Ein preiswerter Dünger und ein biologisches Spritzmittel lassen sich durch das Ansetzen von Pflanzenjauche leicht herstellen.
In der heutigen Zeit ist man ständig Giften ausgesetzt, sei es in der Luft, im Boden, im Wasser oder in unseren Nahrungsmitteln. Wer diese minimieren will, kauft biologisch erzeugte Lebensmittel. Hat man einen eigenen Garten, kann man unter die Selbstversorger gehen. Meist ist der Garten für eine Rundumversorgung nicht groß genug. Etwas Platz für die wichtigsten Küchenkräuter sollte sich aber finden lassen. Kräuter sorgen nicht nur für die Würze in unseren Speisen, oft haben sie eine wohltuende Wirkung auf den Organismus und sind zudem von einigem Zierwert.
Keine Produkte gefunden.
Seit einigen Jahren wieder sind beispielweise Tomaten für den Eigenbedarf beliebt, kann man sie doch nötigenfalls im Blumentopf auf dem Balkon ziehen. All diese Pflanzen brauchen Nahrung. Schnell greift man zu einem Kunstdünger und die Pflanzen sind versorgt. Dies widerspricht jedoch dem Sinn einer biologischen Pflanzenzucht.
Keine Produkte gefunden.
Reichlich Kompost wird für die Pflanzenjauche benötigt
Um den vorhandenen Boden mit Nähstoffen anzureichern, wird reichlich Kompost verwendet. Für viele Pflanzen reicht das indessen nicht aus, weil sie eine zusätzliche Nahrungsquelle benötigen. Eine gesunde und sehr preiswerte Lösung ist die Düngung mit selbst angesetzter Pflanzenjauche. Stark zehrende Pflanzen, wie z. B. Tomaten, gedeihen mit dieser Form der Düngung prächtig. Die Jauche ist stark stickstoff- und kalihaltig. Zum Gebrauch muss die Brühe im Verhältnis 1 : 10 oder 1 : 20 mit Wasser verdünnt werden, damit es zu keiner Überdüngung oder gar zu Verbrennungen der Pflanze kommt. Durch die Verdünnung ist der selbst angesetzte Flüssigdünger sehr ergiebig.
Und so wird es gemacht:
Man benötigt ein größeres Gefäß aus Holz oder Plastik. Die Tonnen, die zur Sammlung von Regenwasser angeboten werden, sind ideal. Zum Ausprobieren reicht ein großer, alter Farbeimer. Gefäße aus Metall sollten nicht verwendet werden, weil es während der Gärung der Brühe zu unerwünschten chemischen Reaktionen kommen könnte.
In das Gefäß wird das pflanzliche Ausgangsmaterial gelegt. 500 Gramm Pflanzen werden mit 10 Litern Wasser, am besten Regenwasser, übergossen und mit einem Drahtgitter oder einigen Latten überdeckt. Die Tonne darf nicht fest verschlossen werden, damit die für den Gärungsprozess wichtige Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist. Ohne Abdeckung der Tonne wären Vögel oder kleine Tiere gefährdet, weil sie auf der Suche nach Wasser hinein fallen und ertrinken könnten.
Die Tonne mit dem Jaucheansatz sollte so platziert werden, dass die bei der Gärung entstehenden unangenehmen Gerüche niemanden belästigen. Die Beigabe von einer Handvoll Gesteinsmehl mildert etwas den strengen Duft. Die Brühe sollte täglich einmal umgerührt werden. Die Jauche ist einsatzbereit, wenn sie eine dunkle Farbe angenommen hat und nicht mehr schäumt. Das ist nach ca. zwei Wochen der Fall. Nun kann damit gegossen werden. Der zersetzte Pflanzenbrei kommt auf den Komposthaufen.
Will man sich die unangenehme Arbeit des Säuberns der Tonne erleichtern, verpackt man das Ausgangsmaterial in durchlässige Säcke, die ins Wasser gehängt werden.
Folgende Pflanzen sind für die Herstellung des Flüssigdüngers geeignet:
Ideal sind Brennnesseln, weil sie die Chlorophyllbildung in Blättern beschleunigen. Die für den Garten nützlichen Regenwürmer lieben mit Brennnesseln gedüngte Böden.
Sind keine frischen Pflanzen zur Hand, lässt sich auch eine Brühe aus getrockneten Brennnesseln ansetzen (ca.30 Gramm auf 10 Liter).
Beinwell oder Comfrey (Symphytum officinalis und Symphytum peregrinum) sind stark eiweißhaltige Heilpflanzen. Tomaten lieben eine Düngung damit. Beinwell findet man an feuchten Stellen in der Natur, auch im eigenen Garten sollte man sie wegen ihrer hübschen Blüte und ihrer Verwendungsmöglichkeiten in der Küche ziehen.
Beide Pflanzen lassen sich auch zusammen ansetzen. Daneben sind Rainfarn, Farnkraut und Zwiebelschalen geeignet, um Düngerbrühen und Spritzmittel gegen Pflanzenkrankheiten anzusetzen.
Die Pflanzenjauche sollte nur auf feuchte Erde gegossen werden. Ist der Boden stark ausgetrocknet, sollte die Jauche stärker verdünnt werden, um Verbrennungen der Pflanzen zu vermeiden.
Mehr Gartenwissen:
Permaveggies – einmal gepflanzt und jahrelang ernten
Lilien – Anbau und Pflege der uralten Kosmopoliten
Bunte Blütenteppiche im Frühlingsgarten
Keine Produkte gefunden.
Keine Produkte gefunden.
Spendieren Sie uns einen Kaffee!
Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat, bitten wir Sie, uns mit einem kleinen finanziellen Beitrag zu unterstützen. Ein Kaffee kostet einen Euro. Achtung: Da wir kein Verein sind, können wir keine Spendenquittung ausstellen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.