Überall stirbt der Buchsbaum. Weit mehr als eine Notlösung sind Heidelbeeren. Sie ähneln in Form und Blätterfarbe. Darüber hinaus liefern sie köstliche Früchte.
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Buchsbaumsterben
Der Buchsbaumzünsler hat sich bis in den Norden Deutschlands verbreitet. Trotz vieler empfohlener Gegenmaßnahmen wird man ihn nicht besiegen können, und so heißt es Abschied nehmen von den beliebten immergrünen Formgehölzen.
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Besonders hart trifft es formale barocke Gartenanlagen wie etwa die Herrenhäuser Gärten in Hannover, in welchen der Buchsbaum ein unverzichtbares Gestaltungselement ist. Hier werden Pflanzen als Ersatz gesucht, die den Dahingeschiedenen in allen Belangen ähnlich sind.
Im Hausgarten
Im Hausgarten, in dem das Augenmerk nicht auf stilistischer Stimmigkeit liegt, kann – wenn es gewünscht wird – ein anderer Strauch den leeren Platz füllen: Ein Heidel- oder Blaubeerstrauch, welcher im Sommer optisch ein ähnliches Bild schafft wie vorher der Buchsbaum. Zudem liefern Heidelbeersträucher (Vaccinium corymbosum) gesunde, wohlschmeckende Früchte. Heidelbeeren wachsen rasch zu großen Büschen heran und benötigen deshalb ausreichend Platz.
Standort
Als Moorbeetpflanzen benötigen Blaubeeren einen sauren, humosen Boden mit einem pH-Wert von 4 – 5. Wer nicht gerade Moorboden in seinem Garten vorfindet, sollte das Erdreich mit saurer Rhododendron- oder Moorbeeterde vorbereiten. Die eingewachsenen Pflanzen werden mit Rindenmulch oder einer Laubdecke umgeben. Sie halten Feuchtigkeit im Boden und sorgen beim Verrotten nachhaltig für sauren Humus.
Kulturheidelbeeren benötigen viel Platz in voller Sonne. Bewässert wird bei Trockenheit, möglichst mit kalkfreiem Wasser.
Waldheidelbeeren und Kulturheidelbeeren
Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) gehören zu den heimischen Heidekrautgewächsen (Ericaceae). Sie wachsen im Halbschatten lichter Wälder und auf Heideflächen. Die Zwergsträucher vermehren sich langsam aber stetig durch Ausläufer und sind deshalb als Bodendecker einsetzbar. Jedoch ist ihre Ansiedlung nicht einfach, denn die Waldbeeren leben in enger Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen, welche ihnen die Nährstoffaufnahme erleichtern. Diese Lebensgemeinschaft ist nur unter waldbodenartigen Voraussetzungen zu ermöglichen. Ihre Beeren sind klein, schwarzblau durchgefärbt und äußerst wohlschmeckend. Nach der Ernte sollten sie rasch verbraucht werden, denn sie halten sich nicht lange.
Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum) stammen aus Nordamerika und sind pflegeleichter und ertragreicher. Ihre dunkelblauen Beeren mit weißem Fruchtfleisch können je nach Sorte die Größe von Murmeln erreichen. Kulturheidelbeeren wachsen in Trauben und halten sich im Kühlschrank mehrere Tage.
Ernte über viele Monate
Von Juni bis September kann die Ernte bei einer gezielten Sortenauswahl ausgedehnt werden. Heidelbeeren sind selbstfruchtend, tragen aber besser, wenn mehrere Sträucher, welche zur gleichen Zeit blühen, in der Nähe wachsen.
So empfiehlt es sich, die frühen Sorten (Juni/Juli) ‚Duke‘ und ‚Polaris‘, die mittleren (Juli/August) ‚Earlyblue‘ und ‚Bluecrop‘ und die späteren (August/September) ‚Poppins‘ und ‚Elliot‘ zu vergesellschaften.
Der Schnitt
Reichlich tragen die zweijährigen Triebe. An älteren Zweigen werden die Früchte spärlicher und kleiner. Deshalb sollten ältere Äste im Frühling geschnitten werden. Sehr alte Triebe werden bodennah gekappt. So erhält man die Fruchtbarkeit und eine schöne kugelige Form, welche an den weiland Buchsbaum erinnert.
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