Blühende Obstbäume
Blühende Obstbäume

 

Streuobstwiesen sind ein historisches Kulturgut. Hier finden alte Obstsorten, aber auch eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und viele andere Tiere ein Refugium.

  • Streubobstwiesen vs. Plantagen
  • Vorteile der Streuobstwiese
  • Die Rolle als Ölosystem

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Streuobstwiesen sind Relikte aus einer Zeit, als Dörfer von einem Ring aus frei wachsenden Obstbäumen umgeben waren. Hier wuchsen prächtige Apfelbäume, aber auch Kirschen, Pflaumen, Birnen und vieles mehr. Diese historische Kulturlandschaft ist leider dem Expansionsdrang einer Bebauung für Wohnen und Industrie zum Opfer gefallen oder musste einer intensiven Bodennutzung weichen.

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Moderne Obstplantage

Unser Obst stammt i. d. R. aus Plantagen, wo sog. Niederstammformen mit einer Höhe bis zu 80 cm in Reih und Glied stehen. Die niedrigen Bäume lassen sich leicht pflegen und beernten und bringen einen hohen Ertrag auf kleiner Fläche. Durch den Erwerbsanbau ist aber das Sortiment sehr geschrumpft und althergebrachte Obstsorten gibt es fast gar nicht mehr.

Streuobstwiesen

Glücklicherweise haben sich aber vereinzelt Flächen erhalten, wo Obstbäume wachsen können wie sie wollen. Hier findet man zuweilen uralte Bäume mit einem stattlichen Wachstum sowohl in die Höhe als auch in die Breite und auch viele alte Apfelsorten.

Bäume als Biotop

Hochstämmige Bäume neigen im Alter zur Höhlenbildung. Hier finden viele Vögel Unterschlupf. Kleiber, Spechte und der Gartenrotschwanz sind auf diese „Wohnquartiere“ angewiesen. Zugleich ist auf einem alten Baum die Tafel immer reich gedeckt. Hier leben Käfer und zahlreiche Insekten, sodass an Eiern, Raupen und Larven kein Mangel herrscht.

Die Blüten und später die Früchte ernähren Bienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlinge und andere Tiere.

Auf Streuobstwiesen wird das Gras nur selten gemäht, sodass hier auch Wildblumen und Kräuter gedeihen, die andernorts nicht mehr zu finden sind. Streuobstwiesen beheimaten ca. 5.000 Tier- und Pflanzenarten und zählen zur den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas.

Intaktes Ökosystem

Wie wichtig eine Artenvielfalt und ausreichende Menge von Insekten für unsere Nahrungskette ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Trotzdem ist ein Drittel aller Insektenarten vom Aussterben bedroht. Dem gilt es mit allen Mitteln entgegenzusteuern. Also weniger, noch besser gar kein Gift und nur natürlichen Dünger im Garten verwenden. Und sollte ein Apfelbaum gepflanzt werden, warum nicht eine alte Sorte?

Alte Apfelsorten

Noch gibt es ca. 1.500 verschiedene Apfelsorten, von denen manche nur noch regional vorkommen. Einige Baumschulen haben wieder alte Sorten im Angebot. Wo diese zu finden sind, kann man beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) erfragen.

Alte Apfelsorten bieten nicht nur eine geschmackliche Vielfalt, sondern haben einen viermal höheren Gehalt an Polyphenolen, welche sie für Allergiker verträglicher machen.




 

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