Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist auch als Spindelstrauch bekannt. Es ist in Kleinasien, im Kaukasus und in Süd- und Mitteleuropa beheimatet.
- Die wichtigsten botanischen Fakten rund um das Paffenhütchen
- Anbau und Pflege
- Vermehrung und Schädlinge
Der aufrechte und verzweigte Strauch wird bis zu drei Metern hoch und bildet flache, dichte Wurzeln, aus denen Ausläufer austreiben. Als Baum erreicht er eine Höhe von bis zu sechs Metern. Die Blätter sind eiförmig zugespitzt mit gesägtem Rand und bis zu acht Zentimeter lang. Im Frühjahr bildet der Strauch gelb-weiße Blüten, die in Dolden angeordnet sind und Bienen sowie andere Insekten anlocken. Die roten Früchte ähneln von der Form her der Kopfbedeckung von Kardinälen und geben ab September jeweils vier orangefarbene Samenkörner frei. Der frostharte Strauch wirft im Herbst sein Laub ab und erfreut in dieser Zeit den Betrachter durch seine leuchtende gelbe bis rote Farbe.
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Alle Teile der Pflanze sind giftig. Vor allem Kinder sind von den leuchtenden Früchten fernzuhalten.
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Standort
Das Pfaffenhütchen ist windfest und benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein sonniger Platz fördert die Bildung von Früchten und führt im Herbst zu einer intensiveren Färbung des Laubs. Der Boden sollte locker, nährstoffreich, kalkhaltig und nicht zu feucht sein. Staunässe oder ein zu dichter Boden sollten vermieden werden. Eine Unterpflanzung mit anderen Gewächsen ist aufgrund der flachen Wurzeln nicht möglich. Das Pfaffenhütchen eignet sich auch als Kübelpflanze.
Pflege
Der Boden um den Strauch darf nicht aufgebrochen werden, da sonst die flachen Wurzeln Schaden nehmen. Bei lang anhaltender Trockenheit sollte der Strauch gewässert werden. Das Pfaffenhütchen muss nicht zwingend geschnitten werden. Soll der Strauch in Form gebracht werden oder wird er zu umfangreich, macht ihm allerdings ein Rückschnitt nichts aus. Für eine umfangreiche Kürzung sind Frühling und Herbst die besten Zeiten. Generell fördert ein Rückschnitt den Neuaustrieb und führt zu einer kompakteren Form. Da der Strauch Blüten erst an zweijährigem Holz ausbildet, reduziert der Rückschnitt den Umfang der nächsten Blütenbildung. Das Pfaffenhütchen ist ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn im Frühjahr und Herbst Langzeitdünger in die Erde gegeben wird. Als junge Pflanze oder bei Kübelhaltung benötigt das Pfaffenhütchen einen Winterschutz.
Vermehrung und Pflanzung
Die Pflanze kann durch Stecklinge vermehrt werden. Anfang des Sommers können Triebe auf 15 Zentimeter Länge geschnitten werden. Die Blätter sollten im untersten Drittel komplett entfernt und im darüber liegenden Bereich eingekürzt werden. Blüten sind zu entfernen. In feuchter Anzuchterde bildet der Steckling nach etwa zwei Monaten die ersten Triebe. Einfacher als die Vermehrung durch Stecklinge ist die Suche nach Jungpflanzen, da das Pfaffenhütchen sich selber aussät.
Beim Pflanzen sollte der Abstand zum Nachbarstrauch in etwa die Hälfte der geplanten Höhe betragen. Der gut gewässerte Wurzelballen wird in eine Mischung aus Erde und Kompost eingesetzt. Der Boden darf nicht zu sehr festgetreten werden. In den ersten Wochen benötigt die Pflanze regelmäßig einen kräftigen Guss.
Schädlinge
Gelegentlich tritt die Gespinstmotte auf. Sie befällt ausschließlich das Pfaffenhütchen, nicht aber andere Nachbarpflanzen. Die Larven sind grün-gelb gefärbt mit schwarzen Punkten und weben ganze Bereiche des Strauchs in Netze ein, um anschließend das Laub zu fressen. Die betroffenen Stellen können herausgeschnitten werden. Manchmal ist bereits der komplette Strauch kahl, er treibt jedoch wenig später wieder aus.
Echter Mehltau bildet auf der Blattoberseite einen Belag, während der falsche Mehltau die Unterseite befällt. Auch hier müssen betroffene Pflanzenteile entfernt werden. Gegen den echten Mehltau hilft das Besprühen mit einer Mischung aus Wasser und Milch. Falschen Mehltau kann man beispielsweise mit einem Aufguss aus Zwiebeln und Knoblauch bekämpfen.
Schildläuse haben als Männchen eine braune, ovale Form, während die Weibchen länglich und weiß sind. Kleine, helle Punkte auf den Blättern weisen auf den Befall hin. Auf den Triebspitzen lassen sich die Schädlinge absammeln. Bei starkem Befall hilft nur ein kräftiger Rückschnitt.
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