Ein Gewächshaus bietet viel mehr als es auf dem ersten Blick scheint. Zunächst einmal schützt es junge Pflanzen vor Wind und Wetter. Im Winter ermöglicht es den Anbau von Pflanzen und Gemüsesorten, die Minustemperaturen nicht vertragen. Aber auch für uns Menschen ist es meist angenehmer, bei jedem Wetter unsere Pflanzen versorgen und ernten zu können.
Ein Gewächshaus oder Treibhaus kann auch als grüner Raum im Haus dienen, in dem man sich entspannen und vom Alltagsstress erholen kann.
Nun stellt sich die Frage, wie das Gewächshaus beheizt und beleuchtet werden kann. Ist überhaupt eine Nutzung ohne Heizung denkbar?
Eingeschränkt können Sie jedes Gewächshaus auch als Kaltgewächshaus betreiben. Jedoch müssen Sie dann auf den Anbau vieler Pflanzensorten verzichten und auch die Arbeit ist nicht zu jeder Zeit möglich.
Falls Sie Ihr eigenes Gemüse anbauen, ist eine Wärmequelle ein Muss. Auch die meisten Blumen gedeihen am besten bei Temperaturen im Bereich zwischen 10 und 18 Grad Celsius.
Möchten Sie gerne farbenprächtige Pflanzen aus tropischen Ländern anbauen, so sollte die Temperierung gar konstant über 18 Grad liegen. Das ist etwa die Kältegrenze für Blumen wie Orchideen und kälteempfindliche Exoten wie Mango und Avocado.
Welche Heizung ist optimal für mein Treibhaus?
Die Antwort auf dieser Frage hängt von den Außenflächen des Gewächshauses ab. Ein Gewächshaus, das lediglich mit einer Kunststoff-Abdeckung ausgestattet ist, kann aus ökologischen und ökonomischen Gründen im Winter kaum effektiv beheizt werden. Die Außenabdeckung sollte also in jedem Fall aus Glasscheiben oder Kunststoffplatten bestehen. Eine geeignete Konstruktion finden Sie zum Beispiel hier.
Ansonsten können in Theorie alle Heizungsarten eingesetzt werden, die auch in Wohnungen in Frage kommen.
Häufig wird zum Beispiel eine Warmwasser- bzw. Zentralheizung verwendet. Der Vorteil dabei ist, dass die Steuerung zentral eingerichtet ist und die Folgekosten recht niedrig. Eine Voraussetzung ist jedoch, dass bereits eine solche Heizungsart installiert ist. Die Anschaffungskosten für eine Zentralheizung sind dennoch sehr hoch.
Ähnlich verhält es sich bei den Varianten mit Heizöl oder Gas. Sinnvoll ist der Einsatz im Gewächshaus nur dann, wenn Sie in Ihrem Haus ohnehin schon eine entsprechende Installation haben und diese lediglich bis ins Gewächshaus erweitern.
Zu den nachhaltigeren Methoden, ein Treibhaus warm zu halten, zählen Solarstrom und Erdwärme.
Wenn Sie mit konventionellem Strom heizen, bietet sich eine Bodenheizung an. Gerade bei kleineren Objekten halten sich die Folgekosten im überschaubaren Bereich und die Installation ist relativ simpel.
Als äußerst ökologische Form des Heizens kann die Wärme ebenfalls aus Kompost gewonnen werden. Denn beim Zersetzungsprozess wird Wärme freigesetzt. Eine Kompostheizung funktioniert auch im Winter und ist auch als Biomeiler bekannt. Bei diesem System verlaufen Wasserleitungen durch die kompostierte Biomasse. Die abgegebene Wärme ist in diesem Fall ausreichend, um das durchfließende Wasser zu erwärmen.
Beleuchtung im Gewächshaus?
Bei der Wahl der Beleuchtung sollte in erster Linie an das Pflanzenwohl gedacht werden. In der dunklen Jahreszeit ist es manchmal besonders wichtig, auf künstliches Licht zurückzugreifen. Wichtig ist dabei, welches Lichtspektrum ausgestrahlt wird. Denn nur Blau- oder Rotlicht hemmt die Fotosynthese. Geeignet sind Lichtquellen, welche das gesamte Spektrum, d. h. auch Grünlicht, wiedergeben.
Aktuell gelten LED als Klassiker bei der Gewächshaus-Beleuchtung. Diese bieten eine Vielzahl an Farbtemperaturen und sind sehr sparsam in punkto Stromverbrauch.
Alternativ kommen auch des Öfteren Natriumdampflampen (NDL) zum Einsatz. Sie liefern ein günstiges Lichtspektrum im warmen Farbenbereich, dennoch können sie mit der Sparsamkeit von LED nicht mithalten.
LSR-Leuchtstoffröhren werden aufgrund des geringen Preises öfters flächendeckend in Großobjekten eingesetzt. Da sie kaum Wärme entwickeln, können Sie dicht über Pflanzen angebracht werden.