Das Herstellen von Kompost ist in einem Garten sehr gut möglich. Auf einem Balkon ist dies zwar nicht unmöglich, aber in der Regel deutlich schwieriger. Die Lösung dort könnte aber ein aus Japan stammender Bokashi Eimer sein. Wie er sich selbst herstellen lässt, das lässt sich in den folgenden Zeilen erfahren.
- Einen Bokashi Eimer selbst herstellen
- Wie funktioniert das Bokashi-Prinzip?
- Wo kann Bokashi eingesetzt werden?
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Bokashi bedeutet übersetzt „schrittweise Umsetzung“, und der Name ist Programm.
Die Bioabfälle werden mittels sogenannter effektiver Mikroorganismen (EM) zersetzt. Das ist eine Mischung aus Hefen, Photosynthesebakterien und Milchsäurebakterien. Diese Mischung hat es in sich, denn sie macht aus schnöden Lebensmittelresten wertvollen Dünger. Ein weiterer großer Vorteil, neben der Platzersparnis, ist die Geruchsvermeidung. Die Abfälle entwickeln im Bokashi Eimer keine unangenehmen Gerüche, empfindliche Nasen sprechen von Sauerkrautgeruch. Wer den Bokashi Eimer im Baumarkt kaufen möchte, muss bereits für ein kleines Modell zwischen 60 und 90 Euro ausgeben. Dabei ist diese Haushaltshilfe geradezu prädestiniert zum selbst herstellen.
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Liste des benötigten Materials:
- Zwei Eimer, mit derselben Größe, die luftdicht zu verschließen sind
(hier wird man bereits für unter 5 Euro fündig) - Einen Hahn zum Ablassen der Sickerflüssigkeit
(auch hier wird man für unter 10 Euro fündig) - Dichtmaterial, hier eignet sich beispielsweise isolierendes Tape hervorragend
Die Liste des benötigten Werkzeuges ist genauso kurz:
- Eine Bohrmaschine
- einen Stift zum Markieren
- ein Messer
Wenn nun alles bereit liegt für die Herstellung, dann braucht es nur noch 30 Minuten Zeit und ein klein Wenig Geschickm und schon ist der Bokashi Eimer einsatzbereit.
Bauanleitung für den Bokashi Eimer
Das Prinzip ist denkbar simpel, denn eigentlich ist unser Bokashi Behälter nichts anderes als ein luftdichter Plastikeimer mit Siebeinsatz. Dieser Einsatz ist wichtig, damit die Sickerflüssigkeit, die während der Umsetzung entsteht, auch abfließen kann.
Und los geht es. Mit der Bohrmaschine 20 bis 30 kleine Löcher (Durchmesser ca. zwei bis drei Millimeter) in den Boden des inneren Eimers bohren. Am zweiten Eimer die Stelle, an der später der Hahn stecken soll, mit einem Stift markieren. Der Hahn sollte optimaler Weise möglichst weit unten am Eimer angebracht werden. Die markierte Stelle einschneiden, damit eine Öffnung für den Hahn entsteht. Manche Hähne haben bereits eine eigene Dichtung, dann kann man diesen problemlos in die ausgeschnittene Stelle einfügen. Bei Hähnen ohne eigene Dichtmasse, muss das Isoliertape zum Einsatz kommen. Einfach den Hahn damit umwickeln bis er fest und dicht in der ausgeschnittenen Stelle sitzt.
Nun die beiden präparierten Eimer ineinander stellen, um zu sehen, wie viel Dichtungsband für ein luftdichtes Stapeln der Eimer nötig ist. Das benötigte Dichtungs- oder Isolierband zurechtschneiden, die Eimer ineinander stapeln und luftdicht mit Tape verschließen.
Fertig ist der selbst hergestellte Bokashi Eimer.
Was darf hinein?
Hinein dürfen fast alle organischen Küchenabfälle, diese sollten aber möglichst klein geschnitten sein.
Problemlos fermentiert Bokashi:
Obst und Gemüse, Speisereste, Brot, Eier, Teebeutel, Käse, Wurst, Schalen von Zitrusfrüchten, Joghurt, Kaffeesatz, verwelkte Blumen und Pflanzenreste, sogar ganz kleine Mengen Küchenrolle.
Was man vermeiden sollte, zu kompostieren:
Große Fleischknochen sowie Fleisch im Allgemeinen, Asche und Papier, sowie eigentlich alle Flüssigkeiten, also Wasser, Öl, Saft, Essig und Milch.
Die Umsetzung muss ohne Sauerstoff stattfinden. Deswegen ist es hilfreich, die Abfälle immer fest anzudrücken, um mögliche Lufteinschlüsse zu vermeiden. Dabei kann es helfen, ein Gewicht, beispielsweise eine Tüte, die mit Sand gefüllt ist, auf die Abfälle zu stellen, vor allem solange der Eimer noch nicht sehr voll ist.
Der gut gefüllte Bokashi Eimer verweilt dann 14 Tage, am besten bei Raumtemperatur, bis die Umsetzung ihr Ende gefunden hat. Der Sickersaft, der sich während dieser Zeit bildet, kann alle zwei bis drei Tage durch den eigens dafür angebrachten Hahn abgelassen werden. Verdünnt man diesen Saft im Verhältnis 1:200 mit Wasser, erhält man einen fabelhaften und selbstverständlich biologisch abbaubaren Dünger. Der kompostierte Abfall kann ebenfalls, wie gewohnt, als Dünger verwendet werden.
So hat man mit wenig Geld und einfachen Mitteln eine effiziente Innenkompostanlage geschaffen, die bares Geld spart und die Umwelt schont.
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Hallo, die Mischung aus Hefen, Photosynthesebakterien und Milchsäurebakterien braucht man aber auch oder kann man darauf generell verzichten? In der Anleitung war ja nur der Hinweis zum Baumaterial, aber keiner, ob man sich diese Mischung auch besorgen muss. Liebe Grüße
Liebe Jussi, in der Regel sollte man sich solch eine Mischung kaufen, da eine Herstellung im Privaten nicht einfach ist.
Mehr zu diesem Thema lässt sich zudem in diesem Artikel erfahren:
https://www.nachgeharkt.de/effektive-mikroorganismen-und-bokashi-sorgen-fuer-ein-vitales-bodenleben/