Brennnessel – Unkraut aber auch Heilpflanze, Gemüse und neuerdings auch ein Superfood aus heimischen Gefilden.
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Superfood, seit geraumer Zeit buchstäblich in aller Munde, was macht jedoch ein Lebensmittel so herausragend, also „super“?
Lebensmittel, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien sind, werden oft mit dem Prädikat „Superfood“ ausgezeichnet. Meist tragen exotische Früchte, Samen und Gemüse diesen Titel. Denn Nahrungsmittel, welche nicht hier und jetzt immer zur Verfügung stehen, bergen den Reiz von Exotik und der oft hohe Preis scheint einen besonderen Mehrwert zu beinhalten.
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Jedoch ist wegen der langen Transportwege und der mitunter fragwürdigen Anbauweise (Monokulturen, Vernichtung von Wäldern in den Herkunftsländern) die Klimabilanz negativ.
Heimisches Superfood
Umweltbewusste Menschen sehen sich deshalb nach heimischen Alternativen um und werden fündig: Grünkohl, Heidelbeeren, Holunder oder Leinsamen können es mit den exotischen Nahrungsmitteln aufnehmen und sind regional erhältlich. Eine Pflanze toppt jedoch alle und ist zudem kostenlos und reichlich verfügbar: die Brennnessel.
Geliebt und gehasst wie sie wird wohl kaum eine andere einheimische Pflanze. Für die einen ist sie ein lästig wucherndes Unkraut, das bei Berührung unangenehm juckende Quaddeln hinterlässt. Für die anderen ist sie eine Heil- und Gemüsepflanze von großer Vielseitigkeit, die von der Wurzel bis zur unscheinbaren Frucht genutzt werden kann.
Als Brennnesseljauche ist sie ein Pflanzenschutzmittel zur Düngung von Kulturpflanzen und zudem hilfreich gegen Blattläuse.
Wichtige Inhaltsstoffe
In den Blättern enthalten sind Chlorophyll, Histamin, Acetylcholin, Serotonin, Vitamin C und Ameisensäure. In der Wurzel, welche therapeutisch verwendet wird, finden sich Gerbstoffe, Sterine und Polysaccharide.
Die Gemüsepflanze
Hier kommen von der Brennnessel als essbares Wildkraut nur die Blätter zum Einsatz, welche herb und würzig schmecken. Ihre Verwendung in der Küche lässt sich mit der des Spinats vergleichen. Man nimmt sie also in größeren Mengen als Gemüse, Zugabe in Suppen und Soßen, als Färbemittel für Nudeln und Kartoffelstampf. Die frischen frühlingszarten Blättchen können roh Salate und Smoothies anreichern.
Marinaden und Zerkleinern nehmen den Blättern das „Brennen“.
Ernten
Ab März beginnt die Erntezeit. Brennnesseln sind überall zu finden. Idealerweise hat man sie in einer ungenutzten Gartenecke, wo durch ständiges Pflücken stets junge Blätter nachwachsen. Überdies locken Brennnesseln Bienen, Schmetterlinge und Co an und machen den Garten dadurch insektenfreundlich.
Meist sammelt man Brennnesseln jedoch in freier Natur, abseits vom Autoverkehr.
Beim Pflücken empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen.
Zu Hause wird das Kraut gut gewaschen und weiterverarbeitet.
Im Kühlschrank bleibt die luftdicht verpackte Pflanze zwei bis drei Tage lang frisch.
Angewelkte Blätter lassen sich trocknen und zu einem gesunden Tee aufgießen.
In der Osterzeit gibt es eine weitere Verwendungsmöglichkeit für die Brennnessel: Färben von Ostereiern mit Pflanzenfarbe.
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