Stinkende Nieswurz
Stinkende Nieswurz.

 

Was ist von einer Pflanze zu halten, die im Namen das wenig schöne Adjektiv „stinkend“ trägt? Zwar riechen die Blätter der Stinkenden Nieswurz (Helleborus foetidus) tatsächlich unangenehm, wenn man sie zerreibt, dafür ist sie mit ihren ihrem immergrünen, palmenähnlichen Laub ein schöner Blickfang. Schön früh im Jahr sorgt sie mit ihren grün-gelben Blüten für Begeisterung. Der deutsche Name Nieswurz ist übrigens darauf zurückzuführen, dass das geriebene Pulver der Pflanzenteile einen Niesreiz auslösen kann.

  • Botanische Beschreibung
  • Anpflanzung und Pflege im Garten
  • Ein schönes Hahnenfußgewächs

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25 Arten

Die Nieswurz gehört zur Gattung Helleborus, die wiederum zur Familie der Hahnenfußgewächse zählt. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien bis nach Spanien und Portugal. Dort ist sie überwiegend in Mischwäldern und an felsigen Hängen mit trockenen Böden zu finden. Die Stinkende Nieswurz ist eine Staude, die bis zu 60 Zentimeter hoch werden kann. Sie gehört zu den stammbildenden Helleborus-Arten, ist sehr kurzlebig und wird selten älter als vier Jahre. Es gibt insgesamt an die 25 Helleborus Arten, von denen manche auch in Asien anzutreffen sind.

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In der Literatur

Nieswurz-Arten enthalten Inhaltsstoffe wie Saponin oder die Glykoside Helleborein und Hellebrin. Schon Hippokrates wusste um die teils heilsbringende Wirkung der Pflanze, auch andere Quellen wie Hildegard von Bingen oder Paracelsus haben dies überliefert. So wurden manche Helleborus-Arten bei Herzkrankheiten eingesetzt. Die Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts wiesen aber auch auf die Giftigkeit der Pflanze hin und warnten vor Überdosierung. Auch in die Literatur hielt die Pflanze schon früh Einzug: Ovid und Vergil schreiben über Kuren mit der Nieswurz, und in Heinrich von Kleists „Amphytrion“ werden „fünf Grane Niesewurz“ bei Geisteskrankheit empfohlen. Und das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ geht angeblich ebenfalls auf eine Nieswurz zurück.

Häufig zu sehende Gartenpflanze

Die Stinkende Nieswurz ist eine in weiten Teilen Deutschlands mittlerweile häufig zu sehende Gartenpflanze. Sie wird bis zu 60 Zentimeter hoch und 90 Zentimeter breit. Die Blüten dieser sehr früh blühenden Art erscheinen bereits im Herbst und öffnen sich bisweilen schon im späten Winter, sonst im beginnenden Frühjahr. Die Blüten bestehen aus jeweils fünf Blütenhüllblättern, an deren Grund sich kleine, schlauchförmige Nektarblätter befinden. Hummeln und Pelzbienen lieben diesen Nektar – sie sind auch die einzigen, die daran kommen. Gepflanzt wird die Nieswurz in Blumenbeeten und Rabatten, die Einzelstellung ist ebenso möglich wie eine Gruppenpflanzung.

Standort und Boden

Die Nieswurz schätzt Plätze in sonniger bis halbschattiger Lage, kommt aber auch in schattigeren Standorten zurecht. Voraussetzung: Der Boden muss trocken genug sein. Grundsätzlich sollte er trocken bis frisch und gut durchlässig sein. Auch im Garten kommt die Stinkende Nieswurz mit mageren Böden zurecht. Die beste Pflanzzeit ist im Übrigen der Herbst. Einmal gepflanzt sollten man die Nieswurz allerdings nicht mehr umsetzen; das mag sie nicht. Gute Pflanzpartner sind andere frühblühende Stauden und Zwiebelblumen wie Winterlinge oder Schneeglöckchen. Die Stinkende Nieswurz lässt sich ausschließlich durch Aussaat vermehren. Hierfür werden die Samen zunächst getrocknet und anschließend in kleine Töpfchen ausgesät.

Blätter, Blüten, Früchte

Die dunkelgrünen Blätter können bis zu 25 Zentimeter lang werden. Sie bestehen aus einem guten Dutzend einzelnen Segmenten. Neben den normalen Blättern trägt die Nieswurz an den Stammenden auffällige Hochblätter, die wie die Blüten von grüngelber Farbe sind. Die hübschen Blüten der Stinkenden Nieswurz haben oft einen roten Rand und erscheinen bereits im Januar. Während die bekannteren Christrosen und Lenzrosen in allen erdenklichen Farben blühen, sind die Blüten der Stinkenden Nieswurz ausschließlich gelbgrün gefärbt. Jede Nieswurz kann dabei bis zu hundert glockenförmige Einzelblüten tragen. Im Gegensatz zu den wie oben beschrieben oft übelriechenden Blättern verströmen die Blüten einen angenehmen Duft. Nach der Blüte bildet die Stinkende Nieswurz Balgfrüchte aus, in denen sich ovale Samen befinden. Sind die Samen reif, fallen sie zu Boden und werden von Ameisen verbreitet.




 

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