Lilien sind auf der gesamten nördlichen Halbkugel beheimatet. Seit der Antike werden die uralten Gartenschönheiten geschätzt, gehegt und züchterisch bearbeitet, sodass es Lilien in großer Vielfalt gibt.
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Lilien (Lilium) gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Im ältesten Buch Japans finden sie Erwähnung. Die Minoer schmückten ihre Fliesen mit ihrem Abbild. In der christlichen Ikonografie symbolisiert die Lilie die Unschuld der Madonna (Mutter Maria). Daran angelehnt bestimmten die Botaniker Albert Spear Hitchcock und Mary Letitia Green 1929 die Madonnenlilie (Lilium candidum) zur Typusart. In Trauersträußen oder Trauergestecken finden insbesondere weiße Lilien häufig Verwendung.
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Die gesamte Vielfalt der beliebten Bauerngartenpflanze und Sommerblumenzwiebel des Jahres 2018, stammt von sechs wilden Urmüttern ab. Da Lilien aus allen Himmelsrichtungen in unsere Gärten gelangten, war es einst relativ schwer, ihnen in unseren Breiten eine artgerechte Pflege angedeihen zu lassen.
Modernere Züchtungen haben ihre Widerstandsfähigkeit derart verbessert, dass Lilien fast überall problemlos gedeihen. So haben Lilienhybriden die empfindlichen Ursprungsarten verdrängt. Trotzdem sollte man die ursprünglichen Arten betrachten, um ideale Bedingungen für die prächtigen Blumen zu schaffen.
Madonnenlilie
Die bekannteste Lilie ist die schneeweiße Madonnenlilie mit ihren strahlend weißen trichterförmigen Blütenglocken. Sie stammt aus dem Orient.
Königslilie
Weiß mit gelblichem Schlund und als Schnittblume unentbehrlich ist die aus Japan eingeführte Königslilie (Lilium regale).
Türkenbund und Feuerlilie
Die orange-rote Türkenbundlilie (Lilium martagon) mit nach außen gewellten Blütenblättern und die orange-rote Feuerlilie (Lilium bulbiferum) stammen aus Europa und Sibirien und sind recht robust.
Tigerlilie
Aus China stammt die bis zu 1, 5 m hohe Tigerlilie (Lilium tigrinum). Bis zu 30 Blüten in Rosa, Rot oder Orange können an den starken Stielen erscheinen.
Prachtlilie
Die Prachtlilie (Lilium speciosum) kommt aus Ostasien, wird bis zu 1,2 m hoch und verdankt ihren botanischen Namen speciosum (= prächtig) den duftenden, herabhängenden und gefleckten, zurückgeschlagenen Blüten in Weiß, Rosa oder Rot.
Goldbandlilie
Zu den altbekannten Naturformen gehört die weiße Goldbandlilie (Lilium auratum) mit bräunlichen Streifen auf den schalenförmigen Blüten. Ihr Herkunftsgebiet ist Japan. Schon im 19. Jahrhundert wurde sie in großer Vielzahl in den Viktorianischen Gärten Englands angepflanzt.
Pflanzzeit
Der frühe Herbst ist die beste Zeit, die Lilienzwiebeln zu pflanzen.
Eine Ausnahme bildet die Madonnenlilie, welche schon in der zweiten Augusthälfte in die Erde will.
Lilium auratum und Lilium speciosum sind etwas kälteempfindlich und kommen daher erst im Frühling in den Handel. Beim Erwerb ist auf pralle, unbeschädigte Schuppen an ihren Zwiebeln zu achten. Schrumpelige Ware mit vertrockneter Wurzel sollte man liegen lassen.
Es empfiehlt sich, Lilien stets in Gruppen von mindesten drei bis fünf Stück zu pflanzen.
Der Standort
Lilien wollen mit den „Füßen“ kühl, mit dem „Kopf“ aber warm und sonnig stehen.
Eine Unterpflanzung mit Bodendeckern ist anzuraten.
Lilien benötigen zwar eine gewisse Feuchtigkeit, stauende Nässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden (etwa mit einer Dränage).
Lilien werden 3 x so tief gepflanzt wie ihre Zwiebel misst. Zu flach in die Erde gesetzt, haben sie keinen Halt und bekommen zu wenig Nahrung.
Die Ausnahme bildet auch hier die Madonnenlilie. Ihre Zwiebeln werden nur 3 cm unter die Oberfläche gesetzt.
Boden und Pflege
Vor der Sortenwahl ist der Boden zu prüfen.
Auf sandigem, humosem, leicht saurem Boden gedeihen die kalkfeindlichen Sorten: Lilium bulbiferum, Lilium candidum und Lilium speciosum sowie alle aus den USA stammenden Hybriden.
Auf lehmigem, kalkhaltigem Boden gedeihen Feuerlilien, Madonnenlilien, Trompetenlilien (Lilium regale), Türkenbund und ihre Hybriden am besten.
Lilien sind hungrig: Sie wollen regelmäßig mit organischem Volldünger versorgt werden.
Gefällt ihnen Standort und Pflege, können sie recht alt werden.
Nachbarschaft
Prächtige Sorten wie Königs-, Madonnen- oder Prachtlilien sind ideale Begleiter für Päonien (Pfingstrosen), Rittersporn oder andere Prachtstauden.
Feuerlilien und Türkenbund sind für naturnahe Wildstaudenpflanzungen bestens geeignet.
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