Den Ureinwohnern Mittel- und Südamerikas dienten sie schon lange vor Columbus als Grundnahrungsmittel. Als die ersten Tomaten dann im 16. Jahrhundert Europa erreichten, wurden sie zunächst als Zierpflanzen gezüchtet. Dass sie sich auch als schmackhaftes Gemüse durchsetzten, sollte noch etwa 300 Jahre dauern, bis ertragsreichere und anbaufreundlichere Sorten auch die hiesigen Gärten eroberten.
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Hast Du Tomaten auf den Augen? Du treulose Tomate, Du… Das beliebte Nachtschattengewächs hat nicht nur seinen festen Platz in den Küchen dieser Welt, sondern auch in unsere Alltagssprache gefunden. So hat letztere Redewendung beispielsweise ihren Ursprung in den 1920er-Jahren, als der Tomatenanbau in kälteren Regionen noch als recht unsicheres Unterfangen galt. Nicht immer war garantiert, dass es das Gemüse auch bis zur Erntereife schaffen würde. Heute können Tomaten mit relativ wenig Aufwand auch in unseren Breiten prächtig gedeihen. Damit die Zucht im eigenen Garten auch von Erfolg gekrönt ist, und eben nicht am Ende von treulosen Gewächsen getrübt wird, gibt es dennoch ein paar Dinge zu bedenken.
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Ein Platz an der Sonne
Hobbygärtner haben die Qual der Wahl. Rund 10.000 Tomatensorten gibt es. Ihre Größen reichen von der einer kleinen Beere bis hin zu den Dimensionen eines Kürbis. Grundsätzlich werden Tomaten in vier Kategorien eingeteilt. Es gibt sie als Stabtomaten mit langem Auftrieb, als tiefer wachsende Buschtomaten, als kleine Kirsch- oder Cocktailtomaten sowie als große, saftige Fleischtomaten. Eines haben sie alle gemein: Sie mögen es sonnig und windgeschützt. Deshalb sollte ihr Standort im Garten entsprechend ausgewählt werden. Vor Mai sollten die Keimlinge auch nicht draußen gesetzt werden. Als Richtwert gilt hier Mitte Mai, wenn nach den Eisheiligen kein Nachtfrost mehr droht. Sollten die nächtlichen Temperaturen dann wider Erwarten doch noch einmal unter null Grad Celsius fallen, sind die Tomatenstecklinge am besten mit einem Vlies abzudecken. Für den Anbau in mitteleuropäischen Breitengraden haben sich die eher widerstandsfähigen Wildtomatensorten wie die „Rote Ribisel“ oder die „Gelbe Johannisbeere“ bewährt. Als sogenannte Starkzehrer setzen Tomaten dem Boden ziemlich zu und entziehen ihm zahlreiche Nährstoffe. So ist es notwendig, diesen regelmäßig mit Dünger wieder aufzufrischen. Ideal ist es, bereits im Herbst vor der Aussaat den Boden mit Kompost vorzubereiten. Aber auch anderer organischer Dünger wie Brennnesseljauche, Pferdemist oder spezieller Tomaten-Dünger aus dem Fachhandel eignen sich dafür hervorragend.
Genügend Platz zur freien Entfaltung
Wer nach der Ernte in den Genuss des optimalen Geschmackserlebnisses kommen möchte, sollte beim Pflanzen seiner Tomaten genügend Platz lassen. Dadurch steigt der Zuckergehalt, der den natürlichen Geschmack der Tomate verstärkt. Außerdem steigt auch der Säuregehalt, der die Tomaten länger haltbar macht. Pro Quadratmeter sollten also nicht mehr als zwei bis drei Pflanzen in die Erde kommen. Grundsätzlich gilt: Tomaten mögen eher mildere Witterungsverhältnisse. Das heißt, sie sollten einen Platz an der Sonne bekommen und vor Regen weitestgehend geschützt sein. In Gewächshäusern ist das kein Problem, aber auch Freilandtomaten können trockenen Fußes über die Aufzucht kommen. Das funktioniert ganz einfach beispielsweise mit speziellen Folienzelten aus dem Gartenfachhandel. Damit die Tomaten genügend Licht bekommen und auch vor Krankheiten wie Kraut- oder Braunfäule besser geschützt sind, ist es ratsam, sie vom Boden in die Höhe abzuleiten. Das heißt, sie sollten ab einer gewissen Größe hochgebunden werden. An einem stabilen Stab neben der Pflanze oder an einer Wand entlang werden die Tomaten mit einer Schnur befestigt und somit gestützt, da eine Tomatenpflanze gut und gerne auf bis zu vier Meter anwachsen kann. Um ihre volle Kraft zur Fruchtbildung ausschöpfen zu können, ist ein regelmäßiges Entfernen der Seitentriebe nötig. Gärtner bezeichnen diesen Vorgang als „ausgeizen“. Die Früchte bekommen so ausreichend Wasser und genügend Nährstoffe. Damit sich die Pflanze besser entwickelt, sollten vor allem unterhalb des ersten Fruchtstandes alle Blätter entfernt werden. So kommt mehr Licht an die unteren Früchte, was sie schneller reifen lässt und auch weniger anfällig vor Krankheiten macht. Die dabei herausgebrochenen Triebe lassen sich als Stecklinge für neue Tomatenpflanzen wiederverwenden.
Schattig, aber bitte nicht zu kalt
Geerntet werden können Tomaten, ja nach Sorte und Zeitpunkt der Aussaat, beziehungsweise Pflanzung, ab Mitte Juli bis in den Oktober hinein. Früchte, die noch grün geerntet werden, können auch im Haus – am besten im Dunkeln – nachreifen. Ebenfalls dunkel, oder zumindest schattig, sollte im Anschluss der Ort der Lagerung sein. Schattig, aber nicht zu kalt – denn bei Kälte verlieren die geernteten Tomaten schnell ihren Geschmack und werden schrumpelig. Deshalb haben Tomaten im Kühlschrank grundsätzlich eher weniger etwas zu suchen.
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