Veilchen, die reizenden Frühlingsblümchen, waren von der Antike bis ins 19. Jahrhundert äußerst beliebt. Heute sind sie fast vergessen, aber in vielen Sorten doch noch immer da.
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- Verschiedene Sorten
- Veilchen anpflanzen
„Frühlingsgärten ohne Veilchen sind lächerlich, aber sehr häufig“ stellte der große Staudenzüchter Karl Foerster einst traurig fest. Eine Entwicklung, die sich die kleinen anmutigen Blümchen wohl nie hätten träumen lassen, denn schon um 400 v. Chr. war das Veilchen (Viola) äußerst beliebt und im mittelalterlichen Deutschland war es oft offizieller Frühlingsbote. Vom Wiener Hofstaat im 12. Jahrhundert wird berichtet, dass man in die Donauauen zog, um die ersten lilablauen Veilchen zu begrüßen.
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Seine Beliebtheit hat diese Pflanze seiner duftenden Variante Viola odorata zu verdanken, auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt. Bis ins 19. Jahrhundert war der Veilchenduft die Nummer eins. Parfüms, Puder, Briefpapier, Wäsche, alles trug diesen Duft, und ein Sträußchen am Dekolleté oder im Knopfloch war unabdingbar.
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Als der Veilchenduft synthetisch hergestellt werden konnte, verlor die kleine Blume ihre Magie, und die über 70 Kulturformen, die es 1925 noch gab, verschwanden aus Katalogen und Gärten. Glücklicherweise nicht ganz. Wer sich auf die Suche begibt, findet wieder etliche Sorten. In Zeiten, in denen man auf mehr Natürlichkeit setzt, wird den kleinen Blumen wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Veilchen ist nicht gleich Veilchen
Jedes Stiefmütterchen (Viola tricolor) und das ähnliche Hornveilchen (Viola cornuta) sind Veilchen, aber nicht jedes Veilchen ist ein Stiefmütterchen, stellte Jürgen Peters, ein bekannter Staudenzüchter aus Uetersen, fest. Und von diesem „Nicht-Stiefmütterchen“ soll hier die Rede sein.
Veilchen in großer Zahl
Allein in Deutschland gibt es 20 verschiedene Arten: In trockenem Sand, im Wald, auf Wiesen und in Mooren. Alle haben ihren eigenen Habitus, aber weil sie nicht duften, bezeichnet man sie als „Hundsveilchen“. Schon dieser Name sagt viel über den Beliebtheitsgrad der wilden Frühlingsboten aus. Den Ruhm beansprucht ganz allein das März- oder Duftveilchen (Viola odorata).
Duftveilchen im Garten
Obwohl sie klein sind, haben Duftveilchen einen Riesenappetit. Lehmboden mit vielen Nährstoffen, reichlich mit Kompost versorgt und dreimalige Gaben von Hornspänen (vor der Blüte, im Spätsommer und im Herbst) sollten es schon sein. Auf gut versorgten Gemüsebeeten lassen sie es sich auch wohl sein. Ist es dazu noch feucht und kühl, gedeihen sie prächtig und breiten sich durch Ausläufer und Samen gut aus.
Veilchen kreuzen sich gern. Wer vor Überraschungen gefeit sein möchte, sollte die Blüte vor dem Samenansatz entfernen. Ausgenommen sind Samen aus einer Nachblüte im Herbst. Sie sind meist sortenrein. Eine Vermehrung durch Teilung gelingt gut.
Sorten
Duftveilchen gibt es in zahlreichen Sorten und Farben.
- Die bekannteste ist die langstielige ‚Königin Charlotte‘ (blau-violett). Sie blüht zweimal und gedeiht willig.
- ‚Coeur d’Alsace‚ blüht in Rosa und hat sich seit 916 bewährt.
- Rot-violett sind die großen, samtigen Blüten der englischen Sorte ‚Clive Groves‚.
- Weiß ist ‚Alba‚, gelb ‚Sulphurea‚.
Dies ist nur eine kleine Auswahl. Bei den Staudenzüchtern Jürgen Peter, Dieter Gaißmayer und AllgäuStauden sind große Angebote zu finden.
Pfingst-Veilchen
Wer nur über trockene Sandböden verfügt, braucht auf Veilchen nicht zu verzichten. Die später blühenden Pfingst-Veilchen (Viola sororia) sind wesentlich robuster. Sie kommen sowohl mit feuchten, schattigen als auch mit trockenen, sonnigen Standorten aus. Leider fehlt ihnen der Duft, was aber durch ihre Blühwilligkeit von Mai bis Juni wettgemacht wird.
Sorten
- ‚Albiflora‘, nicht zu verwechseln mit ‚Alba‘, zeigt seine Blüten in strahlendem Weiß.
- ‚Rubra‚ trägt ein edles Weinrot.
- Eine Mischung aus beiden scheint ‚Alice Witter‚ zu sein: eine weiße Blüte schmückt sich mit einem roten Auge und zarten Adern.
- Bekannt ist die englische Sorte ‚Freckles‚. Lustige lila Sommersprossen breiten sich auf weißem Grund aus.
- ‚Dark Freckles‘ haben ihre Sprenkel auf hellblauem Grund.
Parma-Veilchen
Überwältigender Duft zeichnet die Parma-Veilchen (Viola suavis) aus. Sie sind sehr wärmebedürftig und benötigen guten Winterschutz. In Zeiten des Klimawandels sind sie vielleicht auch bei uns leichter zu halten.
Sorten
- ‚La Violetta‚ ist hellviolett und gefüllt. Gefällt ihr der Standort breitet sie sich willig aus.
- ‚Marie Louise‚ ist eine seit dem 19. Jahrhundert gängige Kultursorte in edlem Mauve. Ihre gefüllten Blüten zeigen sich sogar zweimal im Jahr.
- Relativ robust ist die helllila Sorte ‚Duchesse de Parme‚.
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