Reife Kamtschatka-Beeren
Reife Kamtschatka-Beeren

 

Man könnte sie fast für eine Variante der Heidelbeere halten, aber sie steht als Art durchaus für sich: die Kamtschatka-Beere, häufig auch als Honigbeere, Maibeere oder Blaue Honigbeere bekannt. Ursprünglich aus Sibirien (genauer: von der sibirischen Halbinsel Kamtschatka) stammend, zählt sie zur Familie der Geißblattgewächse; sie ist mit der in Deutschland ansässigen Roten Heckenkirsche verwandt. Im Gegensatz zu den meisten Ziergehölzen dieser Gattung sind die Früchte der Honigbeere essbar – und schmecken auch sehr lecker.  

  • Beschreibung der Kamtschatka-Beere
  • Anpflanzung und Pflege
  • Die Ernte

Ovales „Superfood“

Die Früchte der Kamtschatka-Beere haben eine ovale, fast walzenhafte Form, sind etwa einen Zentimeter lang (oder knapp darüber) und von dunkelblauer Farbe. Sie schmecken zumeist süßlich, ähnlich der Heidelbeere, aber nicht ganz so aromatisch. Viele Studien belegen dagegen die zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffe, die in den Beeren stecken: Sie enthalten sehr viel Vitamin C, Kalium und Phenolverbindungen. Damit gilt die Kamtschatka- oder Honigbeere in weiten Teilen der Welt sogar als Superfood – speziell in Russland und Japan wird sie traditionell mit einem langen Leben in Verbindung gebracht.

Winterfest und anspruchslos

Die Kamtschatka-Beere ist eine Strauchpflanze, wobei der Strauch etwa ein Meter hoch wird und ziemlich verzweigt ist. Die jungen Triebe tragen Blätter in der Form eines Eis; sie können bis zu zehn Zentimeter groß werden. Die Blüten öffnen sich bisweilen schon im März, meistens aber im Mai – daher auch der Name Maibeere, wenngleich dieser zuletzt immer mehr von dem Begriff der Kamtschatka-Beere in den Hintergrund gedrängt wurde. Die Beere zählt damit zum frühesten Wildobst.

Ebenfalls charakteristisch ist die extreme Winterfestigkeit und Robustheit der Pflanze: Die Blüten der Kamtschatka-Beere überstehen auch den stärksten Frost und extreme Minusgrade – die sibirische Heimat lässt grüßen. Auch darüber hinaus gilt die Frucht als weitestgehend anspruchslos. Die Beeren können entsprechend auch in sehr kalten Lagen mit ungünstigen Böden als Ersatz für Heidelbeeren gepflanzt werden. Ein weiterer Pluspunkt: Sie gelten als einigermaßen gefeit gegen   spezielle Krankheiten und Schädlinge. Lediglich auf Frostspanner und Vogelfraß sollte geachtet werden. Hier sind Schutznetze oder Vliese hilfreich.

Standortwahl und Pflanzzeit

Die Kamtschatka-Beere verträgt sowohl torfige als auch lehmige Böden; der Standort sollte sonnig, kann aber durchaus auch halbschattig sein. In Heckennähe gedeiht sie besonders gut – ganz speziell dann, wenn sie ausreichend mit Humus versorgt wird. Das kann auch gerne schon vor dem Pflanzen geschehen. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, damit die Pflanzen schon im Frühjahr gut eingewurzelt sind. Mit Glück gibt es dann bereits auch früh die ersten Erträge. Die Beeren wachsen relativ langsam und aufrecht. Daher reicht es, einen Abstand von etwa einen bis 1,50 Metern zu wählen. Ähnlich wie bei Johannisbeeren können die Jungpflanzen auch eintriebig an Spanndrähten oder Stäben kultiviert werden. Gute Erfahrung bei der Befruchtung haben manche Hobbygärtner damit gemacht, wenn sie zwei Sträucher verschiedener Sorten nebeneinandergestellt haben.

Schnitt und Düngung

Einmal im Jahr sollten die Pflanzen geschnitten werden, am besten gleich nach der Ernte. Alte, vergreiste Triebe werden dabei bodennah entfernt, für die abgeschnittenen Triebe werden junge, kräftige Bodentriebe nachgezogen. Idealerweise besteht ein Strauch aus maximal zwölf Trieben. Die Düngung erfordert in einer ähnlichen Praxis wie bei den Johannisbeeren. Die Sträucher sollten vor dem Austrieb mit ausreichend Kompost versorgt und im April oder Mai zudem mit Brenneseljauche gedüngt werden. Ebenfalls hilfreich ist eine Mulchdecke aus verrottetem Laub oder Rindenhumus.  Eine Bewässerung ist nur notwendig, wenn es sehr heiß ist.

Erste Früchte im Mai

Die ersten Früchte sind spätestens im Mai reif (daher auch: Maibeere), damit sind die Kamtschakta-Beeren deutlich früher im Jahr als Johannisbeeren und Stachelbeeren zu ernten. Allzu große Erträge wirft diese Pflanze allerdings nicht ab: Die Früchte sind recht klein, zudem auch nicht so einfach zu pflücken. Außerdem sind Kamtschatka-Beeren nicht sehr lange haltbar.

Sortenzüchtung erst am Anfang

Die Beliebtheit der Kamtschatka-Beere steigt (zumindest in Westeuropa) gerade erst, daher steht die hiesige Sortenzüchtung erst noch am Anfang. Immerhin gibt es schon ein paar verschiedene Sorten, etwa „Mailon“, „Maistar“ „Fialka“ oder „Morena“. Die Unterschiede sind dabei aber nicht allzu groß, die beiden letztgenannten sind allerdings etwas schwerer.




 

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