Winterlinge im Schnee
Gezeichnete Winterlinge im Schnee  © Dieter Hupka

 

Winterlinge sind in unseren Gärten häufig anzutreffen, normalerweise aber nicht in freier Natur. Anders ist es in Thüringen, wo im Rautal die kleinen gelben Blüten ein ganz besonderes Spektakel bieten.




Eine Winterling-Rabatte
Eine Winterling-Rabatte  © Dieter Hupka

Naturwunder in Thüringen

In einem Waldgebiet nahe der Ortschaft Closewitz nordwestlich von Jena findet ab Anfang März ein besonderes Naturspektakel statt: wildwachsende Winterlinge bedecken einen Südhang im Rautal für etwa drei Wochen mit einem leuchtend gelben Blütenflor. Dieses großflächige Vorkommen des Winterlings (Eranthis hyemalis) in freier Natur ist einmalig, weshalb diese Region 1965 als Flächennaturdenkmal (FND) ausgewiesen wurde. Ein 1,5 km langer Rundweg führt ab dem Parkplatz „Burschenweg“ den Besucher durch den „Winterling-Edellaubholzwald“.




Wie die Winterlinge, die ansonsten nur in Gärten vorkommen, sich hier ansiedelten, lässt sich nicht sicher klären. Es wird vermutet, dass Winterlinge einst zusammen mit Weinstöcken aus Italien unbemerkt eingeführt wurden. Schon 1803 wurde dieses außergewöhnliche Vorkommen in freier Natur beschrieben. Das milde Klima des thüringischen Rautals bot den gelben Blümchen beste Bedingungen für ein üppiges Wachstum.

Gelbe Blüte des Winterlings
Gelbe Blüte des Winterlings © Dieter Hupka

Winterlinge im Garten

Auch im heimischen Garten wirken die Winterlinge nur, wenn sie großflächig auftreten. Damit sie sich reichlich vermehren, muss auf einen artgerechten Standort geachtet werden. Ideal ist ein frischer, kalkreicher Boden unter laubabwerfenden Bäumen oder Hecken, denn dort bekommen die ansonsten robusten gelben Blütensterne genügend Sonnenlicht im Frühling und genießen im Sommer den kühlen Schatten. Wie allen Frühjahrsblühern muss den Winterlingen ausreichend Zeit gegeben werden, um zu welken und einzuziehen. Nur so erhalten sie ihre Vitalität für ein langjähriges Wachstum.

Ansiedlung und Vermehrung

Im Herbst werden die Knollen des Winterlings im Fachhandel angeboten, welche alsbald gepflanzt werden müssen, weil die kleinen Brutknollen andernfalls rasch austrocknen und so nicht den erwünschten Erfolg bringen. Sicherer ist es, sie wie Schneeglöckchen „in the green“ zu pflanzen, d. h., man kauft im Frühjahr blühende Pflanzen und setzt diese nach der Blüte ins Beet, wobei ein starkes Temperaturgefälle vermieden werden sollte. Sagt ihnen der ihnen zugewiesene Ort zu, vermehren sich Winterlinge durch Tochterknollen und versamen sich prächtig. Will man sie aus eigener Zucht an einem anderen Standort ansiedeln, sollte man bis Mai abwarten. Dann ist der Samen reif und kann abgeerntet werden. Dabei ist es ratsam, eine Hand unter die Kapsel zu halten, denn die reifen Samenstände explodieren bei Berührung buchstäblich und unkontrolliert verteilt sich der gewünschte Inhalt. Der Wind und Ameisen sorgen auf dem Boden für ihre Ausbreitung.

 

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