Unter dem Pikieren von Tomaten versteht man bei der Tomaten-Aufzucht den nächsten Schritt nach dem Aussäen. Dabei geht es darum, den Pflänzchen mehr Platz einzuräumen. Nach etwa drei Wochen zeigen die Tomaten das erste entwickelte Blattpaar – dann kommt das Pikierholz zum Einsatz. Wir zeigen im Folgenden, wie Sie es richtig machen.
- Was ist Pikieren?
- Warum sollte pikiert werden?
- So wird es gemacht?
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Allgemeines
Die Tomate fand um 1900 herum den Weg in die deutschen Küchen und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Lebensmittel. Heute ist längst unumstritten, dass sich Tomaten aus dem eigenen Garten im Geschmack erheblich von gekauften unterscheiden – viele Hobbygärtner setzen deshalb auf die eigene Tomaten-Aufzucht. Allerdings reagieren die Tomaten äußerst sensibel auf äußere Einflüsse, daher brauchen Sie bei der Zucht auch Fingerspitzengefühl.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt ab Anfang März, ideal ist dafür ein Wintergarten oder ein frostfreies Gewächshaus. Als Aussaatgefäß sind flache Schalen oder auch Behälter aus Plastik oder Styropor zu empfehlen. Wichtig ist, dass sie einen guten Wasserabzug besitzen, damit die nicht benötigte Feuchtigkeit auch bestmöglich abfließen kann. Das ideale Substrat ist humusreich und nährstoffarm, locker und durchlässig. Füllen Sie das vorbereitete Gefäß etwa 4-5 Zentimeter mit dem Substrat und bohren Sie dann für jedes einzelnen Samenkorn ein etwa fünf Millimeter kleines Loch in die Erde, in das Sie den Samen dann einbringen. Bedecken Sie diese dann mit einer ein Zentimeter hohen Schicht Erde und feuchten Sie sie mit einer Sprühflasche an. Sprühen Sie die Erde von nun an täglich ein. Als nächstes folgt das Pikieren – in mehreren Schritten.
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Gefäß und Substrat
Als neues Gefäß für die Sämlinge sollte pro Pflanze ein Blumentopf oder eine spezielle Schale mit abgegrenzten Bereichen benutzt werden. Am besten geeignet sind Töpfe mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm, damit die Pflanze genug Platz für eine gesunde Entwicklung hat. Auch sollten die Gefäße über Ablauflöcher verfügen. Das Substrat sollte locker, gut durchlüftet sowie immer feucht sein. Nährstoffreiche Erde würde den Sämlingen in dieser Entwicklungsphase zu viel Wasser entziehen. Füllen Sie das Gefäß vor dem Pikieren etwa vier bis fünf Zentimeter tief mit dem Substrat, das ebenfalls frei von Schädlingen sein sollte. Zum Anlegen des Substrats eignen sich Torf, Sand, eine geringe Menge Dünger und spezielle Mischungen aus dem Fachhandel. Zwei bis drei Stunden vor dem Pikieren sollten die Sämlinge gegossen werden, damit sie genug Wasservorräte haben.
Überprüfen Sie die Jungpflanzen
Im nächsten Schritt nehmen Sie die Jungpflanzen aus dem Aussaatgefäß und überprüfen sie diese. Lockern Sie dafür das Substrat um die Sämlinge herum auf und lösen Sie diese vorsichtig heraus. Dafür benutzen Sie am besten ein spezielles Pikierholz, das Sie im Fachhandel bekommen. Alternativ gehen aber auch ein sauberes Küchenmesser oder ein Löffel. Wichtig ist, dass Sie sehr vorsichtig vorgehen: Heben Sie die Keimlinge von unten mit den Wurzeln aus, fassen Sie sie nie am Stiel an, immer nur an den Blättern. Um den Pikiervorgang möglichst stressfrei zu halten, sollten Sie jede Tomatenpflanze einzeln aus der Aussaaterde nehmen und in den neuen Topf zu setzen. Erst wenn das Umtopfen erfolgt ist, sollte die nächste Pflanze pikiert werden. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass keine Pflanze Schaden nimmt, während andere Sämlinge eingesetzt werden. Auch wichtig: Überprüfen Sie jeden Sämling! Gesunde Pflanzen haben weiße und kräftige Wurzeln; wenn die Wurzeln allerdings braun und dünn sind, sind sie wahrscheinlich überwässert und haben nur geringe Chancen auf eine gute Entwicklung. Daher sollten Sie aussortiert werden.
Umtopfen und Pflege
Setzen Sie die Tomaten jetzt vorsichtig in die vorbereiteten Töpfe. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln und der Stängel beim Pikieren nicht abgeknickt werden. Allerdings sollten Sie überlange Wurzeln auf eine Länge von etwa zwei Zentimeter herunter kürzen. Die Sämlinge dürfen nun tiefer als zuvor gepflanzt werden. Sie bilden am Stängel neue Wurzeln, was zur Standfestigkeit beiträgt, ebenso zu einer guten Wasserversorgung. Wenn der Sämling eingepflanzt ist, braucht er sofort frisches Wasser, das am besten mit einer Sprühflasche verabreicht wird. Während der ersten zwei bis drei Tage nach dem Umtopfen sollten die Jungpflanzen nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Sobald sie robuster werden, vertragen sie das Sonnenlicht besser. Stellen Sie die Pflanzen an nassen und kühlen Tagen nicht nach draußen, holen Sie sie auch nachts rein. Gießen Sie immer direkt an den Wurzeln. Verläuft alles richtig, wachsen schon nach wenigen Tagen weitere Blätter aus dem Substrat heraus. Wenn die Sämlinge sich gesund entwickeln, können sie nach 20 bis 30 Tagen ausgepflanzt werden.
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