Die Quitte, die innerhalb der Familie der Rosengewächse zum Kernobst gehört, wird bekanntermaßen als Obstbaum kultiviert. Das Schöne: Sie ist reich an Früchten. Zwar sind diese (zumindest die in Deutschland wachsenden Sorten) für den Rohverzehr nicht geeignet, wohl aber kann man einiges aus ihnen machen – unter anderem Likör.
- Die richtigen Vorbereitungen
- Das wird für den Likör benötigt
- So wird es gemacht
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Allgemeines
Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden. Quitten werden zum Verzehr gekocht, gedünstet, gedämpft oder gebacken. Aus Quitten kann man Marmelade, Gelee, Mus, Chutney, Suppe, Brot, Saft, Likör, Wein und Schnaps herstellen. Es gibt etwa 700 verschiedene Quittensorten. Seit jeher gelten die Quitten als Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit, Schönheit und Glück, aber auch für Klugheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit.
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Der Quittenlikör
Wer im Keller schon Unmengen von Quittengelee, Quittensirup und Quittenmarmelade gelagert hat, sollte sich einmal daran versuchen, auch Quittenlikör herzustellen. Das ist gar nicht mal so schwierig. Wie fast immer gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein bewährtes Rezept stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Das brauchen Sie
Sie brauchen 500 Gramm Quitten, 200 Gramm weißen oder braunen Kandiszucker, die Schale einer Bio-Zitrone und 750 ml Wodka. Alternativ zum Wodka kann auch Korn zum Einsatz kommen.
So geht es
Wischen Sie zunächst den Flaum auf der Quittenschale mit einem Tuch ab, dann sollten Sie die Schale der Bio-Zitrone abreiben. Halbieren Sie als nächstes die Quitten. Entfernen Sie die Blüten- und Stielansätze und schneiden Sie sie in schmale Spalten. Geben Sie den Kandiszucker und den Zitronenabrieb in ein Glas, legen Sie die Quittenspalten oben auf. Anschließend kommt der Wodka ins Glas (das übrigens vorher sterilisiert sein sollte), das Sie anschließend gut verschließen sollten. Dann sollte der Ansatz etwa vier Wochen dunkel und kühl ruhen, am besten im Keller, wenn vorhanden. Zwischendurch sollte er bisweilen geschwenkt werden, damit sich der Zucker löst. Nach den besagten vier Wochen kann der entstandene Likör durch ein Baumwolltuch gefiltert und in Flaschen abgefüllt werden.
Wenn er kühl und dunkel gelagert wird, hält sich der Quittenlikör mehrere Monate.
Quittenbrand
Auch einen Quittenbrand können Sie selber herstellen, der ist aber um einiges aufwändiger. Benutzen Sie dafür eine Maische, die Sie selber ansetzen. Und so geht es: Frieren Sie reife Quitten im Ganzen für eine Woche ein, lassen Sie sie zwei Tage auftauen, schneiden Sie sie klein und entfernen Sie die Kerne. Geben Sie Zuckersirup, Quittenstücke (ohne Kerne) und lauwarmes Wasser zu gleichen Teilen in den Gäreimer und rühren Sie das Ganze ordentlich durch. Befüllen Sie den Gäreimer zu maximal 80 Prozent.
Geben Sie die Menge an Turbohefe gemäß der Anleitung auf der Verpackung hinzu. Dann:
Deckel drauf, Gärspund einführen und mit Wasser befüllen. Je nach gewünschtem Alkoholgehalt gemäß der Anleitung auf der Verpackung bei 20 bis 25°C gären lassen.
Schließlich seihen Sie die Maische ab, da andernfalls Fruchtstücke beim Destillieren anbrennen können und den Brand verderben. Wenn das alles gemacht ist brennen Sie den Schnaps.
Andere Verwendungen
Wer die Quitte nicht als Lebensmittel verwendet, kann sie auch anderweitig nutzen – etwa als Heilpflanze. Die reifen Quittensamen dienen als Heilmittel. Sie enthalten etwa 20 Prozent Schleimstoffe, ein bis zwei Prozent Amygdalin und fettes Öl. Sie werden zubereitet, eingenommen und zur Linderung des Hustenreizes und als (allerdings sehr mildes) Abführmittel verwendet. Auch äußerlich kommen Quitten in Form von Salben und Cremes bisweilen zum Einsatz: Man verwendet diese bei rissiger Haut, aufgesprungenen Lippen, wunden Brustwarzen, Verbrennungen, Wundliegen oder auch Hämorrhoiden. Reife Quitten kann man auch als Duftspender einsetzen, da sie ein angenehmes Aroma verströmen. In früheren Zeiten wurden sie als natürliches Duftmittel zur frischen Wäsche gelegt. Des Weiteren werden Quitten gerne als Unterlage für Birnen oder Ziergehölze verwendet. Mithilfe dieser Unterlage können der Wuchs und Fruchtertrag positiv beeinflusst werden.
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