Chicorée, das gesunde Wintergemüse, lässt sich auch selbst ziehen. Bis eine eigene Ernte möglich ist, bedarf es jedoch einiges an Arbeit und viel Geduld.
- Fakten rund um den Chicorée
- So wird Chicorée angebaut
- Von der Aussaat bis zur Ernte
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Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum) ist eine stark veredelte Form der bei uns heimischen Wegwarte, deren Wurzeln einst als Kaffeeersatz (Zichorie) genutzt wurden. Die weißen Blattkolben des Chicorée mit gelb-grünlicher Spitze sind ein Zufallsergebnis. Vor über 170 Jahren entdeckte der belgische Gärtner Brézier, dass seine im Keller gelagerten Zichorienwurzeln zarte Blattsprossen gebildet hatten: Eine neue Salat- und Gemüsepflanze war „geboren“.
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Wer Chicorée selbst anbauen will, sollte über etwas Geduld verfügen. Der Anbau ist nicht weiter schwierig, aber es dauert, bis er geerntet werden kann. Andererseits erschließt sich für experimentierfreudige Hobbygemüsebauer hier evtl. ein neues Terrain.
Auch ist es möglich, rot-weiße Kolben zu ziehen, welche bislang nur in Italien auf dem Markt zu kaufen sind. Das Hauptanbaugebiet dieser Variante liegt in der Umgebung von Treviso wie bei seinen Verwandten, dem Radicchio.
Aussaat
Ab Mitte Mai wird direkt ins Beet gesät. Das Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Der Boden sollte warm sein, nicht unter 12 °C. Es genügt ein normaler Gartenboden, weil die langen Pfahlwurzeln auch Nährstoffe aus tieferen Schichten nutzen. Damit sich glatte Wurzelrüben entwickeln können, sollte der Boden steinfrei sein. Ansonsten bilden sich zu viele Seitenwurzeln, welche bei der folgenden Treiberei störend sind. Sie können zwar vorher abgeschnitten werden, schwächen dann aber die Rüben.
Zichoriengewächse sind Lichtkeimer, d. h. die Saatrillen werden nicht mit Erde abgedeckt. Gesät wird in Reihen mit einem Abstand bis zu 40 cm. Damit sich die Wurzeln optimal entfalten können, d. h. mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm, sollten die Sämlinge im Abstand von 8 cm vereinzelt werden. Sehr dicke Rüben neigen dazu, viele kleine Sprossen zu bilden.
Ernte
Wenn das Laub vergilbt, meist im Oktober, wird geerntet. Damit die Rüben nicht verletzt werden, sollte eine Grabgabel benutzt werden. Am Chicorée anhaftende Erde wird nicht entfernt. Das Laub wird 3 – 5 cm über dem Ansatz abgeschnitten. Ein zu tiefer Schnitt verletzt das Herz und die Wurzel treibt nicht mehr aus.
Einlagern
Die Wurzelrüben werden in ein tiefes Gefäß (40 – 60 cm hoch) dicht an dicht gesetzt und mit Erde oder Sand aufgefüllt. Je nach Sorte (vgl. den Text auf der Samentüte) werden die Blattansätze mit Erde bedeckt oder bleiben sichtbar.
Die Wurzeln sollten nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass gehalten werden, sonst faulen sie. Nun muss eine Kältephase von 0 – 5 °C simuliert werden. Diese sollte mindestens 14 Tage dauern. Ist sie länger, treiben die Sprossen schneller.
Danach werden die Gefäße warm gestellt. Ideal ist eine Bodentemperatur von 20 °C und eine kühlere Lufttemperatur. Gute Bedingungen findet man etwa im Heizungsraum. Aber auch in einem Keller, wenn dort die Temperatur nicht unter 15 °C absinkt.
Damit die Sprossen nicht vergrünen und dadurch bitter werden, müssen sie im Dunkeln gehalten werden. Ein übergestülpter Karton oder Eimer schafft Abhilfe. Jetzt wird häufiger gegossen, ohne jedoch Staunässe zu erzeugen.
Hat das Pflanzgefäß Löcher im Boden, wird das Gefäß so lange getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Muss von oben gegossen werden, darf nur die Erde benetzt werden, damit sich kein Wasser in den Blattachseln staut und so Fäulnis begünstigt.
Nach etwa vier Wochen sind die Sprossen erntereif. Um die Ernte über einen längeren Zeitraum auszudehnen, kann die Kältephase verlängert oder die Aussaat bis zum Juni verlängert werden.
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