Blauer Eisenhut
Blauer Eisenhut

 

Eine der schönsten Stauden für schattige Standorte ist der Eisenhut in zahlreichen Varianten. Aber Vorsicht, er ist sehr giftig!

Etwas Mystisches umgibt diese Staude. Zum einen ist es die Farbe: blau. Und zum anderen der prächtige Wuchs noch in schattigen Gartenpartien, wo andere Blühpflanzen meist versagen, während der Eisenhut (Aconitum), ähnlich wie Fingerhut, Glockenblume oder Waldmeister den Schatten geradezu liebt.

Aconitum carmichaelii 'Arendsii' Eisenhut Fingerhut winterharte Staude im Topf gewachsen
  • Blüte Der Garten-Herbst-Eisenhut 'Arendsii' (Aconitum carmichaelii 'Arendsii') bildet blaue, ansehnliche Blüten von September bis Oktober. Die Blüten sind trichterförmig. Anordnung der Blüten in schönen Rispen.
  • Wuchs Aconitum carmichaelii 'Arendsii' wächst aufrecht, locker und erreicht gewöhnlich eine Höhe von 1 - 1,4 m und wird bis zu 30 - 40 cm breit.
  • winterharte Staude vom Gärtnermeister
  • Größe je nach Jahreszeit

Früher war der Eisenhut auch als „Wotanshelm“ oder „Sturmhut“ bekannt. Tatsächlich erinnern die Blütenglocken, im Profil betrachtet, an die eisernen Helme der Ritter.

Eisenhut im Klostergarten

In England ist die Pflanze als „monk’s hood“ (Mönchs-Kapuze) bekannt, was auf sein Vorkommen in Klostergärten schließen lässt. In den Arzneigärten des Mittelalters waren demnach auch Pflanzen zu finden, welche der Gesundheit nicht gerade zuträglich sind.

Eisenhut gehört zu den Hahnenfußgewächsen, welche alle mehr oder weniger giftig sind. Wenn insbesondere kleinere Kinder Zugang zu dieser Pflanze haben, ist daher höchste Vorsicht geboten.

Eisenhut enthält in allen Pflanzeneilen das hochgiftige Alkaloid Akonitin, was ihm auch den zweifelhaften Ruf als Hexenpflanze eingebracht hat.

In der Antike und im Mittelalter waren Giftmorde an der Tagesordnung, wobei das Gift des Eisenhuts eine maßgebliche Rolle gespielt hat. Der römische Kaiser Claudius erlag nachweislich diesem Gift.

Trotzdem war die schöne blaue Blume fester Bestandteil im Bauerngarten.

Sorten

  • Aconitum napellus ist eine einheimische Art, welche im Juli/August blüht und 120 cm hoch wird. Diese Zierstaude ist schon seit Jahrhunderten in Kultur und eine traditionelle Arznei- und Zierpflanze. Sie wird als Blauer Eisenhut oder Berg-Eisenhut gehandelt und war Giftpflanze des Jahres 2005.

Seine weiße Variante ist ‚Schneewittchen‘. Ob wohl der todbringende Apfel aus dem gleichnamigen Märchen mit Akonitin vergiftet wurde?

Eine beliebte Kulturform ist Aconitum henryi ‚Spark‘, der Lockere Eisenhut. Bis zu 150 cm hoch werden die locker verzweigten Blütenstände. Ab Juli öffnen sich die tiefblauen Glocken.

  • Schon ab Mai blüht der elfenbeinfarbene Nördliche Eisenhut ‚Ivorine‘ (Aconitum septentrionale).
  • Aconitum camichaelii, der aus Ostasien stammende Herbst-Eisenhut, blüht bis zum November. Seine sehr späte Blüte stellt eine wertvolle Bereicherung im herbstlichen Garten dar. Gute Partner sind Astilben und Silberkerzen (Cimicifuga), welche auch in schattigen Bereichen spät blühen. Die Sorte ‚Arendsii‘ erfreut mit einem straffen Wuchs bis zu einer Höhe von 140 cm und blauvioletten Blüten.

Noch höher (160 cm) wird die lichtblaue ‚Spätlese‘.

  • Aconitum x cammarum ‚Bicolor‘, der weißbaublühende Eisenhut, eine uralte Bauerngartenstaude blüht in den bayerischen Nationalfarben blau-weiß, weshalb er auch Bayern-Eisenhut (120 – 150 cm hoch) genannt wird.

Etwas kleiner (90 cm) ist die kompakt wachsende violett-weiße ‚Leonore‘.

Eine der besten Sorten ist die marineblaue Sorte ‚Franz-Marc‘ des Züchters Ernst Pagels. Sie hat sich als standfest und langlebig erwiesen (120 – 150 cm hoch).

  • Die Minisorte Aconitum japonicum ssp. napiforme ist mit 30 cm ein Zwerg unter den Riesen, welcher aus Japan stammt.
  • Einen Kontrast zu den blauen Vertretern bildet die hellgelbe Sorte Aconitum lycoctonum Lamarckii, der Gelbe Eisenhut oder Pyrenäen-Eisenhut, auch Neapolitanum genannt, 120 cm hoch, der kleinere (90 cm hohe) ist der Fuchs- oder Wolfseisenhut (Aconitum lycoctonum ssp. vulparia).

Standort und Pflege

Alle Varianten lieben halbschattige, kühle Plätze mit nährstoffreichem, lehmig-humosem Boden, der nicht austrockenen darf. Bei guter Wasserversorgung gedeiht Eisenhut auch an etwas sonnigeren Standorten zusammen mit anderen Prachtstauden wie z. B. Päonien (Pfingstrosen). Auf der sicheren Seite ist man jedoch, wenn man ihm einen kühleren Ort zuweist. Hier ersetzt er den Rittersporn, welcher es sonniger mag.

Eisenhut wird im Frühjahr gepflanzt. Ist er eingewachsen, beschränkt sich die Pflege auf Gießen und den Rückschnitt nach der Blüte.

Wegen seiner Giftigkeit sollten bei Kontakten Handschuhe getragen werden.

Im Frühjahr erfolgt eine Startdüngung entweder organisch mit Kompost oder Hornspänen oder mit mineralischem Dünger.

Nachbarn des Eisenhutes

Eisenhut, ein „straffer Ordnungshüter“ (Karl Foerster) vergesellschaftet sich gern mit lockeren, rundlich blühenden Stauden wie Herbst-Anemonen, Dolden-Glockenblumen (Campanula lactiflora) und Astilben. Schön dazu sind auch Gräser.




 

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