Waldmeister
Blühender Waldmeister © Dieter Hupka

 

Kein anderes Kraut assoziiert so intensiv den Wonnemonat Mai wie der süß duftende Waldmeister. Sein Cumarin würzt Maibowlen und Süßspeisen. Sehr viel intensiver ist jedoch eine andere Pflanze: Nigella damascena.




Im Mai bedecken die sternförmigen kleinen Blüten des Waldmeisters in lichten Laubwäldern große Partien des Bodens. Wer jedoch den bekannten süßen Duft nach Vanille und Honig erwartet, wird enttäuscht sein. Außer einem leicht krautigen Duft ist nichts wahrzunehmen. Sein begehrtes Aroma entsteht erst beim Welken des Krautes.

Der heimische Waldmeister

Galium odoratum (früherer Name: Asperula odorata), eine Pflanzenart aus der Gattung der Labkräuter und der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) ist eine typische Buchenwaldpflanze. Seine schmalen Blätter stehen in sechs- bis achtzähligen Quirlen um den zierlichen Stängel herum. Ende Mai erscheinen weiße sternförmige Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Nach der Blüte werden die Blätter hart und unansehnlich. Bei Gartenpflanzen ist deshalb ein kräftiger Rückschnitt der gesamten Pflanze empfehlenswert.




Im Garten

In halbschattiger feuchter humoser Erde entwickelt sich aus einem kleinen Kräutertöpfchen rasch ein dichter grüner Teppich. Durch seine Wurzelausscheidungen vermag der Waldmeister Unkraut zu verdrängen, jedoch auch andere, weniger robuste Pflanzen. Aus den südlichen Alpenwäldern stammt der Turiner Waldmeister (Asperula taurina), ein großer Verwandter der hier heimischen Art mit jasminartig duftenden Blüten.

Waldmeister als Heil-, Duft- und Küchenkraut

Stehen bei dem Waldmeister als Zierpflanze die weißen Blüten im Vordergrund, so sind es die Blätter, welche bei seiner Verwendung als Nutzpflanze von Interesse sind. Letztere sollten vor der Blüte geerntet werden. Bei Trocknung entwickelt sich das unverwechselbare Cumarinaroma, das ein wenig an Vanille und Honig erinnert. Es würzt Süßspeisen, Liköre und ist für die „Maibowle“ unverzichtbar. Sein Duft bereichert Potpourris und Duftkissen. Ein Strauß getrockneten Waldmeisters im Kleiderschrank hält Motten auf Distanz. Auf Grund des Cumaringlycosids, Gerb- und verschiedener Bitterstoffe wird Waldmeister als Tee gegen Durchblutungsstörungen, Hämorrhoiden und bei Leberleiden empfohlen. Seitdem allerdings dem Cumarin eine karzinogene Wirkung bescheinigt wurde, ist von einem übermäßigen Genuss von Waldmeister und anderen cumarinhaltigen Pflanzen abzuraten.

Nigella damascena

Ein weitaus intensiveres Cumarinaroma enthalten die Samen des Damaszener Kümmels, (Nigella damascena) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die blau blühende, einjährige Gewürzpflanze ist hierzulande nur als Zierpflanze unter dem Namen „Jungfer im Grünen“ bekannt. die Blumen sind leicht aus Samen zu ziehen. Anfang Mai wird der Samen breitwürfig auf sonnigen Beeten ausgebracht. Die im Spätsommer erscheinenden Samenkapseln enthalten die Saaten mit dem intensiven Waldmeisteraroma, welches sich durch Zermahlen (Pfeffermühle) voll entwickelt. Getrocknete Samenkapseln sind als Trockenblumen sehr dekorativ.

 

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