Gartengeißblatt
Gartengeißblatt

 

Zu den schönsten einheimischen Kletterpflanzen gehört das duftende Geißblatt, auch Jelängerjelieber genannt. Zur gleichen Familie (Lonicera) gehört die heimische Heckenkirsche.

In einen klassischen Bauerngarten gehörte einst eine Laube, idealerweise mit einem Gartengeißblatt (Lonicera caprifolium) bewachsen. Besonders in den Abendstunden, wenn sich die fleißigen Besitzer etwas Muße gönnen konnten, verströmte die nachtaktive Duftpflanze ihr betörendes Aroma. Der heimische Schlinger wächst mit seinen langen Trieben ungewöhnlich schnell in die Höhe, was ihm neben den Bezeichnungen Echtes oder Wohlriechendes Geißblatt auch den Namen „Jelängerjelieber“ eingebracht hat. Geißblatt soll zudem an eine kletternde Ziege (süddeutsch oder österreichisch: Geiß) erinnern.

3 x Geissblatt Henryi (Lonicera) Kletterpflanzen: 3 kaufen/2 bezahlen/Gelb - Immergrün, Mehrjärig & Winterhart | 3 x 1,5 Liter Töpfe
  • 3 x Geißblatt henryi - Immergrün und Winterhart | Lonicera henryi
  • Blütenfarbe: gelbe, trompetenartige Blüten
  • Wuchshöhe: 5 m | 3 x 1,5 Liter Töpfe
  • Blütezeit: Juni - August
  • Winterhart, Mehrjährig und Immergrün

Aus dem Wald

Heimische Geißblätter wachsen an Waldrändern. Aus dunklen, humosen Böden hangeln sich ihre Triebe in sonnige Höhen. Wenn man diesen Ursprung bei der Wahl des Standortes beachtet, also schattiger Fuß und sonniger Kopf, ähnlich wie bei der Clematis, wird sich Jelängerjelieber schnell im Garten heimisch fühlen. Ältere Pflanzen, deren Wurzeln tief gründen, vertragen sommerliche Trockenphasen. Je feuchter der Boden ist, desto mehr Sonne verträgt die Pflanze. Im Halbschatten wird Trockenheit noch eher toleriert.

Sorten

  • Das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) bezaubert mit unwiderstehlichem Duft, vor allem in den Abendstunden, was sich auf nachtaktive Falter anziehend auswirkt. Dies lockt wiederum Fledermäuse an, weil hier ihr Tisch reich gedeckt ist. So sorgt das heimische Gehölz für ein reges nächtliches Treiben im Garten. Aber nicht nur der Duft ist ausschlaggebend für die Wahl dieser Geißblatt-Sorte, sondern auch das Farbspiel der Blüte.

Ab Mai erscheinen die rosaroten Röhrenblüten, die sich nach und nach öffnen und ihr gelbes oder weißes Innenleben präsentieren. So zeigt sich die gesamte Pflanze dreifarbig.

Weiterzüchtungen des Waldgeißblattes, wie z. B. ‚Serotina‘ und ‚Belgica Select‘ blühen üppiger und länger.

  • Jelängerjelieber

Das Echte Geißblatt (Lonicera caprifolium) erreicht eine Höhe von sechs Metern in relativ kurzer Zeit, was ihm den Namen Jelängerjelieber beschert hat. Ähnlich wie beim Wald-Geißblatt präsentieren sich die Blüten dreifarbig. Um sie zu unterscheiden betrachte man die Blätter: Beim Echten Geißblatt sind die gegenüberliegenden ovalen Laubblätter an der Basis zusammengewachsen. Beide einheimischen Arten bilden aus bestäubten Blüten im Herbst rote Beeren.

Das Echte Geißblatt liebt kalkhaltigen Boden. Das Wald-Geißblatt braucht es sauer.

  • Immergrünes (Lonicera henryi) und Japanisches Geißblatt (Lonicera japonica)

Sie gehören zu den expansiven Schlingern und bilden bis zu zehn Meter lange Ranken. Im Mai/Juni erscheint die weiß-gelbe Blüte und bildet im August/September nochmals einen zweiten Flor.

Der wintergrüne Kletterer bedarf einer Rankhilfe. Ohne Stütze kann er als Bodendecker dienen. Nicht alle diese asiatischen Lonicera-Sorten sind frostfest, weshalb man sie an einem geschützten Ort pflanzen sollte.

  • Für raue Lagen

Das Feuergeißblatt (Lonicera heckrottii) ist äußerst robust und blüht von Juni bis September. Die Sorte ‚Goldflame‘ betört mit starkem Parfum und knalligen Farben von Magenta bis Gelborange. Die Sorte ist steril, d. h. es bilden sich keine Beeren.

  • Als frosthart gilt das Rote Geißblatt (Lonicera x brownii) aus Kanada. Es blüht von Juni bis Oktober in orangerot, jedoch ohne Duft.
  • Auch das Gold-Geißblatt (Lonicera x tellmanniana) duftet nicht. Dafür entwickeln sich aus den orangefarbenen Blütenröhren reichlich Beeren und es punktet mit einer schönen gelben Herbstfärbung. Diese Sorte ist trockenheitsverträglich, friert in kalten Wintern manchmal zurück, treibt aber im Frühling wieder willig aus.

Heckenkirsche

Von gänzlich anderem Habitus sind die Heckenkirschen, welche auch zu den Lonicera-Gewächsen zählen. Sie schlingen nicht, sondern wachsen zu robusten Sträuchern wie die Gewöhnliche Heckenkirsche oder Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), welche man in unseren Laubwäldern finden kann.

In Zeiten des Buchsbaumsterbens wird die Immergrüne Heckenkirsche oder Heckenmyrte (Lonicera nitida) als Ersatz bedeutungsvoll.




 

Mehr Gartenwissen:

Wildblumen für den Garten

Agastache – Zier und Teepflanze

Duftpflanzen in der Nacht




 

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn doch über...
Share on Facebook
Facebook
Pin on Pinterest
Pinterest
Tweet about this on Twitter
Twitter
Share on LinkedIn
Linkedin

Schreiben Sie einen Kommentar