Wicken (1)
Blühende Wicken © Dieter Hupka

 

Wicken sind anmutige Schmetterlingsblütler. In großblumiger Form gibt es sie als einjährige Sommerblumen oder als dauerhafte Stauden. Wildwachsende Wicken sind in Wald und Flur häufig anzutreffen.




Seit dem 17. Jahrhundert wurden Wicken sehr geschätzt und durften in keinem Bauerngarten fehlen. Leider sind sie ein wenig aus der Mode gekommen. Zu Unrecht, denn der Zierwert der weißen, gelben, rosa oder violetten Blüten ist beträchtlich.

Sommerblumen

Die einjährigen Wicken (Lathyrus odoratus), als Duft- oder Gartenwicken bezeichnet, auch Duftende Platterbse, verströmen einen intensiven Duft. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis zum Frost. Regelmäßiges Schneiden, z. B. um sie als Vasenschmuck zu verwenden, intensiviert den Blütenansatz, weil dadurch die Samenbildung unterdrückt wird.

Bei den einjährigen Wicken gibt es rankende bis zu drei Meter hohe und buschig wachsende Sorten für das Blumenbeet. Rankende Wicken benötigen eine Kletterhilfe. Kahle Zäune, leere Wände oder trockenes Gestrüpp wie etwa eine Benjeshecke lassen sich mit ihnen blumig umgarnen.

Wicken (8)
Wicken am Strauch © Dieter Hupka

Kultur der Wicken

Wicken sind wie ihre weitläufigen Verwandten, die Lupinen, Stickstoffsammler. Sie benötigen nahrhafte Böden, vertragen jedoch keinen frischen Dünger. In vollsonniger Lage werden Wicken ab Ende März bis Mai ins Freiland gesät. Die Samenkörner keimen schneller, wenn sie vor der Saat einige Stunden in warmem Wasser quellen durften. Wicken benötigen viel Feuchtigkeit, weshalb eine Mulchschicht anzuraten ist.

Da Schnecken eine besondere Vorliebe für Wicken haben, sollte man die jungen Pflanzen vor ihnen schützen.

Sorten

Die zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörenden Edelwicken werden oft als Mischungen angeboten.

  • Zartfarbig blühen die Edelwicken ‚Ripple Mix‘.
  • Kräftig mit dunklen Tönen sind die Farben der ‚Spencer‘-Mischung.
  • Wer es dezenter liebt, greife zur Einzelfarbe, z. B. ‚Royal Lavendel‘ oder ‚Royal Carmesin‘.
  • Buschwinden der Jet-Set‘-Mischung werden nur 60 cm hoch und benötigen keine Stütze.

Staudenwicken

Ähnlich den einjährigen Edelwicken sind die Staudenwicken (Lathyrus latifolius). Sie sind anspruchslos, was die Bodenverhältnisse anbelangt, resistenter gegen Schneckenfraß und kommen jedes Jahr wieder. Leider fehlt ihnen der wundervolle Duft der Edelwicken und ihre Farbauswahl ist beschränkt (weiße, rosa und rote Perle). Staudenwicken blühen von Juni bis August und werden bis zu zwei Meter hoch.

Der Charakter ihrer wilden Verwandten ist bei Lathyrus vernus, der Frühlings-Platterbse (rot, 30 cm hoch) und Lathyrus aurantiacus (orange, 60 cm hoch) noch deutlich spürbar. Ausdauernd wachsen sie auch in halbschattigen Lagen.




Wildformen

Wicken gehören wegen der Form ihrer Blüten, welche entfernt an einen Falter erinnert, zur Familie der Schmetterlingsgewächse innerhalb der Hülsenfrüchtler (Leguminosae). Zu dieser riesigen Familie gehören mannigfache Nutzpflanzen für Mensch (Linsen, Bohnen, Erbsen) und Tier (Vicia faba, Acker- oder Saubohne) sowie zahlreiche Ackerunkräuter.

Wild wachsende Wicken werden in die Gattungen Lathyrus (Platterbsen) Securigera (Beilwicken, Bunte Kronwicken) und die große Gruppe der Vicia unterteilt.

  • In naturnahen Getreidefeldern findet man die lilafarbene rankende Schmalblättrige Wicke (Vicia augustifolia) und die Gelbe Wicke (Vicia lutea).
  • Auf Wiesen und am Wegesrand blühen die rosafarbene Vogelwicke (Vicia cracca) und die lila Zaunwinde (Vicia sepium).
  • Gelbe Blüten trägt die Wiesenplatterbse (Lathyrus pratensis). Diese eiweißhaltige Pflanze ist bitter und wird von Tieren gemieden.

Die rot blühende Knollenplatterbse (Lathyrus tuberosus) ähnelt sehr den Edelwicken und dient als Futterpflanze.

 

Kiepenkerl Edelwicken-Mischung
  • Dauerblüher
  • die Blüten werden stark von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen angeflogen
  • Schnittblume
  • duftende Blüten

 

Mehr Gartenwissen:

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