Rhabarber wird einmal gepflanzt und ist bei entsprechenden Bedingungen jahrelang nutzbar.
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Beim sauren (Gemeinen) Rhabarber (Rheum rhabarbarum), welcher wie Obst behandelt wird, aber in Wirklichkeit ein Gemüse ist, scheiden sich die Geister. Wunderbare Aromen meinen die einen, viel zu plump und sauer die anderen. Trotzdem ist es den sauren Stangen gelungen, sich zumindest als Saft einen oberen Platz auf der Hitliste der Nahrungsmittel zu erobern.
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Rhabarber, ein enger Verwandter des Sauerampfers, stammt ursprünglich aus China und wurde im Laufe der Zeit immer westlicher heimisch. Im 18. Jahrhundert wurde das Gemüse von Briten an den Ufern der Wolga, welche früher „Rha“ hieß, entdeckt. Daher stammt auch sein Name „Barbar von Rha“, also Fremder von der Wolga. Nach einer anderen Deutung sollen die Römer den Rhabarber rheum barbarum genannt haben, weil er von den „Barbaren“ aus China bzw. dem heutigen Russland gekommen sei.
Diese Form des Rhabarbers (Rheum palmatum) der auch als Medizinal-Rhabarber, aber auch als Zier-Rhabarber bezeichnet wird, wurde zu medizinischen Zwecken, z. B. bei Verstopfung und, höher dosiert bei Durchfall, genutzt. Wegen seines hohen Oxalsäuregehaltes muss allerdings vorsichtig dosiert werden. Die Blätter sind sogar giftig.
Der Gartenrhabarber (Rheum rhabarbarum) aus der Familie der Knöterichgewächse enthält dieselben Wirkstoffe (Glykoside, Anthrachinon und Gerbstoffe), jedoch in wesentlich geringerer Dosis.
Im Garten
Rhabarber im Garten zu ziehen, will gut überlegt sein, denn er gehört zu den Permaveggies: Einmal gepflanzt und jahrelang geerntet. Die prächtigen Stauden benötigen viel Platz: Mindestens 1 Quadratmeter pro Pflanze. Humusreiche und mit Nährstoffen gut versorgte Böden bilden gute Voraussetzungen für sein erfolgreiches Gedeihen. Jungpflanzen werden im zeitigen Frühjahr gepflanzt und benötigen zwei bis drei Jahre, bevor von ihnen geerntet werden kann.
Blattschmuckstaude
Mit seinen großen dunkelgrünen Blättern ist die Staude durchaus attraktiv und kann z. B. anstelle des Sibirischen Ziersalbeis mit seinen gelappten Blättern und den rosa Blüten an Teichrändern gepflanzt werden. So erfüllt er mit seinen extravaganten weißen Blüten eine Doppelfunktion als Zier- und Nutzpflanze.
Auch als Unterpflanzung für höhere Obstbäume kommt Rhabarber in Betracht. Seine flachen Wurzeln sind keine Konkurrenz bei der Wasser- und Nährstoffversorgung. Die großen Blätter beschatten vielmehr den Wurzelbereich und halten Unkraut fern.
Ernte
Die Stangen dürfen beim Ernten nicht geschnitten werden, denn an den Stummeln kann leicht Pilzbefall entstehen. Sie werden hingegen mit einer leichten Drehbewegung und einem kräftigen Ruck herausgezogen. Die Blätter können gleich an Ort und Stelle als Mulch liegen bleiben. Um die Pflanze nicht zu schwächen, dürfen nur 1/3 der Stangen geerntet werden.
Sorten
Hier unterscheidet man grün- und rotstielige Sorten. Die grünen wie ‚Goliath‘ und ‚Paragon‘ sind robuster als die rotschaligen.
‚Frambozen Rood‘ ist nur rotschalig, während ‚Campbell‘ und ‚Canada Red‘ tiefrotes Fleisch haben. Sie sind süßer, aber weniger ergiebig als ihre grünen Brüder.
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