beispielsweise Sonnenblumen, Auberginen, Tomaten, Karotten, Zucchini – optimal ist eine Mischung aus 40 Prozent Holzfasern, 30 Prozent reife Komposterde, 10 Prozent Sand, 10 Prozent Gartenerde und 10 Prozent Rindenhumus.
Tipp: Zur Prävention vor Krankheiten, Pilzbefall und Ähnlichem können geringe Mengen von Algenkalk, Gesteinsmehl, Hornspäne oder feiner Holzkohleasche hinzugefügt werden!
Alle Bestandteile aus eigener Hand
Idealerweise wird bei der Herstellung von Anzuchterde immer der Kompost aus dem eigenen Garten genutzt. Deshalb unbedingt einen fachgerechten Komposthaufen anlegen. Für den Rindenhumus einfach Nadelholzrinden kompostieren. Sie lockern und lüften die Erde perfekt. Der Sand ist lediglich ein günstiger Füllstoff und gibt der Anzuchterde Struktur. Wer Kosten sparen will, bringt sich einfach eine Tüte Sand aus dem Urlaub mit.
Eigene Aussaaterde herzustellen macht Freude und vermittelt ein super Gefühl!
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