Viele Hobbygärtner schwören auf Kaffee als Dünger für Rosen und Geranien. Worauf beruht seine Wirkung? Es gibt Gerüchte, die sich dauerhaft halten, auch wenn es keinerlei wissenschaftlichen Beweis gibt, welcher diese Behauptung stützt.
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Sind Rosen Kaffeetanten?
Dass Rosen und auch Geranien wahre Kaffeetanten sind, hört man aus berufenem Munde vom Fachpersonal in Gärtnereien oder Rosenschulen. Es wird empfohlen, diese Pflanzen mit anfallenden Kaffeeresten zu gießen und mit dem Kaffeesatz den Boden zu mulchen. Gesunde, kräftige Pflanzen mit glänzenden Blättern und großer Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge seien das Ergebnis einer derartigen Behandlung.
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Einfluss auf das Bodenleben?
Wem größere Mengen an Kaffeesatz zur Verfügung stehen, kann sie zur Verbesserung bei Gemüsekulturen einsetzen. Bei Bohnen, Gurken und Tomaten wurde ein gesundes Wachstum beobachtet, zudem eine keimhemmende Wirkung auf Unkrautsamen. Allerdings ist auch eine wachstumshemmende Reaktion mancher Pflanze (z. B. Geranium) registriert worden. Da bislang keine detaillierten Erkenntnisse vorliegen, worauf und inwiefern die Wirkung des Kaffeesatzes beruht, ist der Hobbygärtner doch eher auf seine eigenen Erfahrungen angewiesen.
Tatsache ist, dass Regenwürmer Kaffee lieben. Eine Filtertüte auf dem Kompost wird zur wahren Kinderstube für den Nachwuchs der fleißigen Gartenhelfer. Sie verbessern die Struktur des Bodens und sorgen für einen guten Abbau pflanzlichen Materials. Filtertüten aus dem Haushalt sollten deshalb immer kompostiert werden, wobei ein Volumenanteil von 20 Prozent der gesamten Materialmasse – etwa bei großen Mengen aus der Gastronomie – nicht überschritten werden sollte.
Solange das Kaffeemehl trocken ist, kann es zudem als Sperre gegen Schnecken, rund um gefährdete Pflanzen gestreut, eingesetzt werden. Auch Ameisen meiden das lockere Pulver.
Saures Bodenmilieu?
Kaffeebohnen enthalten Säure, was sich als pH-senkende Wirkung im Boden nutzbar machen lässt, um so ein saures Bodenmilieu für Moorbeetpflanzen wie Rhododendron, Hortensien, Kamelien oder Heidelbeeren zu erzielen.
Tatsächlich ist der pH-Wert von aufgebrühtem Kaffee höher, fast neutral, als bei ungebrühtem. Um saure Werte von 5,5 – 6,5 für Moorbeeterde zu erreichen, ist Kaffeesatz also nicht allzu geeignet.
Düngewirkung
In Düngern für Blattpflanzen ist das Verhältnis von Stickstoff (N) zu Phosphor (P), Kalium (K) und Magnesium (M) ca. 3-1-4-0,4. Bei Blüten- und Beerendünger liegt der Phosphoranteil ebenfalls bei 4. Während Stickstoff fast in ausreichender Menge im Kaffee enthalten ist, ist der Anteil der anderen Elemente äußerst gering. Also kann unser Lieblingsgetränk zwar unsere Lebensgeister wecken, die der Pflanzen aber nicht.
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