Möhren in ihrer bunten Vielfalt sind keineswegs nur Neuzüchtungen. Wie unterscheiden sich die Sorten? Alles über Anbau und Lagerung.
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In Süddeutschland wurden Möhren, auch Karotten oder nur Wurzeln genannt, stets als „Gelbe Rüben“ bezeichnet, obwohl sie sich einer orangeroten Färbung erfreuen. Das war und ist bis heute die landläufige Farbe unseres beliebtesten Wurzelgemüses. Ursprünglich waren die Wurzeln weiß, gelb, rot oder violett. Die Möhren stammen aus Asien und wurden durch die Araber im 13. Jahrhundert nach Europa gebracht, wo sie meist als Viehfutter genutzt wurden. In Holland wurden erst im 17. Jahrhundert die orangeroten Speisemöhren (Daucus carota subsp. sativus) gezüchtet. Diese länglichen, orangen Möhren oder rundlichen Karotten bestimmten unseren Speiseplan, aber die bunten Sorten waren weiterhin existent. Die gelben und weißen als Viehfutter, während die violetten Möhren gern in Asien gegessen wurden.
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Bunte Vielfalt
Inzwischen haben die bunten Sorten wieder ihren Platz auf unserem Speiseplan zurückerobert. Für die Farbe der Wurzel ist ihr Gehalt an Pflanzenfarbstoffen ausschlaggebend.
Bei gelben oder orangefarbenen Möhren sorgt Betacarotin für die Farbigkeit. Bei roten oder violetten Sorten überwiegt das Lycopin. Bei den weißen Sorten fehlen beide wertvolle Pigmente, weshalb die süßlichen Varianten selten in den Gemüseregalen zu finden sind.
Uralt oder nicht?
Die violetten Sorten werden häufiger als „Urmöhren“ bezeichnet.
- „Gniff“ ist eine traditionelle Möhre, welche ihre Farbe beim Kochen behält.
- Die so urwüchsig erscheinende Sorte „Purple Haze“ F1 ist dagegen eine Neuzüchtung. Sie sollte allein gegart werden, denn beim Kochen „färbt“ der violette Pflanzensaft stark.
- Von leuchtendem Rot sind die Gesundheitsmöhren „Juwarot“ und „Red Samurai“ mit hohem Karotingehalt.
- Bei den gelben Sorten handelt es sich bei „Jaune du Doubs“ um eine alte französische Sorte, während „Yellowstone“ F1 ein neuer Hybrid ist.
- Wer ein mildes, süßliches Aroma schätzt, sollte die alte weiße Schweizer Sorte „Küttiger“ probieren.
Tipp: Wer alle Sorten testen möchte und es zudem einfach liebt, dem sei Pötschkes
Saatband „Harlekin“ empfohlen. Es vereint fünf gut aufeinander abgestimmte
verschiedenfarbige Sorten.
Aussaat
Möhren lieben einen tiefgründig lockeren und warmen Boden. Um im Frühjahr für die Aussaat ideale Bedingungen zu schaffen, wird im Herbst eine Gründüngung ausgebracht, welche im Winter als Mulchdecke zur Flächenkompostierung liegen bleibt. Von März bis Ende Juni wird – je nach Sorte – ausgesät. Die Samen keimen sehr langsam und es dauert oft bis zu vier Wochen, bevor sie aufgehen. Um etwa ein bis zwei Wochenkann man die Keimdauer beschleunigen, indem man die Samen in Wasser eingeweicht im Kühlschrank vorquellen lässt. Damit bei der Bodenpflege die Saatrillen nicht versehentlich zerstört werden, können zur Markierung Radieschen mit eingesät werden, die schnell aufgehen. Während des Wachstums sollte der Boden immer gleichmäßig feucht gehalten werden.
Feinde und Freunde
Die größten Feinde der Möhren sind die Maden der Möhrenfliege, daran zu erkennen, dass braune Fressgänge die Wurzeln durchziehen und sie faulen lassen. Eine Mischkultur mit Zwiebeln und Lauch bewirkt eine gegenseitige Schädlingsabwehr. Hilfreich ist auch eine frühe (März) oder späte (Juni) Aussaat, weil in dieser Zeit keine Eiablage erfolgt.
Gute Nachbarschaft wird auch mit Tomaten, Mangold und Salaten gepflegt.
Lagerung
Möhren können über einen langen Zeitraum nach Bedarf frisch aus dem Boden gezogen werden. Vor leichten Frösten schützt eine dicke Stroh- oder Laubdecke. Droht starke Kälte, müssen sie geerntet werden. Mit einer Grabgabel werden die Wurzeln verletzungsfrei aus dem Boden geholt, die anhaftende Erde wird vorsichtig abgestreift. Auf keinen Fall waschen! Das Laub wird mit einem scharfen Schnitt knapp über dem Wurzelansatz abgeschnitten. Die Möhren werden lageweise in Kisten gefüllt und in grobem Sand geschichtet. Im Keller oder Schuppen bleiben sie bei ca. 5 °C einige Monate frisch.
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