Blüten des Veilchenstrauchs
Blüten des Veilchenstrauchs

 

Viele unserer beliebten Lebensmittel und Zierpflanzen sind Nachtschattengewächse. Beim Umgang mit ihnen will bedacht sein, da viele Arten nützlich, schön, aber auch sehr gefährlich sein könne. Sie enthalten alle Giftstoffe.

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Nachtschattengewächse (Solanaceae) stammen ursprünglich aus Amerika, wo sie als nützliche Kulturpflanzen wie z. B. Kartoffeln und Tomaten angebaut wurden. Spanische Eroberer brachten sie Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa mit, wo sie als Zierpflanzen gehalten wurden, denn ihrer Tauglichkeit als Nahrungsmittel traute man nicht. Dies war nicht ganz unberechtigt, denn in fast allen von ihnen lauern giftige Alkaloide, aber auch wichtige Inhaltsstoffe.

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Nützlich

Kartoffeln (Solanum tuberosum), Tomaten (Solanum lycopersicum, ehem. bot. Name: Lycopersicon esculentum) und die aus Indien stammenden Auberginen (Solanum melongena) sind auf unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken, wobei das Kraut dieser Pflanzen und grüne Stellen auf den Früchten giftig sind.

Sehr gefährlich

Viele, bei uns auch wild wachsende Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse enthalten hochgiftige Substanzen, welche in geeigneter Dosierung als Heilmittel genutzt werden, bei unsachgemäßem Umgang aber auch tödlich sein können. Einst galten sie wegen ihrer berauschenden Wirkung als Hexenkräuter.

Nachtschatten

Der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara) und der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum) wachsen wild auf feuchten Böden in Auwäldern und Uferbereichen. Diese Pflanzen sind sowohl schädigend als auch hilfreich. In der Volksmedizin wurden sie gegen Rheuma, Gicht, Asthma und bei Krämpfen eingesetzt. Aber man wusste auch um ihre Gefährlichkeit, denn sie wurden auch „Giftkraut“ genannt.

Bilsenkraut

Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) war ein wichtiger Bestandteil von Hexenkräutern bzw. Flugsalben und Hexentränken, aber auch des Bieres. So ist der Name der Bierstadt Pilsen auf das Bilsenkraut zurückzuführen. Allerdings wurde diese berauschende Beimischung wegen ihrer Giftigkeit 1507 verboten.

Bilsenkraut ist eines der ältesten Narkotika. In den Samen und Wurzeln enthaltene Alkaloide (Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin) sind in entsprechender Verdünnung als Arzneien bei Zahnschmerzen und Krämpfen anwendbar. Unsachgemäße Anwendung führt zum Tode. So wurde etwa Hamlets Vater bei Shakespeare durch Einträufeln von Bilsenkraut ins Ohr ermordet.

Tollkirsche

Schon der lateinische Name der Tollkirsche, Atropa belladonna, weist in die Richtung der Frauen. So galt das Kraut lange Zeit als Liebeszauberpflanze. Die Tollkirsche wirkt narkotisierend und euphorisierend. Eine Vergiftung verursacht zunächst Heiterkeit und Wohlgefühl, welche aber schnell in Verwirrtheit, Tobsuchtsanfälle und Halluzinationen umschlagen. Am Ende stehen schlimmstenfalls Lähmung und Tod.

Das Alkaloid Atropin hat eine Pupillen erweiternde Wirkung, die einst als Schönheitsmittel eingesetzt wurde und bis heute in der Augenheilkunde genutzt wird.

Die Tollkirsche ist in allen Teilen hochgiftig. Kinder sollten vor allem vor den schönen schwarzen Beeren, welche für Heidelbeeren gehalten werden können, eindringlich gewarnt werden.

Stechapfel

Der wild wachsende Gemeine Stechapfel (Datura stramonium) galt einst als von „Zigeunern“ eingeführter Teufelsapfel, welcher betäubend, erotisierend, aber auch so tödlich wie die Tollkirsche ist.

Ehemals wurden bei Asthmaerkrankungen und Hustenkrämpfen Stechapfelblätter als sog. „Asthmazigarette“ geraucht.

Tabak

Als gesundheitsfördernd galt in früheren Zeiten auch der Genuss von Tabak (Nicotiana tabacum). Dass sein Genuss alles andere als gesund ist, dürfte inzwischen allseits bekannt sein. 40 – 60 mg des Gehaltes einer mittelschweren Zigarre sind für Erwachsene tödlich. Beim Rauchen sammeln sich ca. 80 % des Giftes im letzten Drittel des Stummels einer Zigarette. Wie bedenklich zudem der sorglose Umgang mit aufgerauchten Filtern von Zigaretten ist, wurde mittlerweile umfassend thematisiert.

Blauer Kartoffelbaum
Blauer Kartoffelbaum

Zierpflanzen

Etliche unserer schönsten Zierpflanzen, wie etwa die Engelstrompete (Brugmansia oder Datura), der Blaue Kartoffelbaum (Solanum rantonnetii), der Veilchenstrauch (Iocroma cyaneum) sowie die allseits beliebten vielfarbigen Petunien (Petunia) gehören zur Kategorie der Nachtschattengewächse.




 

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