Hohe Mauern geben Schutz und Geborgenheit. Zudem schaffen sie ein günstiges Kleinklima, was auch in kälteren Regionen empfindliche Pflanzen gedeihen lässt.
- Tradition aus England
- Wände, die die Wärme speichern
- Im eigenen Garten
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Neue Wertschätzung für alte Errungenschaften
Walled gardens, also ummauerte Gärten, haben in England eine lange Tradition. Die ältesten sind aus der Regierungszeit von Elisabeth I. (1558 – 1603) dokumentiert.
Nach dem ersten Weltkrieg sind viele solcher Refugien verschwunden. Glücklicherweise erleben viele der alten ummauerten Gärten eine neuerliche Wertschätzung, sodass etliche historische Anlagen mit ihrer eigenen Atmosphäre wieder zu besuchen sind.
Durch einen Torbogen oder eine kleine Pforte betritt man eine eigene Welt: Liebevoll gestaltete Beete harmonieren mit den Ziegeln oder Sandsteinen der alten Mauer. Der Lärm der Außenwelt ist gedämpft und an kühlen Tagen spürt man die deutlich wärmere Temperatur.
Was ist der Nutzen?
Wenn man vom Schutz vor Tieren oder anderen Eindringlingen absieht, so ist die Schaffung eines angenehmen Klimas die wichtigste Aufgabe eines walled garden. Ursprünglich waren sie als reine Nutzgärten angelegt, die zu jedem Herrenhaus gehörten. Sie wurden in der Nähe der Küche platziert, aber so, dass sie nicht die Sicht auf den Ziergarten oder die Landschaft verstellten.
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Wärmespeichernde Wände
Im kalten, rauen Klima Großbritanniens war es schwierig, Obst und Gemüse, welches auf höhere Temperaturen angewiesen ist, zu ziehen. Gleichwohl erfreuten sich Pfirsiche, Aprikosen und Weintrauben großer Beliebtheit. An Spalieren auf der sonnigen Südseite gelang die Aufzucht der wärmeliebenden Gehölze.
Im 18. Jahrhundert wollte man sich nicht mehr auf die Kraft der Sonne und die Speicherkraft der Steine verlassen. So wurden die Mauern doppelwandig gemauert und in deren Hohlräumen Feuerstellen unterhalten. Heißer Rauch beheizte die Steine. Später wurde diese allerdings nur unregelmäßig funktionierende Heizung durch ein wasserbetriebenes Rohrleitungssystem ersetzt.
Heutzutage steht der Nutzen von Pflanzen nicht mehr im Vordergrund. Vielmehr nehmen Zierpflanzen einen breiteren Raum ein, um Besuchern einen angenehmen, attraktiven Aufenthalt zu bereiten.
Mauern im eigenen Garten
Wer genügend Platz auf dem eigenen Grundstück hat und seinen Garten um ein Glanzstück bereichern will, könnte das Prinzip des walled garden nachempfinden. Es muss ja nicht eine vollständige Einfriedung sein. Eine Mauer, eventuell als Halbkreis angelegt, bietet nicht nur Pflanzen davor ein gutes Klima, sondern ist, von Spalieren abgesehen, auch ein Biotop für Pflanzen und Tiere, welche den Lebensraum, sei es in sonniger oder rückwärtiger schattiger Lage oder in Mauerfugen benötigen.
Gutes Fundament
Eine Mauer sollte so hoch sein, dass man nicht darüber schauen kann, also mindestens 1,80 Meter. Höher ist nicht empfehlenswert, weil das Mauerwerk über ein beträchtliches Gewicht verfügt. Das Fundament muss stabil genug sein, diese Last dauerhaft zu tragen. Nicht versierte Eigentümer sollten einen Fachmann beauftragen. Ist eine Wandbegrünung, etwa durch Kletterpflanzen vorgesehen, sollten die notwendigen Rankhilfen gleich beim Bau berücksichtigt werden.
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