Hierzulande lassen sich viele Pilze sammeln, doch dabei ist Obacht geboten. Denn es gibt auch viele giftige Pilze, die zu schweren Magenverstimmungen und noch Schlimmeren führen können. In dem folgenden Beitrag listen wir die fünf am weitesten verbreiteten Giftpilze in Deutschland auf.

Der grüne Knollenblätterpilz

Der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ist einer der bekanntesten Giftpilze in Deutschland. Der Hut des Pilzes hat eine grünliche Färbung, die von innen nach außen heller wird. Die Unterseite ist voller weißer Lamellen, die im Laufe der Jahre gelb-grün werden. Sein Stiel wird bis zu 15 Zentimeter hoch und weist eine zickzackförmige Natterung auf. Seinen Namen trägt der Pilz wegen einer knolligen Verdickung an der Stielbasis, aus der die Pilze wachsen. Junge grüne Knollenblätterpilze riechen süßlich nach Kunsthonig, haben noch keinen ausgeprägten grünen Hut und sind daher leicht mit anderen Pilzen zu verwechseln. Ältere Exemplare riechen unangenehm und schmecken nussartig mild. Sie enthalten giftige Amatoxine, die hitzestabil sind, und Phallotoxine.

Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger: Pilze sammeln - aber richtig
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  • Laux, Hans E. (Autor)

Bereits in winzigen Mengen führen diese zu Bauch- und Muskelkrämpfen, Kreislauf- und Herzversagen, Brechdurchfall und Leberzersetzung. Die Gifte können bereits nach vier bis 24 Stunden im menschlichen Körper anfangen zu wirken, jedoch ist dann ein Magenauspumpen meist nicht mehr wirksam. Im späten Stadium kann meistens nur noch eine Lebertransplantation helfen. Zu finden ist der Knollenblätterpilz von Juli bis Oktober, meistens unter Laub- und Buchengewächsen. Er verursacht 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen im deutschsprachigen Raum.

Kegelhütiger Knollenblätterpilz
Kegelhütiger Knollenblätterpilz

Der kegelhütige Knollenblätterpilz

Ein weiterer sehr gefährlicher Pilz ist der kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Sein Hut kann bis zu 15 Zentimeter Durchmesser erreichen und ist je nach Alter weiß bis altweiß. Mit dem Alter verändert sich auch die Hutform von spitzkegelig zu tellerförmig, wenn er die Sporen entlässt. Die Lamellen sind weiß und feinflockig, der Stiel wird bis zu 15 Zentimeter lang, ist schmutzig-weiß und hat eine ungleichmäßige Musterung. Auch diese Giftpilze haben die charakteristische „Knolle“ an der Stielbasis. Sie riechen als junge Pilze süßlich und im Alter unangenehm muffig. Der Pilz enthält Amatoxine und Phallotoxine. Die Einnahme bereits geringer Mengen kann zu Leberschäden führen. Auf keinen Fall darf dieser Pilz mit jungen Champignons verwechselt werden. Er wächst von Juni bis Oktober gerne auf saurem Boden unter Fichten.

Gifthäubling
Gifthäubling

Der Gifthäubling

Der Gifthäubling (Galerina marginata) wird um die acht Zentimeter hoch, hat einen Hutdurchmesser von bis zu sieben Zentimetern und gehört zu den Träuschlingsverwandten. Er wächst einzeln oder in kleinen Gruppen. Charakteristisch ist der ockerbraune Hut mit dem hellbraunen Hutrand. Auf der Unterseite befinden sich schmale hellockerfarbene Lamellen, die in breitem Abstand zueinander stehen. Der Stiel des Pilzes ist haselnussbraun mit silbernen Fasern. Die Stielbasis ist silberweiß verfilzt. Diese Giftpilze riechen abstoßend nach faulendem Holz und enthalten auch tödliche Amatoxine und Phallotoxine, die schon in geringen Mengen das Schlimmste anrichten können. Erste Symptome sind Erbrechen und Blutdruckfall. Zudem hat der Pilz eine große Ähnlichkeit mit Stockschwämmchen und anderen Häublingen. Er wächst vor allem neben Totholz von August bis Oktober.

orangefuchsiger Raukopf
orangefuchsiger Raukopf © Wolfgang Langer /pixelio.de

Der orangefuchsige Raukopf

Der orangefuchsige Raukopf (Cortinarius orellanus) ist bekannt für seinen orangen, glockigen Hut, den er mit dem Alter aufstellt. Deswegen ist Vorsicht geboten, um ihn nicht mit einem Pfifferling zu verwechseln. Auf der Hutunterseite hat er die typischen zimtbraunen Lamellen, sein Stiel ist zylinderförmig – an der Basis rostbraun und an der Spitze etwas heller. Dieser Pilz enthält Nieren und Leber schädigende Orellanine und Nephrotoxine. Diese Giftstoffe wirken nach einer Latenzzeit von zwei bis 17 Tagen. Der Pilz riecht leicht nach Rettich, und auch sein milder Geschmack fällt nicht unbedingt negativ auf. Zu finden ist der dem Pfifferling-ähnliche Giftpilz in Laubwäldern von Sommer bis in den späten Herbst hinein.

spitzgebuckelter Raukopf
spitzgebuckelter Raukopf

Der spitzgebuckelte Raukopf

Der spitzgebuckelte Raukopf (Cortinarius rubellus) sieht dem orangefuchsigen Raukopf ähnlich, allerdings ist sein Hut etwas kleiner und orangerot. Auch diese Pilze stellen den Hut im Alter auf. Häufig reißen die Hutränder dabei ein. Lamellen und Zwischenlamellen sind zimtorange, der Stiel ist rostgelb und wird in Richtung Spitze dünner. Auch dieser Giftpilz besitzt einen rettichartigen Geruch und enthält dieselben Gifte – Orellanine und Nephrotoxine. Der mild schmeckende Pilz liebt feuchte sumpfige Böden.




 

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