Wo Edelrosen versagen, wachsen wilde Rosen vortrefflich. Sie sind anspruchslos und bedürfen keiner Pflege. Ihr großes Angebot an Sorten lässt kaum Wünsche offen.
- Wilde Rosen in der Natur
- Die wichtigsten Sorten
- Pflegetipps
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Rosen sind nur schwerlich aus einem Ziergarten wegzudenken. Wer möchte schon gern auf die Königin der Blumen verzichten? Aber Königinnen sind auch anspruchsvoll: Sie wollen nur das Beste, was ihre Umgebung zu bieten hat und wollen stets umsorgt werden. Leider kann nicht jeder Gartenfreund ihr dies alles gewährleisten. Allerdings stammen auch die Königinnen ursprünglich aus robusten, einfachen Verhältnissen, bevor sie geadelt wurden. Wilde Rosen sind die Vorfahren unserer prächtigen Gartenhybriden.
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In freier Natur
Im Frühling erscheint an dichten Hecken in der freien Natur, aber auch an Böschungen von Straßen, wo ihr dichtes Wurzelwerk den Boden stabilisiert, ein Meer von weißen, rosa oder seltener gelben, offenschaligen Blüten. Am häufigsten zu finden ist die Hundsrose (Rosa canina). Sie gehört seit alters her zur heimischen Flora und zu den 25 Sorten, welche in Europa heimisch sind.
Eine weitere wichtige heimische Sorte ist die Weinrose (Rosa rubiginosa), mit rosaroten Blüten. Ihre Blätter verströmen einen fruchtigen Duft, welcher ihr den Namen gab. Sie ist mit der Apfelrose oder der Schottischen Zaunrose identisch.
Die Bibernellrose (Rosa spinosissima L.; Syn.: Rosa pimpinellifolia L.) ist so anspruchslos, dass sie sogar noch auf den magersten, sandigen Böden wächst. Sie wird auch Dünenrose genannt, weil sie salzverträglich ist und man die zartgelb blühende Pflanze auf Dünen findet.
Die wichtigste Urahnin unserer Gartenrosen ist die Essigrose (Rosa gallica) mit rosaroten Blüten. Sie ist etwas anspruchsvoller, was ihr Umfeld betrifft und deswegen in der freien Natur nur selten zu finden.
Eingewanderte Verwandte
Aber nicht nur Europäerinnen zählen zu den Wildrosen. So stammen aus Asien viele Rosen, die über andere Eigenschaften verfügen als die heimischen Arten, was den Züchtern viele Möglichkeiten eröffnete.
Die Goldrose (Rosa hugonis) brachte die kräftige gelbe Farbe in unsere Palette.
Die Mandarinrose (Rosa moyesii) ist mit den Sortennamen ‚Geranium‘, ‚Nevada‘ und ‚Marguerite Hilling‘ in züchterischer Bearbeitung erhältlich.
Aber als Volltreffer erwies sich die Kartoffelrose (Rosa rugosa), welche um 1800 nach Europa kam und sich schnell einen Platz in der freien Natur eroberte. Sie blüht in Rot und Weiß von Juni bis Oktober. Wegen ihrer Genügsamkeit ist sie auch an schwierigen Standorten nahezu unverwüstlich („Sylter Dünenrose“).
Gutes Wachstum
Dass sich Wildrosen über die Jahrhunderte erhalten haben, verdanken sie ihrer Vitalität und ihrer Anspruchslosigkeit. Sie bilden meist (sortenabhängig) dichte, hohe Hecken, weshalb sie als Begrenzung ideal sind. In ihren dichten Zweigen nisten viele Vögel, und Insekten finden in den offenschaligen Blüten reichlich Nahrung. Ihr Manko, die nur einmalige Blüte, wird durch eine überbordende Rosenfülle zur Blütenzeit wettgemacht.
Nach der Blüte setzen Wildrosen üppige Hagebutten an, welche Mensch und Tier als Nahrung dienen können.
Nur wenig Pflege
Wildrosen stehen auf eigener Wurzel, sodass keine Veredelungsstellen geschützt werden müssen. Wildrosen sind enorm frostfest, immun gegen Rosenerkrankungen und brauchen keinen Dünger. Ein regelmäßiger Schnitt entfällt. Zur Schere wird nur gegriffen, wenn sie zu gewaltig werden.
Das alte Holz sollte man alle paar Jahre entfernen, damit junges Holz nachwachsen kann. Nach einem radikalen Rückschnitt wachsen sie in der nächsten Saison gesund nach.
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