Bei dem weitverbreiteten Weißdorn sind Holz, Blüten, Blätter und Beeren vielseitig einsetzbar. Besondere Aufmerksamkeit genießt er als Therapeutikum für Herz- und Kreislaufbeschwerden oder -erkrankungen.
In der freien Natur begegnet uns der Weißdorn (Crataegus) auf Schritt und Tritt, denn es gibt weltweit hunderte Arten des Rosengewächses. Heimisch sind bei uns Crataegus monogyna, der Eingriffelige Weißdorn und Crataegus laevigata, der Zweigriffelige Weißdorn sowie zahlreiche Bastarde beider Arten, sodass für den Laien kaum Unterschiede zu sehen sind, was für ihre Nutzung auch ohne Belang ist.
- Wuchscharakter: Großstrauch, breit, dicht verzweigt, unregelmäßig, mit ca. 2,5 bis 3 cm langen Dornen
- Wuchshöhe/-breite : 200 bis 500 cm hoch, 300 bis 400 cm breit
- >Blüte: Einfach, weiß
- Blattform/farbe: Eirund, gelappt, wechselständig; dunkelgrün
- Blühzeit: Mai bis Juni
Sträucher und Bäume
Weiße Blüten im Mai und spitze Dorne haben den deutschen Namen und das harte Holz (griechisch: krataigos = stark, fest) den botanischen Namen geprägt. Als Busch erreicht der Weißdorn eine Höhe von bis zu vier Metern, als Baum sogar acht Meter. Im Spätsommer reifen kleine rote, mehlige Beeren, welche in manchen Regionen zu einem roten Winterschnaps aufgesetzt werden. In Notzeiten wurden die Beeren geerntet, zu Mus verarbeitet oder getrocknet und dem Mehl beigemischt, weshalb auch der Name Mehlbeerbaum geläufig ist. Die Kerne dienten einst als Kaffeeersatz. Gemischt mit anderen Früchten lassen sich aus den Beeren vitaminreiche Säfte oder Sirup herstellen. Aus dem harten Holz wurden Stiele und Griffe für Haus- und Gartengeräte gefertigt.
Heilmittel
Seine wichtigste Bedeutung bis heute hat der Weißdorn jedoch als Arzneipflanze für Herz und Kreislauf. Wirksam sind die Inhaltsstoffe aus frischen Blättern und Blüten: oligomere Procyanidine und Flavonoide. Sie wirken durchblutungsfördernd und gefäßerweiternd. Ihre beruhigende Wirkung empfiehlt sie als schlafförderndes Mittel. Bei leichten Herz- Kreislaufbeschwerden, z. B. leichten Herzrhythmusstörungen, nachlassender Herzleistung, Blutdruckregulierung, oder zur Vorbeugung werden Präparate aus Weißdorn langfristig eingenommen, denn die Wirkung tritt langsam ein. Zahlreiche Rezepturen sind in Apotheken und Reformhäusern erhältlich.
Rezepte für die Hausapotheke
Der Wirkstoffgehalt der Blüten ist im knospigen Zustand, der der Blätter zur Vollblüte am höchsten. Blätter sind generell wirkstoffreicher als Blüten. Geerntet wird jeweils an einem trockenen, sonnigen Tag. Das Sammelgut wird an einem luftigen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung getrocknet. Luftdicht in Blechdosen aufbewahrt behält der Tee seine Wirkung für etwa ein Jahr. Zur Zubereitung werden 2 TL Tee mit 250 ml heißem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. In der Saison lassen sich gleichermaßen Blätter und/oder Blüten verwenden.
Tinktur
Aus frischen Blüten (1/3) und Blättern (2/3) lassen sich mit 40 %igem Alkohol Herztropfen herstellen. Das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird mit dem Alkohol in einem Schraubglas übergossen und hell und sonnig (Fensterbank) ziehen gelassen. Jeden Tag wird der Ansatz durch Schütteln gut durchmischt. Nach vier Wochen wird die Mischung abgeseiht und die fertige Tinktur in dunkle Fläschchen abgefüllt. 15 Tropfen sollten täglich dreimal eingenommen werden.
Wichtig: Auch bei einer rein pflanzlichen Therapie sollte der Hausarzt vorher zu Rate gezogen werden.
Rotdorn
Ohne jegliche Heilwirkung ist der äußerst dekorative Rotdorn (Crataegus laevigata) ‚Paul’s Scarlet‘. Seine gefüllten rosaroten Blüten zieren Ende Mai auf gepfropften Bäumen Straßen und Gärten.
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Interessant zu wissen, dass Weißdorn auch als Arzneipflanze gilt. Das könnte ein sehr hilfreiches Mittel gegen Herzbeschwerden sein. Ich werde mich über die Herztropfen beim Apotheker weiter informieren. Vielen Dank für den Beitrag!