Parterres und Knotengärten, also eine Gestaltung meist ohne Blütenpflanzen, haben ihren Ursprung in höfischen Gartenanlagen. Bis heute haben sie nichts von ihrer Faszination verloren.
- Entwicklung in der Gartenkultur
- Einen eigenen Parterre oder Knotengarten anlegen
- Pflegeaufwand ist nicht gering
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In der Renaissance veränderte sich die Gartengestaltung. Der abgeschlossene Garten des Mittelalters war nicht mehr zeitgemäß. In der Zeit der Wiedergeburt von Idealen der Antike wandelte sich die Auffassung der Menschen im Hinblick auf die Natur und ihrer Rolle darin. Das Leben im Freien wurde populär, und damit gewann die Gartengestaltung eine tragende Rolle. Haus und Garten bildeten eine Einheit. In dieser Zeit schlug die Stunde der Gärtner, Planer und Architekten. Nichts blieb dem Zufall überlassen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Gartenkunst zu höchster Raffinesse, bis sie im 19. Jahrhundert dem Ruf „Zurück zur Natur!“ folgte und ihren Abschluss fand.
Höfische Gärten in Renaissance und Barock
Wie ein Teppich breiteten sich die Gärten hinter dem Schloss aus. Zunächst bestimmten gerade, geometrische Formen das Muster des Teppichs, bis sich im Laufe der Zeit die strengen Linien in fließende Muster auflösten.
Diese hochkomplizierten Arabesken, Palmetten und Spiralen waren Kennzeichen des französischen Barock-Gartens. Betrachtet man Pläne für die Anlage der Beete, erinnern diese an äußerst diffizile Strickmuster.
Diese aufwändigen Parterres de broderie (= Stickerei) ließen sich erst umsetzen, als eine Heckenpflanze Einzug in die herrschaftlichen Gärten fand.
Buchsbaum
Diese kunstvollen Bänder wurden zunächst aus aromatischen Halbsträuchern wie Lavendel, Ysop, Thymian und Heiligenkraut angelegt. Buchsbaum war wegen seines strengen Geruchs verpönt.
1595 schuf der französische königliche Gärtner und Gartenarchitekt André Mollet mit Buxus sempervirens „Suffruticosa“, einer Zwergzüchtung, welche sich gut beschneiden lässt, in Saint-Germain-en-Laye nahe Paris ein Parterre mit diesem Gehölz, das wie kein zweites für die Formensprache dieser Gartenkunst steht.
Das Augenmerk liegt dabei auf den verschlungenen Bändern. Blumen spielten fast keine Rolle. Die Zwischenräume wurden mit bunten Steinen, Splitt, Sand oder Kohle gefüllt.
Knotengarten
Im England der Tudorzeit waren nicht so aufwändige Anpflanzungen populär. Der sogeannte Knot Garden (Knotengarten), ursprünglich ein Element italienischer Gärten, leitet sich aus den schon im Mittelalter bekannten Anpflanzungen her, welche Brunnen oder Wasserbecken symmetrisch umgaben. Hier unterschieden sich „Open Knot“, bei welchem die Flächen mit Splitt gefüllt wurde, und „Close Knot“, der mit Blumen bepflanzt wurde.
In modernere Zeit transponiert wurde der Knotengarten durch die bekannte Gartengestalterin und -autorin Rosemary Verey in Barnsley House im Vereinigten Königreich. Sie legte in den 1970er-Jahren vor der Terrasse ihres Hauses einen Knotengarten aus Buchs und Gamander an, inspiriert durch die Lektüre von historischen Werken aus dem 17. Jahrhundert.
Das eigene Parterre oder der Knotengarten
Auch wenn im eigenen Garten der Platz begrenzt ist, lässt sich ein eigenes Parterre aus niedrigen Hecken anlegen. War einst Buchsbaum die erste Wahl, so sollte wegen der Buchsbaumkrankheiten ein alternatives Gehölz gepflanzt werden.
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Ein Klassiker in Schweden ist von alters her die niedrige Preiselbeere. Sie übersteht auch niedrige Temperaturen ohne Schaden.
Für Knotengärten nehme man ebenfalls nach altem Vorbild aromatische Küchenkräuter.
Bevor es ans Pflanzen geht, sollte der Standort (vom Haus aus gut sichtbar) gewählt und eine maßstabsgerechte Skizze erstellt werden.
Mit hellem Sand wird das Muster auf die Erde vorgezeichnet. Gespannte Schnüre sind für die Einhaltung gerader Linien hilfreich.
Eine Bereicherung für die Anlage ist es, einen Mittelpunkt durch ein Wasserbecken, Figurenschmuck, einen Obelisken oder ein großes dekoratives Pflanzgefäß zu bestimmen.
Pflege
Ein ornamentaler Garten ist nur wirkungsvoll, wenn er gut gepflegt wird. Also: Die Hecken exakt schneiden und die Zwischenräume sauber halten. Jeglicher Wildwuchs wirkt störend. Wer es weniger arbeitsintensiv möchte, entscheidet sich vielleicht für ein „gazon coupé“. Das ist ein Rasen, der in geometrische Muster aufgeteilt ist. Die Form der grünen Ornamentik ist in vielen Schlossparks noch zu sehen.
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