Als Heilpflanze hochgeschätzt aber von Gärtnern gefürchtet: der Ackerschachtelhalm. Hat sich das als Zinnkraut bekannte Gewächs erst im Garten eingenistet, breitet es sich rasend schnell aus und lässt sich nur noch schwer bekämpfen. Selbst chemische Mittel scheinen bei diesem Schreckensgewächs keine Wirkung zu zeigen. Langfristig gesehen gibt es jedoch ein paar Möglichkeiten, um die Verbreitung von Ackerschachtelhalm im Garten zu reduzieren.
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Warum wird Ackerschachtelhalm so gefürchtet?
Ein wesentlicher Grund, warum Ackerschachtelhalm von Hobby-Gärtnern so gefürchtet wird: Die Pflanze bildet Sporen während der Blütezeit, die sich – anders als Samen – über die Luft verbreiten und daher kaum aufzuhalten sind.
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Darüber hinaus reichen die Wurzelausläufer, auch Rhizome genannt, bis zu zwei Meter tief in die Erde. Waagrecht werden diese Ausläufer ebenfalls einige Meter lang. Dies hat den Nachteil, dass das Zinnkraut sich auch ohne Probleme unter Steinflächen bis hin zu unterkellerten Häusern ausbreiten kann.
Die Bekämpfung von Schachtelhalm erweist sich daher als überaus problematisch. Ein weiterer Nachteil: Die Pflanze treibt schnell neu aus – bereits kleine Wurzelteile lassen sofort neue Gewächse entstehen. Auch die Ausgrabung bei starkem Befall ist prinzipiell unmöglich, da der ganze Boden des Gartens ausgetauscht werden müsste.
Bevorzugter Lebensraum von Ackerschachtelhalm
Das gefürchtete Gewächs hat eine Vorliebe für verdichtete, lehmige bis tonige Böden. Ackerschachtelhalm ist darüber hinaus ein wesentliches Anzeichen für Staunässe. Wer daher einen besonders feuchten Boden im Garten hat, wird mit etwas Pech vom Schachtelhalm heimgesucht werden.
Im Grunde genommen gilt es daher, den Aufenthalt im Garten dem Zinnkraut so unangenehm wie möglich zu gestalten. Folgende Methoden können hierbei als Hilfestellung dienen.
Oberflächliche Bekämpfungsmaßnahmen
Grundsätzlich gibt es ein paar oberflächliche Bekämpfungsmaßnahmen, um das Gewächs in Schach zu halten:
Essig
- Mit heißem Wasser gießen
- Boden abdecken
- Salz streuen
- Triebe an der Oberfläche herausziehen
Zwar lässt sich das unterirdische Wachstum der Rhizome nicht aufhalten, die oberirdischen Teile der Pflanze lassen sich jedoch für einen gewissen Zeitraum ausradieren. Dennoch sollte diese Zeit der Ruhephase dafür genutzt werden, jede Spitze der Pflanze, die aus dem Boden ragt, ebenfalls sofort herauszuziehen.
Weitere Methoden zur Bekämpfung des Schachtelhalms
Wer mit starkem Befall von Ackerschachtelhalm zu kämpfen hat, wird wohl oder übel einsehen müssen, dass eine vollständige Entfernung kaum möglich ist. Mit bestimmten Maßnahmen kann die Pflanze jedoch in Schach gehalten werden:
Kalk für den Boden
Ist der Boden des Gartens zu sauer, kann dies ein Grund für die Verbreitung von Ackerschachtelhalm sein. Um daher das Wachstum des Gewächses einzudämmen, kann die Gartenerde mit Kalk versetzt werden. Auf diese Weise erhöht sich der pH-Wert, und der Säureanteil wird reduziert.
Wer sich für die Methode des Kalkens entscheidet, sollte sich jedoch im Vorhinein vergewissern, dass der Boden auch wirklich sauer ist. Andernfalls ergibt es wenig Sinn, eine Kalk-Kur durchzuführen.
Boden auflockern
Wer von Ackerschachtelhalm in seinem Garten heimgesucht wird, kann zudem grundsätzlich davon ausgehen, dass der Boden in diesem Bereich sehr dicht und die Feuchtigkeit zu hoch ist. Es ist daher empfehlenswert, diesen regelmäßig umzugraben und zudem mit ein wenig Sand zu versetzen.
Düngung mit Lupinen
Besonders für die Gründüngung sind Lupinen zu empfehlen. Diese Blütentrauben sind nicht nur schön anzusehen, sondern erweisen sich auch gegen Ackerschachtelhalm als überaus nützlich. Die langen Pfahlwurzeln dringen bis tief in die Erde vor und lockern den Boden tiefgründig auf. Somit kann auch Regenwasser leichter abfließen.
Mit Kompost düngen
Kompost ist die ideale Alternative, da dem Boden zeitgleich auch wichtige Nährstoffe zugeführt werden – darunter auch Stickstoff. Letzterer verschlechtert die Standortbedingungen von Schachtelhalm zunehmend. Andernfalls kann auch ein stickstoffhaltiger Langzeitdünger oder Hornspäne verwendet werden, um dem Gewächs den Kampf anzusagen.
Warum chemische Mittel nicht zu empfehlen sind
Ob Unkrautvernichter oder Spritzmittel, bei Schachtelhalm ergibt eine chemische Bekämpfung wenig Sinn. Grundsätzlich wird durch diese Mittel nur der oberflächliche Anteil zerstört. Alles unter der Erde bleibt bestehen und kann fortwährend wachsen.
Darüber hinaus sind chemische Substanzen äußerst schlecht für den Boden und sollten daher, wenn möglich vermieden werden.
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